Geigenschule für erwachsene Anfänger

  • Auch wenn Erwachsene nicht die primäre Zielgruppe sind, ist von den ca. 6-8 Schulwerken, die ich gesehen oder besessen habe, der „Sassmannshaus“ mit Abstand mein absoluter Favorit. Mit musikalischen Vorkenntnissen sollte man bei Band 3 einsteigen (Band 1 und 2 sind wirklich „kindgerecht“ und eher „vorbereitend“, ab Band 3 geht es „richtig los“).


    Bezogen auf Band 3 und 4: Ich finde die Stückeauswahl sehr schön und erwachsenentauglich, meist (aber nicht nur!) leichte Barocksachen. Viele kurze Stücke mit klaren Lernzielen, nicht langweilig (wenn man Barock/Klassik mag!). Band 1 und 2 enthält viele Kinderlieder, Übungen zum Notenlesen, Rhythmus etc.


    Auch didaktisch ist der Sassmannshaus meiner Meinung nach gut, geht methodisch systematisch vor und erklärt die wichtigsten Aspekte. Ich habe mit dem Sassmannshaus autodidaktisch gelernt, und habe mir nix grob Falsches angewöhnt. Trotzdem, mit Lehrer geht es besser und schneller, daher würde ich unbedingt einen Lehrer empfehlen.


    Es gibt auch eine Website dazu, da kann man erstmal schauen…


    Ansonsten sind sicher die Schulhefte von Suzuki musikalisch ganz nett, da wird aber wenig erklärt. Das macht der Sassmannshaus in meinen Augen gut, zumindest bin ich damit als erwachsener Umsteiger sehr gut klargekommen.


    Eine andere bekannte Schule ist von Doflein, aber den fand ich nicht so gut. Viele andere Schulen waren mir von der Stückeauswahl zu „modern“ bzw. zu langweilig/etüdenmässig… mit Vorkenntnissen ist Notenlesen/Notenwerte/einfache Grundlagen nicht das Problem, aber das ist individuell natürlich verschieden. Wenn man mit Barock/Klassik nix anfangen kann, ist der Sassmannshaus nix.


    Am Besten einfach mal ins Notengeschäft gehen, und sich Schulen ansehen. Es ist meiner Meinung nach auch kein Fehler, mehrere Schulen parallel zu verwenden. Die eine erklärt das besser, die andere jenes…und für mich hat die Kombi Sassmannshaus + Suzuki + Ergänzungsliteratur prima funktioniert.