Wie schwierig ist das?

  • Hey,


    also ich bin 21 Jahre alte und habe mich entschlossen anzufangen Geige zu spielen. Ich habe mir erstmal ein sehr preiswerte Geige geholt da ich schauen möchte ob ich überhaupt Spaß daran habe. Bis jetzt macht es mir unglaublich viel Spaß auch wenn ich nur schiefe Töne aus Ihr herausbekomme. Ich spiele seit 1,5 Jahren Gitarre und deshalb fällt es mir schon um einiges leichter als einen "absoluten" Anfänger die Töne zu greifen. Meine Frage lautet nun wie schwierig Ihr das Geige spielen empfindet. Mal angenommen ich spiele 1,5 bis 3 Stunden am Tag, was glaubt Ihr wie lange dauert es bis ich ein simples Lied hinbekomme. Da ich nicht die Mittel habe um mir einen Geigenlehrer zu suchen möchte ich mir das Wissen gerne über ein Buch aneignen. Welches würdet Ihr mir da empfehlen? Was muss ich beachten damit ich die Geige nicht gleich "zerstöre" :). Wie ist es für einen Anfänger am einfachsten eine Geige zu Stimmen? Wie stark muss der Bogen gespannt sein? Bitte erzählt mir jetzt nicht das es absolut unrealistisch ist mit 21 noch Geige zu lernen oder das ich es gleich aufgeben soll, das habe ich schon zu genüge gehört. Ich freue mich schon auf eure Antworten, und ich würde mich auch über Tips und Anregungen freuen die ausserhalb meiner Fragen liegen so lange Sie ernst gemeint sind.


    Vielen dank im vorraus!

  • Da hast Du Dir wirklich schon Eiiniges vorgenommen, aber andere haben es auch in wesentlich höherem Alter noch geschafft. Ein Lehrer wäre aber schon sehr wichtig, um nichts Falsches zu lernen.
    Bis Weihnachten könntest Du evtl. sogar noch "Morgen kommt der Weihnachtsmann" einigermaßen hinbekommen, zumindest gezupft.
    Im Internet gibt es auch schon einfache Anleitungen, zumindest auf Englisch (http://violinmasterclass.com/home.php?site_language=english), sodass man sich nicht unbedingt gleich eine Geigen-Schule (z. B. von E. Doflein) anschaffen muss. In derartigen Heften findet man aber gleich dem Fortschritt entsprechende Übungen und Spielstücke.
    Abgesehen von durch Überspannung (beim Versuch zu Stimmen) gerissenen Saiten und gekippten bzw. zerbrochenen Stegen ist nicht viel an Zerstörung zu befürchten - schlimmstenfalls gibt aber ein genervter Mitbewohner der Geige den Rest.
    Für das Stimmen der Geige gibt es sog. Stimmflöten, eine Art Mundharmonika mit den vier Tönen der "leeren" Geigen-Saiten, von unten nach oben in reinen Quinten: G-D-A-E. Die Übernahme der Töne von der Gitarre oder einem Stimmgerät ist am Anfang m. E. schwieriger. Das A (die 2.höchste Saite der Geige) ist übrigens identisch mit dem Ton des Freizeichens vom Telefon! Das G (4. bzw. tiefste Saite) entspricht der G-Saite der Gitarre, das D (3. Saite) der im dritten Bund gegriffenen H-Saite der Gitarre und das E (1. Saite) der Oktave von der oberen E-Saite der Gitarre.
    Der Bogen muss/sollte beim Spielen nur so stark gespannt sein, dass an der engsten Stelle zwischen Bespannung und Stange ca. 1-1,5 cm Abstand sind (Anfänger spannen meist zu stark).
    Und ganz wichtig: Neue/ungespielte Bogenhaare brauchen erst einmal sehr viel Kolophonium, damit sie auf den Saiten überhaupt greifen und Töne erzeugen können. Dazu muss der gespannte Bogen in langen Strichen immer wieder über das Kolophonium gestrichen werden, bis die Behaarung gleichmäßig weißlich gepudert ist. Das kann u. U. schon 10-15 Minuten dauern!
    Dann wünsche ich viel Erfolg und verständnisvolle Mitbewohner bzw. Nachbarn!

  • Zu aller erst einmal vielen dank für diese schnelle Antwort. Du hast mir direkt gute Tipps gegeben die Ich als Anfänger natürlich ausser Acht gelassen hätte. Wie teuer ist so eine Stimmpfeife, und gibt es noch Alternativen mit dennen Ich die Geige noch genauer Stimmen kann oder ist dies bereits die beste Methode? Wie teuer ist eigentlich ein "guter" Geigenlehrer, und wieviel kostet eine durchschnittl gute Geige? Ich weiss ich könnte diese Dinge auch einfach bei google suchen, doch keine Suchmaschine der Welt ist so gut wie Jahrelange erfahrung ...

