Celloton

  • Spätberufen zum Cellospiel
    hängen manchmal die Flügel in dem Sinn
    "Da kommste wohl nie zum "Ziel".......
    Zwar stimmt es nicht viel fröhlicher
    hier Selbstgespräche vor sich hin zu tippen,
    aber ich tu's trotzdem, denn ich muss an ein unvergessliches Erlebnis denken :
    Weil ich am Tag der öffentlichen Ballettvorführung keine Zeit hatte, aber doch
    mein ehrliches Interesse beweisen wollte ( = wichtig für Kinder ! ) ,
    schaute ich bei der Probe zu. Die Kinder waren sehr aufgeregt und unkonzentriert
    und die Lehrerin sicherlich etwas verzweifelt, denn sie brach den ganzen Ablauf plötzlich ab.
    "Nein so können wir nicht weitermachen, so geht das nicht ! Es kommt auf jede einzelne Bewegung an !"
    Die Kinder standen still, es war plötzlich ganz still.
    Die Lehrerin griff nur ein einziges winziges Detail heraus :" Nur mal dieses Armheben !"
    Beim Reden machte sie es zugleich vor und die Kinder machten es sofort nach und zeigten dabei, dass das doch wirklich das Leichteste von allem sei......
    "Nein nein, viel zu schnell ! Schaut her !" Sie hielt inne, fixierte die Kinder und hob dann den Arm - und das war wirklich umwerfend, das war wirklich unvergesslich :
    Wirklich die ganze Zartheit und Eleganz eines intensiven kurzen Ballerinenlebens war in dieser einzigen schlichten Bewegung enthalten !
    Die Kinder spürten auch etwas davon und gaben sich prompt mehr Mühe. Die Lehrerin verweilte noch weiter relativ statisch bei Details.
    Danach wurde neu im Ablauf angesetzt und die Kinder waren dann deutlich konzentrierter.....................
    Bewegung = Ton (oder kleine Tonfolge....)
    Das "Ziel" ( s.o. ) ist nicht Cellojahre entfernt oder hinter viel zu schweren Stücken versteckt ( derzeit Bréval C-Dur )
    sondern jeder einzelne Ton ist das Ziel......
    Einzelne wirklich volle Töne zustande bringen ( zum Glück gibt's ja ein paar Halbe dazwischen ),
    sie überhaupt als solche erkennen und sie im Stück/am Stück wie Kaninchen vermehren..........
    Dann bleibt keine Zeit für Zweifel und Melancholie !
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  • Ja, so ist es richtig und viele kleine Schritte führen schließlich zum Erfolg! Für die dazu manchmal garnicht so leichte Selbstkritik helfen heute gut eigene Tonaufnahmen, z. B. mit dem Smartphone, und Vergleiche mit (meist noch besseren) Vorbildern bei Youtube.
    MfG
    Rainer