Carl Jäger, Hildesheim, 1895?

  • Hallo,


    habe gerade aus purer Neugier für 95,- Euronen eine Geige bei ebay ersteigert. Angeblich von "Carl Jäger, Hildesheim 1895".
    Ich wohne in Hildesheim und weiß, daß es hier einen Geigenbauer mit diesem Namen gab, der erscheint mir aber andererseits so unbedeutend daß ich mir nicht vorstellen kann, daß sich jemand die Mühe gemacht hat, ihn zu fälschen.
    Ja, die Ketzer unter Euch werden sicher sagen, daß ich die 95,-Euro in kleinen Scheinen besser zum Angrillen nutzen sollte...
    zu spät.
    Was meint Ihr?

  • 95 Euro sind für diese Geige m. E. nicht zu viel. Ich habe allerdings den Verdacht, dass Carl Jäger diese "Concert Volin" nicht selbst gebaut, sondern aus Böhmen bezogen und nur unter seinem Namen verkauft hat.
    MfG
    Rainer

  • Stimmt, das kann gut sein, denn Hildesheim ist gewiß keine Metropole des Geigenbaus.
    Danke jedenfalls!!
    Sie soll bloß als Anfängerinstrument für Geigenschüler herhalten, dafür wird sie wohl reichen.
    By the way, ich habe durchaus keine schlechten Erfahrungen mit ebay-Geigen, sofern man ein bißchen kritisch ist und das Bauchgefühl stimmt. Vor 12 Jahren habe ich eine angebliche "N.F. Vuillaume" (*Gelächter*) ersteigert, die klanglich aber toll ist.

  • jahrelanges herumquatschen mit Profis auf diversen Märkten. Sich von blöden Bemerkungen nicht abbringen lassen. Sich von Animositäten und sonstigem Zeug ebensowenig (das, was ich da erlebt habe, reichte für tausende Folgen für die "Lindenstrasse" als Stoff. "DdU Hunndd. DDu hasd mich bedrogen!!" war noch das freundlichste.).
    Studium einschlägiger Kataloge, Auktionen und Besorgen der Bibeln (Lüttgendorf und Henley [letzteres kostet im Antiquariat schon bis zu 1000$!!])


    http://www.amazon.com/Universa…-Bow-Makers/dp/0685795705


    Ricercare aus Japan im Internet ist auch etwas hilfreich
    Sollte Dir mal beim Trödel ein Henley oder zumindest ein Lüttgendorf für 'ne Handvoll ? angeboten werden -zuschlagen!!!
    Ich hatte das Glück!


    PS: anmerken muss ich allerdings schon, als Schätzer bin ich bestenfalls dritte Garde. So um richtig gut zu werden, bedarf es eingehenderen Studiums, das als Amateur nicht zu machen ist. Es sei den, man ist ein Genie!

  • (das, was ich da erlebt habe, reichte für tausende Folgen für die "Lindenstrasse" als Stoff.


    Huhhhh! Das will was heißen, der Mikrokosmos Lindenstraße läßt ja eigentlich kaum was offen :)


    Du bist zu bescheiden, ich glaube, Du bist schon ganz schön versiert.
    Ich fange gerade erst an, mich mit Geigen an sich (und nicht nur mit dem Spielen) zu beschäftigen und finde die Lage völlig verwirrend. Meine Lieblingsgeige war im Laufe der Jahre schon bei etwa 10 Geigenbauern, die 20 verschiedene Meinungen dazu hatten. Du hast recht, man sollte sich nicht verwirren lassen...
    es gibt doch eine gute Handvoll gestohlener echter Stradivaris, die nie wieder aufgetaucht sind. Ob ein Wald-und Wiesen-Geigenbauer eine davon erkennen würde, wenn sie ihm begegnet?! Ich habe mittlerweile ernsthafte Zweifel.
    Ich ärgere mich mittlerweile auch sehr über die vielen Snobs, die abschätzig über ein Instrument urteilen, ohne auch nur einen Ton darauf gespielt zu haben.

  • ich bin leider nur der Händler-Typ. Meine Passion sind Gitarren und die Geigen bekam ich anfangs nur von meinen "Vermittlern" als Zusatz"ANGEBOT". Ich merkte bald, da kann man im Schnitt mehr verdienen als wie mit Gitarren. Daher mein Interesse.
    Daher wirst Du mich nie irgendetwas über den "Geigenton" sagen hören!
    Zugegeben, denke ich daran, was da alles an verrücktem über Stradivaris Geigenlack verzapft wird, haut einem die Zacken aus der Krone. Aber das ist ein anderes Thema