  • Ich kann aus eigener Erfahrung auch nur zu einem Geigenlehrer/lehrerin raten! Ich habe als Kind ca. 8 Jahre Geigen- und Bratschenunterricht gehabt, dann jahrelang ohne Unterricht gespielt und schließlich ca. 10 Jahre gar nicht mehr.
    Als ich jetzt wieder angefangen habe, machte mir das spielen nicht so großen Spaß, da ich immer nur die selben (schon seit Jahren vorhandenen) Stücke spielte und mich beim spielen verkrampfte, so dass mir nach kurzer Zeit der Rücken und die linke Hand wehtaten.
    Jetzt habe ich eine supernette Geigenlehrerin gefunden!
    Durch ganz einfache Haltungsänderungen der Hand oder des Körpers (auf die ich von alleine nie gekommen wäre) sind die Verkrampfungen wie weggeblasen und so macht mir das Geigespielen viel mehr Spaß! Besonders auch durch die neuen Stücke, die ich jetzt bekomme.
    Ich zahle 20 ? für 45 Min., was hier in der Gegend ein normaler Preis ist. Wenn Dir das zu teuer ist, kannst Du ja vielleicht nur 1/2 Stunde wöchentlich nehmen, oder ale 14 Tage Unterricht. Das ist bestimmt besser, als gar keinen!
    Wichtig ist auch, den Lehrer zu finden, der zu einem passt! Ich hatte erst einige Stunden bei einer Frau, die mich richtig gedrillt hat. Ich musste nur langweilige Fingerübungen machen und durfte gar keine Stücke spielen. Da ich aber keine zweite Karriere als Geigerin anstrebe :D , sondern nur ein schönes Hobby pflegen möchte, war mir das alles zu "militant".
    Meine jetzige Lehrerin ist für meine Belange wirklich super! Ich freue mich schon die ganze Woche auf die Stunde!
    Etwas Suchen lohnt sich also!
    Viel Spaß noch beim spielen!

  • Bezüglich der Wichtigkeit eines guten Unterrichts kann ich Viola nur zustimmen.
    Zu den noch offenen Fragen:
    Eine brauchbare Stimmpfeife dürfte schon für ca. 5 Euro zu haben sein.
    Alternativ gibt es auch elektronische Stimmgeräte, wie sie vor allem von Gitarristen gerne verwendet werden, in der Anwendung für die Geige m. E. abe keine besonderen Vorteile gegenüber einer Stimmpfeife bieten.
    Ich verwende, wenn kein Klavier oder Telefon in der Nähe ist, auch gerne noch eine Stimmgabel für das A. Das Stimmen der übrigen Saiten in "reinen" Quinten nach dem Gehör sollte für jeden Geiger ohnehin selbstverständlich sein (wenn er das nicht bald schafft, reicht sein Gehör wahrscheinlich auch nicht zum sauberen Spielen!).
    Für eine zum Lernen der Grundlagen taugende ordentliche Anfänger-Schülergeige als Set (aus in der Regel chinesischer Produktion) muss man ab ca. 300 Euro rechnen. Mehr Spass macht es dann aber bald auf einem Instrument in der ca. 1000 Euro Klasse. Auch bei der Auswahl des Instruments sollte man aber am besten auf eine erfahrene Person (Lehrer oder sonstigen erfahrenen Spieler) zurückgreifen, da es nicht nur beträchtliche Preis-, sondern auch Qualitätsunterschiede gibt.
    MfG
    Rainer

  • Bin auch 21 und habe jetzt angefangen Geige zu lernen. Zum "probieren" habe ich nur eine günstig Geige gekauft, kein guter Klang - ich werde jetzt definitiv etwas investieren und eine gute kaufen - und bis jetzt habe ich noch keinen Lehrer. Was mir sehr geholfen hat, sind auf Videos YouTube die ein Geigenlehrer eingestellt hat (jedoch leider auf Englisch):
    http://www.youtube.com/profile?user=professorV vielleicht hilft dir das auch etwas, zumal ich dies besser als mein Lehrbuch finde.

  • Hallo,



    ich habe vor ca. einem Jahr mit 51 Jahren im Selbstunterricht mit dem Geigespielen angefangen.


    Mir haben unter anderem folgende englichsprachige Webseiten geholfen:


    http://www.learningviolin.com/
    http://violinmasterclass.com/mc_menu.php


    Außerdem benutze ich das chromatische Stimmgerät AW-1 von Korg. Das kann man auf den Wirbelkasten klemmen und zumindest lange Noten sofort beim Spielen überprüfen. Ich höre zwar meisten wenn die Intonnation nicht richtig ist, bin mir aber nicht immer sicher.


    Als Lehrbücher benutze ich zwei englischsprachige Bücher:


    A complete Guide to learning The Irish Fiddel, by Paul McNevinISBN 1-857200845
    You can teach yourself fiddle, by Craig Duncan, ISBN 1-56888-003-9


    Ich weiß nicht, ob diese Lehrbücher besonder gut, sind, aber sie haben einen unverkrampften, pragmatischen Ansatz.


