Beiträge von nirva

    Hallo,


    um festzustellen, ob die Geige tatsächlich 100+ Jahre alt ist, kann man schauen, ob der Hals angeschäftet ist. Also unterhalb des Wirbelkastens schauen, ob das Stück Holz vom Hals an den Original Wirbelkasten nachträglich angeleimt wurde. Man kann durch genaues Hinschauen das selber feststellen. Auch kann man schauen, ob die Wirbellöcher im Laufe von 100 Jahren einmal zugemacht hat und leicht versetzt woanders gebohrt hat.


    Viele Grüße
    Nirva

    Hallo Matthias,


    leider habe ich keine gute Kamera. Die Aufnahmen sind alle zu dunkel oder unscharf oder beides.


    Ich habe in dem Buch von Ed Heron "Violin Making as it was and is" eine Schablone einer Stradivari gefunden. Die untere Ecke ist fast genauso, bei meiner Geige, wie die Schablone. Wir werden sehen, wie die Geige im fertigen Zustand aussehen wird.


    Deine Geige hat die Form einer Antonio Stradivari (eindeutig). Die f-Löcher könnten nicht mehr Stradivari sein. Auch die leichte Asymmetrie (das rechte Loch einen Millimeter höher als das linke) erinnert an die "Messiah" von 1716 oder an die "Il Cremonese" von 1715.


    Zum Lack: Normalerweise hat man nicht nur einen Farblack, sondern mehrere unterschiedliche Farben. Man fängt mit gelb an und geht langsam Richtung Fuchsbraun oder Braun. 12 Schichten ca. So hat mir Herr Aschauer gesagt. Sein Urgroßvater ist der Gründer der Geigenbauschule in Mttenwald.


    Viele Grüße
    nirva

    Hallo Matthias,


    bei mir hatte damals Herr Henning Aschauer beim Geigenbau geholfen, d.h. er gab mir Tipps und ich durfte mir Werkzeuge ausleihen.


    Ich hatte ohne Innen- oder Außenform die erste Geige gebaut. Zuerst den Boden, dann den Zargenkranz und danach die Decke, wobei der Zargenkranz als Schablone diente.


    Meine jetzige Geige ist auch nicht nach einem bestimmten Modell. Ich habe lediglich bei der C-Zarge darauf geachtet, dass die Mensur später stimmen wird. Ansonsten einfach freihändig und ohne Vorlage die Kontur aufgemalt und ausgesägt. Auch für den richtigen Abstand des Adergrabens vom Rand habe ich aus Fichte einfach einen Schnitzmesserhalter gemacht und ein Schnitzmesser daran befestigt und es der Kontur entlang gefahren. Ich improvisiere viel, habe aber einige Sachen bei den Fastners gekauft.


    Ach ja: Nach etwa einer Stunde sind meine Ziehklingen stumpf. Was machst Du wenn bei Dir die Klinge stumpf wird?


    Weitere Fotos später, bei Tageslicht.


    Viele Grüße aus OF,
    nirva

    Hallo Matthias,


    hier ist der Boden einer Geige, die ich gerade baue. Außer dem Boden habe ich noch nichts weiter gemacht.


    Leider ist das Bild ein wenig unscharf, aber hoffentlich kann man trotzdem etwas erkennen!


    Was hast Du denn für Lacke verwendet und wie sind die einzelnen Schichten aufgetragen worden? Hast Du eine Grundierung vorher genommen?


    Und mich interessiert Dein Werkzettel!


    Viele Grüße aus OF,
    Nirva

    Hallo Matthias,


    für einen Hobby-Geigenbauer ist Dein Werk absolut sensationell! Herzliche Glückwünsche! Wenn sie dann noch schön klingt, was will man mehr?


    Ich baue zur Zeit auch eine Geige (die erste habe ich vor 25 Jahren gebaut und nun baue ich die zweite!). Da ich jedoch beruflich sehr eingespannt bin (bin Project Engineer in der IT-Industrie, aber kein 0815-EDVler! Mache zur Zeit ein Projekt im Bereich IT Security für die Gesetzlichen Krankenkassen auf Bundesverbands-Ebene!), komme ich nur selten dazu, an meiner Geige weiterzuwerkeln!


    Viele Grüße,
    Nirva