Wer kann mir etwas über diese Geigenbauer sagen?

  • Hallo,
    ich bin neu hier und habe 2 Geigen, die folgende Inschriften enthalten:


    Jakob Keymann 1680 London (handschriftlich auf kleinem Zettel im F-Loch)


    Luarencius Storioni Fecit Cremonae 17



    Kann mir jemand etwas über die Geigenbauer sagen oder weiß jemand, wieviel eine solche Geige wert ist?


    Bilder kann ich gerne nachreichen!


    Danke!
    geigenmann

  • Storioni war der letzte der ganz großen Meister Cremonas. Mit ihm ging die goldene Ära zu Ende. Was die Geigen-Freaks nicht gerne hören, mit seinem Tod lag der Geigenbau in Cremona mit wenigen Ausnahmen über 100 Jahre am Boden.
    Doch Warnung: auch er wurde gefälscht, dass es nur so staubte.
    Originale von ihm gehen auch schon ins preisliche Nirvana
    http://www.maestronet.com/hist…_name=&last_name=Storioni


    ein Jakob Keymann ist mir aus London nicht bekannt. Es gibt dort eine große Dynastie namens Kennedy.
    Vielleicht hat ein deutscher Fälscher den Namen falsch gelesen??
    Am besten ist, sie reichen Fotos nach!

  • es gab im 19.Jh. einen brit. Geigenbauer namens James Kelman.
    Das ist das einzige, was mir noch einfällt.
    Das mutmassliche Enstehungsjahr 1680 wäre sehr interessant, könnte man dies als korrekt nachweisen.
    Bis dato galt der Ahnherr der Kennedys, Alexander, als der Begründer der britischen Geigenbauschule. Vermutlich hat er sein Handwerk auf der Walz durch Deutschland gelernt -seine Jugendjahre sind nach meinem Wissenstand aber nicht belegt.
    Aber gäbe es einen Zeitgenossen, vermutlich gar aus Deutschland (er nennt sich ja nicht James, Jacob oder Jack), wäre diese Geige von geschichtswissenschaftl. Bedeutung.


    PS: In wie weit diese Kennedys mit denen übern Teich verwandt sind, fehlen mir die Informationen.

  • Danke für die schnellen Antworten!
    Ich hoffe die Bilder sind einigermaßen aussagekräftig. Bilder von der Schnecke und von der Seite kann ich noch nachreichen.


    Die Storioni-Geige hat eine nicht-handschriftliche Inschrift und nur die Zahl "17", und nicht 1780 oder ähnliches.
    Was hat das zu bedeuten?


    Das erste Bild zeigt die Keymann-Geige.
    Das zweite die Storioni.


    Vielen Dank!
    geigenmann

  • stilistisch passt diese Keymann/Reymann in die Zeit. Diese extreme "Stainer" Form war typisch für Frühbarock bis Hochbarock.
    Aber auch diese wurden im 19.Jh. in Sachsen kopiert. Und sie sieht mir für eine
    300 Jahre alte Geige zu gut aus.
    Gingen noch bessere Fotos



    Beteff: Storioni: das Fotos ist zuwenig aussagekräftig, aber wäre sie original wäre das in etwa in der Wahrscheinlichkeit eines Lottogewinnes.

  • Wie ihr seht, bin ich ein bisschen verwirrt. Stilistisch passt diese Geige eher in die Zeit so um 1600, deswegen meine zwei Korrekturen am vorhergegangenen Posting !
    Es gab tatsächlich einen Jakob RAYMANN und er wanderte um 1620 von Füssen oder Vils nach GB aus.
    Es sollen Geigen von ihm bis 1691 (da müßte er ein Methusalem wie Stradivari gewesen sein) datiert sein.
    Meine Zweifel an der Authnetizität dieser Geige bleiben dennoch bestehen. Auch die Renaicance Geigen wurden in Sachsen gefälscht.