Was ist meine Geige wert?

  • Hey,
    es würde mich interessieren wie viel meine Geige wert ist. Ich habe sie vor 2 Jahren von einer Tante bekommen und mein Geigenlehrer schätzt sie auf ca. 100 Jahre alt. Vielleicht hat ja auch der ein oder andere eine Idee welcher Herkunft die Geige ist, denn auch das ist mir leider nicht bekannt. Schon einmal vielen Dank im Vorraus.


    LG











  • Hallo, ein schönes Instrument haben Sie da. 100 Jahre alt könnte sie durchaus sein, wenn nicht sogar älter. errinert mich persönlich etwas an ein Stainer-Amati Modell der Klotz-Schule. Ich würde es schon in die Mittenwälder Abteilung einreihen. befindet sich ein Zettel oder ein Brandzeichen im Inneren? Der "Wert" dürfte mindestens im unteren 4-stelligen Bereich liegen. Aber ohne einen Meister festzustellen (dies geht meist nur mit einer handfesten Expertise) wird dieser Betrag für einen Privatmann ohne oder mit wenig Kenntnis schwer erzielbar sein


    Gruß

  • um etwas mehr sagen zu können, bitte zumindest ein Foto in Seitenansicht und eines in kompletter Frontansicht sowie die Schnecke von der Seite.
    Sollten irgendwelche Signaturen oder Dokumente (Gutachten, Zertifikate, einfachRechnug etc.) vorhanden sein, bitte zu erwähnen.
    Die Rückseite gefällt mir soweit ganz gut, der kleine Ausschnitt an der Vorderseite irritert hingegen, daher bitte noch mehr Fotos wie verlangt nachreichen!
    Mein Eindruck wäre eher so in die alte Klingenthaler Richtung, aber das ist nur so mal geschätzt.

  • hm? Das schwierige, diese Geige zu beurteilen ist, dass die mal sehr professionell restauriert worden ist, somit wichtige Spuren verloren gingen. Die Theorie vom Alber hat durchaus Gewicht, da die Mittenwalder früher mit der Holzwahl etwas schlampiger waren (in den Bergen hatte man nicht so tolle Handelswege), daher die etwas krude Wahl für das Deckenholzes (man sieht sogar ein Astloch!!). Aber es wurden auch solche Geigen v.a. in Klingenthal bis 1939 sogar für den Katalogersand hergestellt. Solche "unschönen Teile" wie eben Astlöcher, Pigmentfehler etc. wurden halt deckend überlackiert. Ihrige hatte mal eine dünklere Farbe, die aber einstweilen abgegangen ist und transparent neu lackiert worden war.
    Sehr schwierig.
    Das Foto zeigt eine "Klingenthaler Stradivari" aus einem Katalog von 1938.

  • Sehr auffällig ist die Decke, die aus 3 Teilen gefertigt ist. Die Holzwahl der Decke ist nichts besonderes,
    sieht eher nach Verwendung von "Rest-Holz" für einfache Geigen aus. Die Ausarbeitung des Bodens
    ist auch sehr einfach, so flach und ganz ohne Randvertiefungen. Ich denke nicht, dass die Geige
    mehr als 200 EUR wert ist. Kann mich aber täuschen.