Beiträge von yxyxyx

    100%ig sicher kann man es anhand von Fotos nie sagen. Man kann in den meisten Fällen schon mal eine Vorausselektion machen (ist das eine Meisterarbeit oder nur Massenprodukt).
    Es gibt halt nur Anhaltspunkte, die man durch Erfahrung sammelt -aber auch da ist Gefahr in Verzug.
    Einstweilen gibt es Billigviolinen v.a. chines. Fertigung, die beim ersten Eindruck ein "Wow" hinterlassen, erst bei genauerem Hinsehen wird's aber dann doch ernüchternd.

    Meiner Einschätzung dürfte der Herr aus Suhl recht haben.
    Die Materialien sind durchschnittlich: nicht einmal hochgradiges (="Tigerstreifiges") Riegelahorn als Boden,Zargen und Hals und kein Ebenholz als Griffbrett.
    Die Lackierung ist auch 0815 (kein honigfarbener "gemäldeartiger Effekt").
    Aber ein sehr gut erhaltenes Instrument und bei gutem Klang durchaus ~200?.
    Aber IMHO der Rainer wird sich sicher bald melden und er kennt sich da wirklich besser aus.


    PS: vielleicht ist es nur die Perspektive, aber am meisten irritiert mich die etwas überdimensionale Schnecke am Kopf: erinnert eher an die Typen mit der Schmalzlocke aus den Halbstarke Filmen aus den 50iger Jahren :)

    Sie scheint viel gespielt worden zu sein, das alleine bürgt schon für eine gewisse klangliche Qualität -leider schlägt sich das selten im Preis nieder.
    Mir wurden schon Geigen angeboten, da wurden mit einem Poliergerät künstl. Abnützungsspuren reingefräst, um so etwas vorzutäuschen

    man sieht tw. die Haare vom Pinselstrich -so etwas ist eines namhaften Geigenbauers unwürdig.
    Betreff: Bisiach: er war der Lehrer von Farotti und seine Geigen sind relativ markant. V.a. die Wölbung auf der Rückseite ist fast schon winkelartig -die Rückseite wirkt fast schon pyramidenhaft (na ja -aber nicht so wie die von Cheops).
    Es wäre halt anzunehmen, dass Farotti diesen Stil weitergeführt hat -so könnte man ihn vielelicht sofort erkennen. Habe leider noch keine von ihm gesehen.

    Wäre toll, wenn Sie Bilder hier veröffentlichen könnten.
    Farotti ist neben Bisiach der berühmteste Geigenbauer der modernen italien. Schule.
    Wäre schön, könnte ich mal so ein Modell sehen.
    Ich kenne persönlich nur Werke von Bisiach (er war sein Lehrer).
    Können Sie zumindest erkennen, ob die Wölbung auf der Rückseite ab Höhe der Brücke abflacht, fast plan wird?

    am ehesten Nicolaus Gagliano und sein Sohn Alexander aus Neapel um 1700. Wäre die echt, dann ginge der Preis in die 100000? +.
    Aber, wie der Rainer schon anführte, da wollte mal wieder jemand eine Stainer -Kopie italienisch aufwerten.

    ich bin ganz Rainers Meinung: je nach Qualität und Klang bestenfalls 200?


    Wie gesagt diese böhm. / sächs. Geigen waren Massenprodukte. Ich kann nicht zählen, wieviele mir davon schon angeboten wurden -geh einfach mal auf einen größeren Flohmarkt.

    Wenn es gedruckt ist, macht es wenig Sinn. Stainer hatte IMMER seine Zettel mit der Hand geschrieben, die sehen in etwa so aus:
    http://www.orpheon.org/OldSite…r/vdgb-stainer-etiqsm.jpg


    Ich bin zwar kein so erfahrener Spezialiat wie der Rainer, aber solche Geigen wie die Ihrige habe ich zu hunderten schon gesehen. Wenn die Dinger so schwarz sind, wird es verdächtig.


    Lohnt sich das für den Enkel?
    Wenn sie gut klingt und er eine gute Schülergeige braucht, warum nicht?
    Aber der Geigenrestaurator -falls nötig- sollte sie halt nur zum Laufen bringen. Top-Restaurationen kosten mehr, als was das Instrument wert ist.

    ich bin zwar kein Spezialist wie der Rainer (er wird sich sicherlich bald dazu auch melden), aber eine Steiner ist die ganz gewiss nicht.
    Stainer lebte z.Zt. des 30 Jährigen Krieges und damals gab es ganz gewiss kein "Made in Germany" Label.
    Es dürfte eine Marktneukirchner/Schönbacher Arbeit Mitte bis Ende 19.Jh sein. Marktneukirchen in Sachsen schickte damals sog. Fortschaffer ins böhm. Nachbarland, um dort Instrumente zu kaufen, weil der Bedarf in D zu dieser Zeit so enorm war und die klebten dann einfach "Made in Germany" drauf.