Geigen aus Musikernachlass

  • Mich würde echt ein bisschen Basisinfo interessieren. Was sind denn so die besonderen Merkmale einer Echten und was heißt eine "bessere" Kopie? Woran kann man erkennen, dass die aus Sachsen stammen könnte?

  • 1. es wäre eine Sensation, gäbe es eine Gagliano von irgendeinem aus dieser Sippschaft großer Geigenbauer, die derartig gut und das ohne (offensichtllichen) größeren Restaurationen erhalten geblieben wäre.
    2. v.a in Sachsen wurden ab Mitte 19.Jh bis etwa anfang WK2 höhergradige Geigen neben billiger Massenware industriell gefertigt. Der Farbton und die Holzwahl ist mir bei einigen sächs. Geigen bekannt (dieser leicht ins orange gehende "honeyburst" Farbton)
    3. viele Markneukirchner Geigen haben so eine gewissen Kontur, die aber schwer zu erklären ist (so irgendwie zu glatt von den Italienern kopiert). Diese kommt mir da irgendwie heraus.

  • Bei der Gagliano glaube ich re. vom re. Stegfuß leider einen kapitalen offenen Decken-"Stimmriss" zu erkennen?
    Ansonsten sind beide Geigen (wie viele sächsisch-böhmische Geigen) aus ausgesucht schönem Tonholz gefertigt.
    Die Boden-Färbung/Lackierung der "Stainer" ist natürlich Geschmacksache. Es ist aber schon ein vergleichsweise besseres Instrument, das je nach Klang im mittleren bis oberen dreistelligen Eurobereich liegen könnte (bei ebay vermutlich aber deutlich niedriger).
    MfG
    Rainer

  • Man könnte m. E. leider schon von einem wirtschaftlichen Kapitalschaden sprechen:
    Die Reparatur wird etwa so viel kosten, wie hinterher die Geige wahrscheinlich materiell noch wert ist.
    MfG
    Rainer