Beiträge von Fiddler

    Ich bin erstaunt.


    Letztes Jahr, als ich selbst viel bei ebay gestöbert hatte (und schließlich
    eine schöne Geige, ohne Makel und mit tollem Klang für 105,- EUR
    ersteigert hatte) war ich noch verwundert und entsetzt über das "Ver-
    schleudern" schöner, guter und alter Geigen bei ebay.


    Nun hat sich der Markt wohl erholt. Denn eine vergleichbare Geige
    (nackt und mit solchen Kratzern) hätte letztes Jahr keine 100 EUR gebracht.


    Das Herrichten würde sich m.E. nur lohnen, wenn du die Geige dann auch
    selbst spielst. Zum Verkaufen denke ich eher nicht.


    Den Wert in diesem Zustand würde ich auf 200-300 EUR schätzen,
    wobei man durchaus mehr dafür bekommen kann, wie man sieht. ;)



    Ich bin mal gespannt, wieviel z.B. so ein schönes Stück bei ebay
    bringen wird: http://cgi.ebay.de/20th-cent-v…3286.c0.m14#ht_500wt_1182


    Nachtrag: So, Angebot ist beendet bei 462,- EUR. Ganz ehrlich: Ich persönlich
    hätte eher diese Geige oder eine ähnliche ohne Macken genommen...

    Hallo Sarah,


    ein netter Kindersarg ist das... :D


    Die Geige könnte man vielleicht mit wenig Aufwand wieder flott machen,
    neue Saiten, Kinnhalter, neue Wirbel einpassen ? falls der sichtbare Riss
    nicht gerichtet werden (und die Geige dazu geöffnet werden) muss.


    Und mal tüchtig abstauben. ;)



    Es ist sicher keine wertvolle Geige, aber vielleicht klingt sie ja nach dem
    Herrichten gut und gibt eine gute Schülergeige ab.


    Beim Bogen fehlen auch die Wicklung und Polsterung, wird wohl auch
    nichts besonderes sein, ob sich eine neue Behaarung lohnt müsste ein
    Experte beurteilen. (Ob Biegung und Gewicht ausgewogen sind..)


    Grüße,
    Fiddler

    Hallo Jan,



    die Bilder sind nicht sehr scharf. Die Geige sieht aber nach einer etwa 80-100 Jahre
    alten Schülergeige aus, je nach Klang könnte die ein paar hundert Euro wert sein.


    Nun kommt es drauf an, was du damit vorhast.


    Sie gehört hergerichtet (z.B. der Plastik(!!)-Zug am Saitenhalter ist schon viel zu lang
    und reißt bald). Ich würde mir Angebote von mind. 2 Geigenbauern einholen
    und deren Rat abwarten.


    Gruß, Fiddler

    Ich habe einen Bogen vor etwa 6 Monaten zerbrochen.


    Der Bruch läuft schräg, so dass eine 10 cm lange "Klebefläche" zur Verfügung
    stand, die ich mit Holzleim geklebt habe. Ich merke keinen Unterschied zu
    vorher.

    Zitat

    Original von etrawgew
    Vermutlich kommt das daher, weil ich den Daumen beim Spielen bewußt stark einknicke, damit er nicht zu hoch über den Geigenhals hinausschaut. (...)
    Hat jemand von Euch einen Rat für mich, wie ich der Sache Herr werden kann?


    Vielleicht solltest du etwas mehr variieren. Wie ich dich verstanden habe,
    steht dein eingeknickter Daumen über das Griffbrett heraus.


    Dann würde ich dir mal empfehlen, den Daumen seitlich unten am Hals
    mit der Grifffläche anzusetzen, dabei wird er eher nach außen "geknickt".
    Das 2. Gelenk wird dabei natürlich auch mehr gebeugt und ist nicht mehr
    gestreckt.


    Diese Haltung finde ich persönlich entspannter.


    Spätestens beim Wandern in obere Lagen muss man sowieso auf diese
    Haltung wechseln.


    Viele Geiger wechseln daher während des Spiels in verschiedenen Lagen
    ständig von "deiner" Haltung in eine andere, und so kann ein Verkrampfen
    des Daumens gar nicht erst aufkommen, da er ja immer in Bewegung
    bleibt, in unterschiedlichen Positionen.


