Beiträge von Sophie

    Hallo,


    dazu ein wenig Physik:


    Je dicker die Saite (viele Saitenfabrikate gibt es sogar in verschiedenen Stärken) desto mehr muss sie gespannt werden um die entsprechende Tonhöhe zu erreichen. Dadurch erhält die Saitenschwingung mehr Energie und der Klang wird härter und lauter. Ebenso spielt der Elastizitätsmodul des Saitenmaterials eine Rolle, dadurch klingen z.B. Stahlsaiten härter als Kunststoff oder gar Darmsaiten.


    LG Sophie

    Hi,


    kennt das noch jemand? Nachdem ich nach längerer Pause wieder mit dem Geigenunterricht begonnen hatte, bekam ich ein Gefühl wie einen Muskelkater im Ellenbogen, etwa dort wo die Fingersehnen ansetzen. Eventuell war es sogar eine leichte Sehnenscheidenentzündung. Die Physiotherapeutin meinte es würde sich anfühlen wie ein Tennisarm. Ich musste einige Zeit mit dem Geigen aussetzen. Nach einem Probenwochenende spüre ich es jetzt wieder und mache mir schon einige Gedanken....aber jetzt kommt nicht auf die Idee, mir zu raten mit dem Geige spielen aufzuhören!


    LG Sophie

    Wenn Musiker ihre Noten nicht zurückgeben - oder Die Streichquartette von Erik Tulindberg


    Das haben bestimmt die meisten von uns schon erlebt, man kauft sich Noten, musiziert mit verschiedenen Leuten, und wenn man später noch einmal auf die Stücke zurückgreifen möchte stellt man fest: eine Stimme fehlt, und der Musiker der sie anscheinend noch hat ist nicht mehr zu erreichen. Orcheste-Notenwarte können da ein Lied von singen.


    Ganz offensichtlich ist genau dies auch geschehen mit den Streichquartetten des finnischen Komponisten Erik Tulindberg (1761-1841). Die zweite Geige ist verschollen. Wahrscheinlich hat der zweite Geiger, mit dem Tulindberg seinerzeit die Werke aufgeführt hat, vergessen die Noten zurückzugeben.


    Tulindberg war ein hochbegabter finnischer Musiker, der während seines Studiums bis etwa 1784 einige Werke in einem ähnlichen Stil wie Haydn und Mozart komponierte. Später entschied er sich jedoch für eine Politikerlaufbahn und wurde finnischer Finanzminister. Seine Werke waren lange verschollen, die Streichquartette wurden 1923 in einer Bibliothek in Helsinki entdeckt.


    Es gab mehrere Rekonstruktionsversuche um die Quartette mit einer zweiten Stimme zu vervollständigen. Die erste Rekonstruktion führt die zweite Geige nur in Parallelen zur ersten Geige oder Bratsche, was Tulindberg nicht annähernd gerecht wird. 1995 komponierte Kalevi Aho eine neue zweite Stimme, die sich weniger bemüht, authentisch Tulindberg nachzuempfinden sondern seinem Einfallsreichtum entsprechend auch mit der zweiten Stimme farbige Akzente zu setzen. ich habe das erste Quartett in dieser Version einmal aufgeführt. Es ist erstaunlich, wie diese Stimme, die für sich erst einmal streckenweise "schräg" klingt, sich in das Werk einfügt und es abrundet und bereichert. In 2004 hat Anssi Mattila eine dritte Rekonstruktion gewagt, die einen Mittelweg zwischen den beiden vorhergehenden einschlagen soll. Ich habe sie noch nicht gehört, bin aber schon brennend neugierig darauf.


    Weitere Informationen zum Thema gibt es zum Beispiel hier: http://www.rantatiekvartetti.c…ulindberg/tulindberg.html


    LG Sophie

    Mein erster Geigenlehrer hat mir einmal davon erzählt, wie er sich selbst Geigenlack mischt um damit dann seine Holzschnitzereien zu lackieren. Zuerst wurde das Holz mehrmals mit einer (warmen) Gelatine-Lösung grundiert. Der eigentliche Lack bestand aus einer Mischung von Schellack und Drachenblut, wobei sich das eine in Alkohol und das andere in Isopropanol löste. Ich habe damit selbst einmal eine selbstgebaute Puppenstuben-Geige in Daumennagelgröße lackiert, und es sah schön aus. Wenn ich sie noch finde, kann ich ja mal ein Bild davon einstellen.


