Beiträge von Matthias

    Ich kann in der Geige auch beim besten Willen keine Bergonzi erkennen.
    Allerdings habe ich auch noch nie eine Ludovico Bergonzi gesehen.
    Ist es überhaupt erwiesen, dass es einen Geigenbauer diesen Namens in Cremona gab?
    Die einzigen Referenzen zu Ludovico Bergonzi die ich kenne sind der Lüttgendorff, der lediglich erwähnt, dass gelegentlich Geigen mit einem solchen Zettel auftauchen, und eine Geige die bei Sotheby's versteigert wurde als "German Violin labelled Ludovico Bergonzi..."


    Lieber Musicus, welche Informationen machen Sie so sicher, dass der Zettel der Geige zutreffend ist?


    Matthias

    Es gibt wunderbare Lackierungen mit Spirituslacken und mit Öllacken.
    Durch eine optische Begutachtung lassen sich die nichtmal unterscheiden.
    Darum kann ich auch nicht verstehen, warum Spirituslacke als nobler gelten sollen. Wer behauptet das denn?
    Und historisch korrekt sind eben Öllacke. (Wenn man sich am italienischen Geigenbau des 18.Jhd orientiert)


    Ich freu mich auch schon auf die besseren Bilder!


    Grüße Matthias

    Zitat

    Original von yxyxyx


    Der Common Sense in Sachen Lack mit Geigen heißt einfach:
    Öllack schlecht, Spirituslack gut.


    Wo hast Du denn den Quatsch her?
    In den alten italienischen Lacke wurde durch mehrere Studien Leinöl und Kolophonium als Hauptbestandteil nachgewiesen.


    Spirituslack ist nicht schwer anzurühren, allerdings schwerer aufzutragen als Öllack.
    Spirituslacke sind normalerweise nur Harzlösungen. Sie können sich wieder zersetzen. Öllacke dagegen werden aus Harzen und Lein- oder Nussöl gekocht, wobei sich die Harze mit dem Öl chemisch verbinden.


    Sowohl Öllacke als auch Spirituslacke können sehr hart und abriebfest oder weich und empfindlich sein. Je nach Zusammensetzung.


    Die meisten erfolgreichen Geigenbauer arbeiten heute wieder mit Öllack.
    Und viele verzichten auch wieder auf glatte Hochglanzoberflächen.


    Matthias

    Ein völlig ebener auf Hochglanz polierter Lack ist, anders als bei Gitarren, kein Zeichen hoher Qualität, sondern deutet eher auf Fabrikware hin.
    Die alten Italiener haben alle (in unterschiedlich starker Ausprägung) diese Ahornrippel, was eine Folge der Bearbeitung des Holzes mit Ziehklingen ist.
    Ausserdem wurde der Lack nicht poliert, was man an den wenigen Geigen sehen kann, die nicht Ende des 19. bzw. Anfang des 20.Jhd überpoliert wurden (mit Schellackpolitur o. ä.).
    Bei diesen Geigen besitzt die Oberfläche Textur. Siehe z.B. die "Messiah" Strad oder auch die "medici" strad.


    Zu der Geige: Ich kann auf den Bildern leider nicht viel erkennen, sie sind zu klein und zu dunkel. Ausserdem sollten die Fotos möglichstgerade aufgenommen werden. Eine gute Hilfe dabei ist es die Kamera so auszurichten, dass beim Fotografieren der Decke die Ecken des Bodens alle gleich weit herausschauen.


    Matthias

    Zitat

    Original von bmorg
    Bis das Instrument wohl klingt, dauert es seine Zeit - ich denke sogar Jahre.


    Für die moralischen und klangichen Dämpfer bis dahin ist ein Dämpfer (für den Steg) eine gute Investition...


    Mit Dämpfer dauert es wohl noch viel länger.
    Ich halte vom Üben mit Dämpfer nicht viel. Wie will man den da lernen einen guten Ton zu produzieren.
    Autofahren lernt man ja auch nicht mit angezogener Handbremse.

    Wie Du schon sagst, sind die Bilder leider nicht die besten.
    Aber eine Guadagnini ist es sicher nicht.
    Es ist eine relativ neue (wahrscheinlich nach 1900) Stradivari-Kopie.
    Um eine genauere Einschätzung hinsichtlich Wert/Herkunft zu treffen, brauchen wir aber bessere Bilder.
    Siehe auch: Wie mache ich Fotos?


    Gruß, Matthias

    An deiner Stelle würde ich mir eine Linkshändergeige besorgen und die linke Hand als Bogenhand nehmen. Zum Greifen brauchst Du auf jeden Fall den Zeigefinger und musst ihn voll beugen können.


    Die meisten Linkshänder lernen mit der linken Hand zu greifen, also müsste es für einen Rechtshänder auch möglich sein mit der rechten Hand greifen zu lernen.


    Grüße Matthias

    Meine Vermutung ist, dass sich die Haare aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, die wir zur Zeit haben, ausgedehnt haben und der Verstellweg der Schraube deshalb nicht mehr ausreicht um den Bogen vernünftig zu spannen.


    Grüße Matthias