Probleme mit Kolophonium

  • Hallo,


    ich habe seit einige zeit Probleme mit meinem Bogen bzw. dem Kolphonium. Es setzt sich nämlich nach kurzer Zeit auf den Saiten als pastose Masse ab und die Ansprache wird immer schlechter, bis sie ganz weg ist. Dann reinige ich die Saiten und dann geht es wieder eine Zeitlang. Was muß ich tun? Bogenhaar mit Alkohol säubern. Oder neue Saite aufziehen,(oder beides)
    oder was? Das Problem tritt seit ca. 2 Monaten auf.


    Gruß Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Herzlich willkommen im Forum!


    Also so wie sich die Sache darstellt ist das ganz normal. Das Kolophonium setzt sich auf den Saiten ab und diese müssen von Zeit zu Zeit davon befreit werden, damit der Ton wieder klar ist.


    Wenn man die Bogenhaare mit Alkohol reinigt, dann entfernt man damit das Kolophonium und man kann mit dem Bogen dann keinen Ton mehr erzeugen.


    Wenn die Saiten sehr schnell verschmutzen, dann vielleicht ein bisschen weniger Kolophonium verwenden - vielleicht liegt es daran - aber wie gesagt, ansonsten ist das eigentlich ganz normal.

  • Im Musikladen wurde mir gesagt das das mitgelieferte Kolophium bei der Geige eine Billigmarke sei und einfach Saumäßig Kleben tut.
    Daher habe ich mir eine bessere Tube Harz gekauft. Beim Streichen bleibt nur ein Leichter weisser Schnee zurück der sich einfach entfernen Lässt. (habe noch nicht viel gespielt)


    Weniger Kolophium? Mir wurde gesagt ich soll die Haare beim ersten mal 45 Minuten lang einreiben. War das Faslch?


    Und wie Reinige ich die Seiten/Die Geige am Besten? Genügt ein Lappen,Taschentuch oder sollte man Chemie verwenden?


    Danke im Vorraus für eine Antwort...

    • Offizieller Beitrag

    45 Minuten einreiben ist schon ein bisschen lang. Aber ich sag mal, 5 Minuten kann es schon dauern, bis der Bogen richtig zieht. Man kann das ganze auch mit Kolophoniumpulver beschleunigen.


    Die Bogenhaare kann man am besten mit reinem Alkohol reinigen. Gibt es in der Apotheke. Alkohol entfernt auch Kolophoniumreste auf den Haaren und an der Stange. Da aber etwas vorsichtiger, damit sich der Lack der Stange nicht auflöst.

  • Zitat

    Original von Admin
    Die Bogenhaare kann man am besten mit reinem Alkohol reinigen. Gibt es in der Apotheke.


    Hier empfiehlt sich Isopropylalkohol - der ist wesentlich billiger als Ethylalkohol. Die Preise sind im Grunde immer noch Wucherpreise - früher konnte man sich in der Apotheke Alkohol in der gewünschten Verdünnung abfüllen lassen und bezahlte dafür Pfennigbeträge, heute bekommt man meist Fabrikabfüllungen von Firmen, die einfach am Abfüllen kräftig verdienen. 100 ml Isopropanol 70% ca. 4 Euro, 100 ml Ethanol das Doppelte, dabei ist der Inhalt der Flasche vielleicht gerade mal einen Euro wert. Noch viel dreister sind aber die Saitenhersteller. Die von diesen angebotenen Saitenreiniger bestehen aus Isopropanol, vielleicht leicht parfümiert. Da kostet dann so ein Mini-Fläschchen (20 ml) gleich 6 Euro.

  • Man spricht ja nicht umsonst von "Apotheken-Preisen".
    Deren natürliche Konkurrenz sind die Drogerien. Dort gibt es zumindest Brennspiritus, was auch nichts anderes als "vergällter" (=ungenießar gemachter) reiner Alkohol (Ethanol=Trinkalkohol) ist, der natürlich diesselbe Reinigungswirkung wie der aus der Apotheke hat, nur eben nicht trinkbar ist und wegen des Vergällungsmittels unangenehmer riecht.
    In jedem Fall muss man bei der Anwendung von Alkohol u. a. Lösungsmitteln an Instrumenten dringend darauf achten, dass keine Tropfen auf den Lack kommen, weil es sonst hässliche Lackschäden geben kann: Am Besten daher nur ein weiches Tuch etwas mit Alkohol befeuchten und die Flasche selbst weit weg vom Instrument stellen.
    MfG
    Rainer

  • Wenn du mit dem "weißen Schnee" den Kolophonium-Staub auf dem Instrument meinst, kann ich dessen Normalität nach dem Spielen bestätigen, ansonsten ist echter weißer Schnee zumindest im deutschen Flachland schon zur Ausnahmeerscheinung geworden, und wenn er mal fällt, bleibt er meist nicht lange liegen, zumindest nicht weiß.