    LG Sophie

    Hallo Shinkansen,


    ich habe einen Freund dazu "angestiftet" mit 30 noch anzufangen, Geige zu lernen, und ich bin begeistert, wie weit er jetzt nach einem Jahr schon ist. Also mach Dir mit Deinen 21 keine Gedanken. Ein Lied wirst Du sicher schon in ein paar Monaten spielen können. Allerdings rate auch ich Dir dringend, Dir einen Geigenlehrer zu suchen. Dann wirst Du bestimmt viel schnellere Fortschritte machen als ohne. Viele Fehler, die Du Dir sonst angewöhnen könntest, hindern Dich dann später daran, das aus der Geige herauszuholen, was Du möchtest, und Du verstehst einfach nicht, warum es nicht klappt. Oft sind es nur Kleinigkeiten. Und sich lange eintrainierte Gewohnheiten wieder abzugewöhnen ist hartes Brot. Aber das hängt natürlich auch alles davon ab, welche Ansprüche Du an Dich selbst hast. Die Ansprüche steigen aber mit dem Können...


    LG Sophie

    Hallo Steffi,


    lange, schlanke Finger sind bestimmt nicht von Nachteil zum Geige spielen, eher im Gegenteil. Zu Anfang muss man sich nur erst einmal an die ungewohnten Bewegungen und die Haltung gewöhnen, bis man dabei richtig locker ist. Das kann seine Zeit dauern, ist aber ganz normal. Hmmm, hatte Paganini nicht auch lange, schlanke Finger?....


    Viel Freude am Üben und Musizieren,


    Sophie

    Hallo Rainer,


    danke für deine Recherche. Das Vogtland liegt zwar nicht gerade um die Ecke, aber vielleicht komme ich ja irgendwann einmal dort vorbei. Dann könnte ich vor Ort einmal nachfragen.


    Herzliche Grüße, Sophie

    Hallo Rainer,


    wenn die Geige deutlich nach 1943 gebaut wurde, kann ich mir schon Gründe vorstellen, die Geige ohne Zettel zu verkaufen. Das Vogtland lag damals nämlich in der DDR, und der Vorbesitzer meiner Geige lebte in der BRD. Er musste die Geige ja auch irgendwie über die Grenze bekommen ohne sich und den Geigenbauer in Schwierigkeiten zu bringen.....
    Weißt Du von wann bis wann Herr Wolfram gelebt hat und ob es auch Bilder von seinen späteren Geigen gibt?

    Hallo,


    was meint Ihr zu dieser Geige? Ich habe sie als Jugendliche aus dem Nachlass eines Orchestergeigers gekauft und lange darauf gespielt. Der Klang ist "silbern" und rein, strahlend und auch von guter Tragfähigkeit. Die Geige trägt keinen Zettel, soll aber vom Vogtländischen Geigenbauer Albin H. Wolfram aus Bad Brambach stammen. Könnte das sein? Bei ebay ist gerade eine Wolfram-Geige angeboten:
    http://cgi.ebay.it/VIOLINO-Alb…IMSfp=TL090414153001r6272


    LG Sophie

    Zum Vergleich, ich habe auch eine 14" Bratsche. Die ist von der Mensur etwa so groß wie eine Geige, aber etwas kräftiger und schwerer gebaut. Vom Klang würde ich mir eine 5-Saitige geige ähnlich vorstellen. Auf den oberen Saiten klingt sie eher wie eine Geige und die C-Saite spricht, besonders wenn man in höhere Lagen geht etwas schwerfällig an. Das ist etwa so, wie bei einer 3/4-Geige, die in der Tiefe ja auch manchmal etwas schwächelt, aber ganz praktisch für den Hausgebrauch, wenn für die Kammermusik mal eine Bratsche fehlt.