    Bei ganz billigen Geiden hat man oft das Problem, dass die Saitenlage recht hoch ist. Meine erste 39? Geige von Real Kauf hatte auch das Problem. Bei so einer billigen Geige hatte ich kein Problem damit, die Sattelkerben im Sattel (im Hals der Geige) mit einer kleinen Modelbausäge zu vertiefen und den Steg mit Sandpapier niedriger zu schleifen. Bei einem teureren Instrument wäre ich beim Sattel sicher lich vorsichtiger. Beim Steg meiner 900? Geige, wo das Problem auch nicht so stark ausgeprägt ist, bin ich noch am zögern :)

    In diesem und anderen deutschsprachigedn Foren, sind viele Puristen vertreten, die anscheinend mit Geige automatisch das Ziel klassischer Virtuose oder zumindest Musiker in einem klassischen Orchester verbinden. Sie vertreten meistens die Meinung, dass es vollkommen unmöglich sei, sich Geige selbst beizubringen. Wahrscheinlich haben sie bei ihren Ansprüchen nicht ganz unrecht. Allerdings war Stephane Grapelli, Geiger im Quintette du Hot Club de France zusammen mit dem Gitarristen Django Reinhard, laut Wickipedia in der Lage, sich das Geigespielen soweit selbst beizubringen, dass er die Aufnahmeprüfung an der Pariser Musikhochschule bestehen konnte.


    Ich bin der Meinung, der Spaß an der Musik sollte im Vordergrund stehen. Jeder sollte sich den Weg aussuchen, der am besten zu ihm paßt. Die meisten Leute werden nie, selbst wenn sie jeden Tag 20 Stunden üben, große Virtuose werden. Meine Vermutung ist ohnehin, dass die ganz großen nicht deshalb ganz groß wurden, weil sie mit 4 Jahren Geigeunterricht verodnet bekommen haben und dann jeden Tag 6 stunden üben mußten, sondern weil ihr Bedürfnis zu musizieren bereits mit 4 Jahren so groß war, dass sie ganz versessen darauf waren, Geide zu lernen. Ähnlich wie Boris Becker als ca. 14 jähriger, nachdem er mehrere Stunden seinem späteren Manager Ion Tiriac vorgespielt hatte, auf die Frage, wozu er jetzt Lust hätte, geantwortet haben soll "Tennis spielen".


    Also alle Späteinsteiger und Autodidakten, laßt euch von niemandem von eurerm Weg abbringen. Hört euch alle Meinungen an und entschiedet dann, ob sie für euch das richtige sind.


    Viel Spaß beim Musizieren, auf welchen Niveau auch immer.

  • Hallo,


    ich habe mich soeben erst angemeldet und bin erstaunt, dass es doch mehr Leute in meinem Alter gibt, die jetzt anfangen wollen das Geige spielen zu erlernen.


    Auch ich habe Anfang des Jahres den Entschluss gefasst und habe bereits die erste Stunde an der Musikschule hinter mir. Am Wochende wurde meine Geige (500?) geliefert, nun geht es richtig los.
    Mein Problem, was sich aber hoffentlich bald löst, sind meine Finger...mir erscheinen sie zu lang, um gerade den Bogen richtig halten zu können. Meine Lehrerin hat eher kleine dicke Finger, ich lange, schlanke, das sieht so anders aus, wenn ich den Bogen halte, so verkrampft, das bin ich aber glaube ich garnicht. Ich habe auch bemerkt, dass es keine 0815 Lösung für das richtige Halten gibt. Auf der Inet Seite von Violin Masterclass wird der Bogen komplett anders gehalten, wie es mir meine Lehrerin gezeigt hat. Ein Zwischending zwischen Lehrerin und Internetseite finde ich gut für mich...mal gut was sie am Mittwoch dazu sagt.
    Ich weiß, dass eine Menge Arbeit und Üben auf mich zukommt, aber ich freue mich drauf.



    Lg Steffi

  • [FONT=comic sans ms][/B]
    Hallo,
    ich bin 12 und spiele schon seit 8 Jahren Geige.
    Mir macht es immer noch seehr viiel Spaß!
    Am Anfang ist es immer ein bisschen schwiierig , aber ich fand es eig. schon von Anfang an schön.
    Wenn man es kann und eiin wenig Talent hat ist es auch nicht schwer.
    Ich habe zwar auch schon erlebt das Kiinder oder auch Erwachsene keiinen Ton heraus gebracht haben, aber man muss eben eiin bisschen Gefühl dafür haben.
    Nun,ich finde Geige ist ein tolles iInstrument.
    Meine Freundin wollte z.B. Cello anfangen ,was auch keiin leichtes ist,aber sie hatte üüberhaupt keiin Händchen dafür"!
    ...Übt schöön ,viiele Grüße!