Jacobus Stainer Geige, Rückseite Schnitzereien

  • Hallo, wir haben von meinem Grossvater noch eine Geige, die wohl von
    Jacobus Stainer gebaut wurde - Ich weiß, es gibt viele Nachbauten, nur auf der Rückseite sind noch kunstvolle Schnitzereien, so dass wir davon ausgehen, dass die Geige schon was wert sein könnte. Es auf der Rückseite das Jahr 1636 eingeschnitzt. Auch sind perlmutartige Ornamente in das Holz eingestzt. Schaut euch doch mal die Bilder an. In der Geige ist ein gedruckter Zettel (soweit ich weiß, hat Stainer am Anfang handschrifltich und gedruckte Zettel verwendet)
    "Jacobus Stainer in Absam
    prope Oenipentum 16"
    Leider hat mein Grossvater mit Tusche etwas auf der Rückseite der Geige vermerkt. Die Tusche ist aber im Laufe der Zeit an ein paar Stellen schon selbst abgegangen, so dass ein Restaurateur diese eigentlcih gut wieder abkriegen könnte, denke ich.
    Vielen Dank !
    Gruß Dirk aus Köln

  • Hmm, relativ wenig los hier zur Zeit. Vielleicht sind der Rainer und der Admin auf der Musikmesse?
    Dann versuch' ich halt mal 'ne Einschätzung... :D


    Das wichtigste vorneweg: Eine echte Stainer ist es sicher nicht.


    Die Schnitzereien am Boden sind eher ein schlechtes Zeichen. Sowas wurde meines Wissens gegen Ende des 19.Jhd in Fabriken hergestellt und ist dementsprechend auch nicht soo selten.
    Dem Ton dürfte es ausserdem auch nicht zuträglich sein.


    Die Geige taugt also eher vielleicht als Wandschmuck.
    Vom Wert her kann ich das schlecht einschätzen. Aber angesichts dessen, dass solche Schnitzereien auch etwas aus der Mode gekommen sind, dürfte es nicht allzuviel sein. Vielleicht ein paar (wenige) hundert Euro.


    Grüße Matthias


    P.S: Mal schauen, was die anderen meinen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich schließe mich hier im Großen und Ganzen Matthias an. Mit einer echten Stainer hat das Instrument leider nichts zu tun. Die Schnitzereien sind nicht so schlecht und von vorne sieht die Geige auch nach einer etwas aufwändiger gebauten aus. Auch der Kopf an der Schnecke ist im mittleren Qualitätsbereich. Oft sind solche Stücke in Böhmen gemacht worden. Meist muss man aber einen Liebhaber für solch individuellen Stücke finden um einen guten Preis zu erzielen. Für den ausführenden Musiker ist es eher ein Gräuel. Gut verkaufen konnte man solche Stücke früher in den USA. Ob es heute noch so ist, weiß ich leider nicht. Man könnte mal bei eBay.com schauen ob die Teile dort noch so begehrt sind wie vor 10 Jahren. Angesichts der Wirtschaftskrise dort bezweifle ich das allerdings. Ansonten, wenn persönliche Erinnerungen dran sind, dann aufheben und wie ein Möbel in der Familie weitervererben. Natürlich kann man auch darauf spielen, falls jemand Lust hat, Geige zu lernen.


    Matthias: Ich finde es toll, dass sich auch einmal außer Rainer und mir jemand zu den Geigen äußert. Das Gebiet der Einschätzung ist sehr umfangreich und man kann jeden Erfahrungswert gebrauchen. Falls wir uns mal nicht einig sind, ist bestimmt auch eine Diskussion über die Einschätzung für uns - und vielleicht auch für den geneigten Leser des Forums - interessant.

  • Ich kann mich den Beurteilungen nur anschließen. Die Geige ist eher als ein interessantes Sammlerstück ("Kunstwerk" bzw. "Antiquität") als als ein besonders qualitatives Musikinstrument zu beurteilen. Bei ebay könnte es durchaus einige hundert Euro erlösen.
    MfG
    Rainer