Beiträge von JuHa87

    Bitte noch mal Bilder bei besserem Licht, dann kann man bezüglich des Lacks mehr sagen.


    Ich dachte, Du wolltest aufgrund der neuen Bilder vielleicht noch etwas dazu sagen. ;)



    Aber vielen Dank für die Antworten!

    Ich habe jetzt doch noch zwei Reparaturstellen gefunden, und zwar wurde die rechte obere Ecke ergänzt und ein Stück vom Rand am rechten Bogen.
    Die Reparatur der Ecke erklärt auch, wieso die Einlage an dieser Stelle nicht ganz bis in die Ecke reicht, an allen anderen Ecken aber schon. Die Spitze war abgebrochen.
    Auch die andere Randreparatur habe ich erst jetzt bei erneutem genauerem Hinsehen entdeckt. Ist beides sehr gut gemacht. Ich gehe Mal davon aus, dass die Reparaturen von dem im Inneren verewigten Geigenbauer durchgeführt wurden. Damals wurde also durchaus etwas in die Geige investiert, allerdings gab es kurz nach dem Krieg vielleicht auch nicht so viele Geigen, sodass da so ein Instrument eher erhalten wurde als heute.

    Ich habe jetzt nochmal Bilder bei besserem Licht gemacht, ich hoffe, sie sind jetzt aussagekräftig. Die Fotos geben die tatsächliche Farbe der Geige ziemlich genau wieder.
    Der Lack hat auf jeden Fall Tiefe, ist aber nicht so dick, so wie ich es schon bei einigen anderen Manufakturgeigen erlebt habe. Er wirkt nicht wie ein billiger Spritituslack, aber ich bin natürlich kein Experte.


    Wenn ich Zeit finde, werde ich die Geige demnächst mal einem Geigenbauer vorstellen.


    Ich warte noch auf eine Endoskop-Kamera, die ich bestellt habe, vielleicht gibt es ja im Inneren der Geige noch Hinweise.


    Was ich bei der Geige wirklich wunderschön finde, ist der Hals, und der Klang ist wirklich super.

    Hallo zusammen,


    ich würde euch gerne diese Geige vorstellen. Sie hat innen nur einen handschriftlichen Reparatureintrag mit Bleistift:
    Repariert 10.9.1949
    von Josef Amstätter
    Geigenbauer

    unleserlich, wahrscheinlich eine Adresse
    Karlstadt/Main


    Eine größere Reparatur kann ich nicht erkennen, allerdings ist die Unterzarge offensichtlich mal geleimt worden und war wohl auch etwas noch außen verzogen, vielleicht wurde die Geige deshalb geöffnet und repariert. Risse gibt es keine.
    Die Geige hat einen sehr großen, schönen Ton und spricht sehr gut an, es ist schön, darauf zu spielen. Auch die Schnecke ist meiner Ansicht nach sehr gut gemacht und das Holz des Halses sehr schön geflammt.


    Nun meine Frage zur möglichen Herkunft: Wiedermal eine Sächsin?


    Viele Grüße

    Das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar. Ich habe nur wenig mehr bezahlt, als die Reparatur beim Geigenbauer gekostet hat.
    Die Macken im Lack konnte ich auch recht gut mit einem Tropfen Viol rauspolieren, jetzt sieht sie wirklich super aus.

    So, kleines Update:
    Ich habe die Geige jetzt ausgiebig gespielt und bin hin und weg von ihrem Klang. Selbst mit den Violino-Saiten klingt sie klar, hell und raumfüllend und spricht wahnsinnig gut an. Ich habe noch nie eine richtige Meistergeige gespielt, aber das ist für mich ein echt neues Klangerlebnis, denn ich habe bisher noch nie so eine gut klingende Geige gespielt. Meine 150 Jahre alte böhmische Geige kommt da nicht mit, obwohl bessere Saiten drauf sind. Ich bin wirklich begeistert! Ich habe mir nun noch einen schöneren Saitenhalter bestellt und werde, wenn der da ist, andere Saiten drauf machen (ich bin von Natur aus faul und will nicht alles zweimal runtermachen, daher warte ich eben noch so lange). Mal sehen, ob sie mit anderen Saiten dann nochmal besser klingt. Ich schwanke zwischen Obligato und Larsen Virtuoso. Was würdet ihr mir raten? Sie klingt wie gesagt mit den Violino-Saiten schon schön klar, mit Obligato habe ich bisher keine Erfahrung, die Virtuoso-Saiten habe ich momentan auf meiner anderen Geige drauf und finde sie auch nicht schlecht, habe aber wie gesagt noch keinen Vergleich zu Obligato. Klar kommt es auf die Geige drauf an, aber vielleicht könnt ihr mir ja trotzdem mal eure Erfahrungen mitteilen.


    Jedenfalls bin ich von der Geige sehr begeistert und freu mich total. Da könnte ich glatt den ganzen Tag Geige spielen. Nachdem man beim Geigenbauer ja die "normalen" Manufakturgeigen bzw. Sachsengeigen so für 1500-2000 Euro bekommt, würde diese denke ich da schon etwas mehr kosten und das würde ich dann wohl doch nicht ausgeben, angesichts der Tatsache, dass ich bereits eine Geige habe, die ich schon allein aus Gefühlsduselei nicht verkaufen würde. Also freue ich mich über das Schnäppchen :)

    Nein, wie neu soll sie nicht aussehen, ich finde nur die Stella am Riss nicht so schön, das könnte finde ich farblich etwas unauffälliger sein.