Beiträge von Fiddler

    Hallo liebe Geigenfreunde,



    Mir ist eine alte Geige in die Hände gefallen, die mir nicht gehört, die ich euch aber
    zur Diskussion stellen will — eine ganze Geige, mit einigen Auffälligkeiten:


    - hohe Deckenwölbung
    - extrem dünner Boden und Decke, an den Seiten nur 2-3 mm (!)
    - alter Lack, oben stark gedunkelt, unten gut erhalten
    - einige alte Reparaturen, z.B. an den Zargen
    - erstaunlicherweise steht der Stimmstock noch
    - es sind alte reine Darmsaiten "aufgezogen"


    Was könnte das sein? Von der Verarbeitung her dürfte es ein Einzelstück sein, also
    keine Massen-Manufaktur. Die dünne Decke und die Wölbung lassen sie mich in
    dem Süddeutschen/Alpen/Wiener Raum vermuten. (vgl. Stadelmann Geige aus Wien)


    Der Hals hat sich gelöst. (siehe Bilder) Dazu Fragen an die Geigenbauer:


    - Wurde der Hals falsch gebaut, zu wenig gekeilt?
    - wäre ein Einkleben mit Knochenleim die richtige Lösung, da der Hals
    in seinem Bett auch ohne Leim schon stramm sitzt? Ich würde meinen,
    das würde fest genug werden, kann mich aber täuschen.


    So, hier die Bilder, es handelt sich um die 1. Geige. http://artemedia.de/Geigen/
    (Die beiden anderen Geigen habe ich ja schon mal vorgestellt)


    Gute Nacht und danke für eure Meinungen! :)

    Die Geige schaut ziemlich fertig aus. Leider. Man kann sie aber rel. leicht
    spielbar machen. Wird nur keiner machen wollen.


    Aber vielleicht ist der Bogen noch was wert?

    Zitat

    Original von Ralf.B
    Das hört sich ja gut an ich habe auch was recherchiert und habe auf der Seite.


    http://www.luthiers-mirecourt.…ville_de_cremone_1927.htm


    auf der Liste mit der Nummer Chipot-Vuillaume CV1 ,CV2, 855 nur welche Geige ist das die ich habe.
    Was für ein Wert hat die Geige jetzt und wie alt ist die Geige .
    Ich wollte Sie bei Ebay anbieten oder sollte man die Geige woanders anbieten.


    Sieht tatsächlich der Geige von 1933 auf der Bilder-Seite sehr ähnlich, auch die Flammung am Boden läuft gleich.

    Hallo,


    ich weiß nicht, woher diese Geige stammt. Aber ich halte sie für etwas "besonderes". Diese kleine Schnecke, einteiliger Boden, nuancierte Lackierung...
    Sie könnte z.B. im Auftrag extra für jemanden gebaut sein und hat dann dessen Initialen als Brandstempel bekommen. Kann natürlich auch nachträglich mal hinzugekommen sein.


    Gratuliere zu der interessante Geige!


    Bin gespannt, ob jemand näheres dazu weiß.

    Bei meinem letzten Besuch beim Geigenbauer hatte ich eine 3000,- EUR Geige gespielt, und eine für 26.000,- EUR. Die billige war der teureren klanglich ebenbürtig, gefiel mir sogar einen Tick besser.
    Beide waren ausgezeichnet und spielten sich wundervoll.


    D.h. (in meinen Augen): 3000 EUR (oder sogar weniger) kann dir fürs ganze Geigerleben ausreichen, einen guten Bogen ab 1000 EUR dazugerechnet.


    Solltest du in Sphären eines Top-100 Geigers aufsteigen, stellt sich die Frage eh nicht mehr.

    Ich würde zum Üben die erste Geige verwenden, sollte ohne größeren
    Aufwand machbar sein.


    Die anderen, obwohl die mir ursprünglich etwas hochwertiger scheinen,
    haben offenbar Risse, man müsste da wohl mehr reinstecken, was sich
    aus finanzieller Sicht nicht lohnen dürfte.
    Sprich: 300-500 EUR investieren, Wert hinterher 500 EUR. Oder so ähnlich.