    Mit musikalischem Gruße!


    Fiddler

    "Sanctus Seraphin" scheint als "Erbauer" für viele Arten an Geigen herhalten
    zu müssen. Da findet sich eine Menge unterschiedlicher Formen an Decke und
    Schnecke... Diese Geige hat z.B. ganz besondere F-Löcher.


    Nochmal meine Frage: Was hat denn die Geige damals gekostet?

    Zitat

    Original von remofritzsche
    Liebe Geiger:)


    Ich spiele nun schon sehr lange Klavier und Akkordeon, habe aber schon lange Gefallen an Streichinstrumenten gefunden und möchte nun mit dem Geigenspielen beginnen. Ich konnte die alte Geige meines Grossvaters erben, eine wohl über 70-Jährige 3/4 Geige. Gestern habe ich schon mal die Nachbarschaft in Aufruhr versetzt, aber das Üben trägt schon erste Früchte:) Es drängen sich aber noch einige Fragen auf:


    1) Die Saiten sind nun schon 70 Jahre drauf, wurden aber in der Zeit kaum mehr gespielt. Kann man die noch verwenden?


    Kommt drauf an, was für Saiten, wieviel sie gespielt wurden und wie sie gespannt waren.
    Wenn es Stahlsaiten sind, könnten sie noch benutzbar sein, weil Stahl ja praktisch nicht
    altert. Darmsaiten dürften nicht mehr gut klingen.

    Zitat


    2) Ich habe bis jetzt hauptsächlich auf der G-Saite gespielt und festgestellt, dass sie sich bereits nach wenigen Minuten um fast einen ganzen Ton verstimmt. Der Wirbel geht, wenn ich ihn beim Stimmen richtig reindrücke, unglaublich schwer, ich kann fast nicht stimmen. Und trotzdem verstimmt er sich. Was kann die Ursache sein? Muss ich mal mit Kreide dahinter?


    Ja, das fehlt vermutlich Kreide. Vorsicht, drücke nicht zu fest rein, der Wirbelkasten könnte
    Schaden erleiden bei zu viel Gewalt.

    Zitat


    3) Das Kolophonium hat wohl auch seine 70 Jahre drauf, muss ich das unbedingt ersetzen, oder taugt das noch?


    Das dürfte schon sehr spröde sein. Kauf dir neues, die paar EUR sind es wert.

    Zitat


    4) Kann ich (erwachsen) überhaupt mit einer 3/4 Geige spielen? Grundsätzlich möchte ich mir natürlich keine neue Geige zulegen, bis ich nicht etwas spielen kann.


    Kommt auch auf deine Figur und Hände an.
    Ich habe jahrelang auf einer zierlichen Geige gespielt, ebenso mein Großvater
    jahrzehntelang im Orchester. Am besten kann das aber ein erfahrener Geiger oder
    Geigenlehrer beurteilen.

    Zitat

    5) Die Geige verfügt über eine Kinnstütze, aber nicht über eine Schulterstütze. Ich kann die Geige also nicht bei geradem Kopf einklemmen ohne die Hand zu Hilfe nehmen zu müssen. Müsste da eine Schulterstütze her? Wenn ja, lässt sich da jede 3/4 Stütze einfach anbringen?


    Es lässt sich praktisch auch jede normale Stütze anbringen. Lass dir eine empfehlen und
    besorg dir eine, die wirst du sowieso immer brauchen.

    Zitat

    6) Würdet ihr die Geige mal zu einem Geigenbauer bringen, um sie beurteilen zu lassen, ob noch alles in Ordnung ist? Ich möchte mir das Lernen nicht zusätzlich erschweren;)


    Ich würde dir empfehlen, ein paar Stunden (und seien es nur 2 oder 3) bei einem
    Geigenlehrer zu nehmen, dabei könnt ihr alle diese Fragen klären. Das bringt dir
    unheimlich viel. Auch der Bogen sollte begutachtet werden, die Geige getestet,
    wenn ein Geiger damit Probleme hat, muss du dich nicht unnötig damit herum-
    quälen und weißt gleich, wo du nachbessern musst.


    Und dann... wünsche ich dir viel Freude beim Besserwerden, Erfahrung sammeln
    und Musizieren!


    Grüße,
    Fiddler