Stradivari

  • gingen bitte Fotos von der Vorderseite, Rückseite, Schnecke und mindestens einer Zarge (=Seitenwand)?
    Allerdings bin ich bei Ihrem Fund wenig zuversichtlich. Gefälschte Stradivari-Zettel gibt's wie Spargelkisten in Brandenburg, und alle Stradivaris sind seit über 100 Jahren registriert.

  • na ja meine Befürchtungen trafen ein: eine zwar nett gemachte, aber leider auch nur wieder so eine Sachsenstradivari so um 1900.
    Preis?? Wegen der irren Mengen dieser Geigen am (Internet)Markt momentan sehr schwierig -eher unter 500€ . Aber probieren Sie's ruhig mal damit. Selbstverständlich können Sie sie auch in natura schätzen lassen, so Sie überzeugt sind, dass sie mehr Wert ist. Wenden Sie sich falls ans Dorotheum!

  • 500 Euro halte ich eher für sehr optimistisch ;) Der Markt ist übersättigt, und an dem Instrument muss Einiges ergänzt werden bis es spielbar ist. Meiner Meinung nach wird's bei Ebay vielleicht 200 Euro geben, 300 wenn es sehr gut läuft.


    Sachsen um 1900 wäre auch meine Einschätzung. Klanglich ist da alles zwischen "Schuhkarton" und "orchestertauglich" drin- ich persönlich mag die alten sächsischen Instrumente sehr, aber "wertvoll" sind die eher nicht.

  • Ich mag die "Sächsinnen" auch und bin immer bei der vorliegenden besonderes begeistert von der schönen Holzauswahl, vor allem beim Boden.
    Allerdings besteht doch eine überraschende Diskrepanz im Aspekt zwischen den ersten und den letzten Fotos. Während die ersten einen etwas unangenehm gelb-bräunlichen Farbton unter einer hässlichen Kolophoniumschicht und eine eher schlichte Lackqualität vermitteln, wirken die drei letzten geradezu warm und edel... Wegen des außerdem unklaren Restaurationsbedarfs ist eine direkte Begutachtung derartiger Objekte, am Besten durch einen freundlichen Geigenbauer, immer ratsam. Bilder alleine können erheblich täuschen, und den für einen Spieler letztlich entscheidenden Klang kann man natürlich nur mit Saiten, angepasstem Steg und Stimmstock testen...
    Eine echte Stradivari kommt aber in keinem Fall heraus, und der Preis wird auch moderat bleiben, könnte beim Geigenbauer nach Restauration aber durchaus schon im vierstelligen Bereich liegen.
    MfG
    Rainer

  • Das Problem ist der übersättigte Markt. Da wird es immer schwerer, angemessene Preise zu bekommen, sofern man nicht in einer Liga mitspielt, wo die Herkunft gesichert, der Zustand gut und der Klang hervorragend ist. Viele sächsische (und böhmische) Instrumente sind unterbewertet-und werden es vermutlich noch lange bleiben, da die Chinesen immer besser werden, und es einfach ein Überangebot an Instrumenten im Schüler/Amateurbereich gibt. Und leider haben es namenlose Geigen schwer-moegen sie auch noch so hübsch sein und noch so gut klingen. Aber genau wegen des guten Preis-Leistungsverhaeltnisses und ihrem eigenen Charakter mag ich die alten Sachsen ;) Man sollte so ein "Schätzchen" lieber selber spielen, anstatt es für ein paar Euro zu verscherbeln.