Beiträge von sommervogel

    Kennt jemand die aktuelle Rechtslage, was diese Zettelwirtschaft betrifft?
    Muss heute in einer neuen Geige die Herkunft korrekt angegeben werden?
    Das würde mich sehr interessieren!
    Gruß Sommervogel

    Ich kann nur dazu raten, ALS ERSTES des Lehrer zu fragen, denn er (oder sie) muss sich schließlich die Geigentöne anhören und ist bestimmt daran interessiert, einen guten Tipp zu geben!! Und wenn beide zufrieden sind, Schüler und Lehrer, ist das ein fruchtbarer Boden für die musikalische Arbeit.
    Es gibt die Möglichkeiten:
    1) Mietkauf beim Geigenbauer Ihres Vertrauens, da liegt der Tarif in Berlin (woanders weiß ich nicht, aber wohl ähnlich) bei ca. 14 Euro im Monat, unbedingt nachfragen, ob der Geigenbauer Mietkauf anbietet oder nur Verleih.
    2) Über eine Webseite ein komplettes Geigenset zu ordern, inklusive Kasten, Bogen, Kolophonium, Schulterstütze.
    Und da kann ich nur empfehlen, ÜBER 100 Euro auszugeben, wenn Sie und das Kind Freude daran haben wollen. Im Bereich ab 170,- Euro gibt es gute Angebote, wie gesagt mit alles inklusive.
    3) Eine gebrauchte Kindergeige würde ich nur empfehlen, wenn sie einen hohen dreistelligen Betrag oder mehr ausgeben wollen und ihr Kind zu "Jugend musiziert" schicken wollen. ;)
    Viele Grüße Sommervogel

    Ist ja wieder interessant hier.
    Ich glaube nicht, das die modernen Geigen die alten so schnell überholen werden, und das ganz jenseits von Sentimentalität. Wer hat denn heute noch Zeit, die Hölzer anständig zu trocknen (in Mittenwald geht das heutzutage auch schon per UV-Bestrahlung), da fängt es doch schon mal an. Alles geht nach dem Motto: "Höher, schneller, weiter", und dabei raus kommt die Super-Tomate, die nach nichts mehr schmeckt, und eine Geige, genau eingescannt nach Stradivari mit allen technischen Finessen, die aber seelenlos klingt.
    Gruß Sommervogel

    Hallo nochmal,
    und dies ist die Meinung des Experten (Geigenbauer aus dem Kiez):
    Ja, es ist eine echte Hopf!
    Gebaut VOR 1850, das sieht man an der alten Mensur (alter Hals, Griffbrett einen cm kürzer).
    Einfach in der Materialverarbeitung, harter Lack, Schnecke grob geschnitzt, deshalb geschätzter Wert "nur" 1.500 bis 2.000 Euro. Die Risse sind kein echtes Problem, nur kosmetisch ein wenig abträglich.
    Also immerhin.
    Wünsche euch ein wunderschönes musikalisches Wochenende.
    Viele Grüße, Sommervogel


    PS: Habe noch mit großem Interesse verschiedene Foren-Beiträge hier verfolgt. Sehr unterhaltsam :) ("Bingo, eine echte Stauffer von 1820"), und immer wieder sind gute Tipps dabei, wie z.B. das Buch "Die Geigen- und Lautenmacher vom Mittelalter bis zur Gegenwart". Noch nie gehört! 8o Und gleich bestellt ...

    Danke, Pharus, für das Kompliment! ;)
    Jetzt bin ich aber insgesamt so neugierig geworden, dass ich demnächst wirklich den Geigenbauer des Kiezes aufsuchen werde!
    Vielen herzlichen Dank euch allen für die köstliche Diskussion und die vielen wertvollen Anregungen!
    Gruß Sommervogel

    Der Witz mit dem Bauern war gut, ich hab gelacht :D
    Lieber Christian,
    also falls diese Geige wirklich von 1703 sein sollte, müsste irgendwer mal einen neuen Hals drauf gesetzt haben. Die barocke Mensur war eine andere!! (Kannst ja mal die Bilder mit meiner "Hopf" vergleichen unter "eine echte hopf?", die hat jedenfalls einen echt alten Hals, das siehst du an der Verbindung vom Hals zum Korpus.)
    Gruß Sommervogel

    Das ist ja alles sehr interessant!! Und Klingenthal wahrscheinlich mal eine Reise wert ...
    Also falls ich eine Kopie erwischt habe, bin ich trotzdem mit dem Klang zufrieden. Ich habe vorher auf einer "Copy of Antonius Stradivarius" gespielt, dumpf verhaltener Klang, schwer auf der Schulter, und zu allem Überfluss auch noch ein Astloch auf der Rückseite, miese Fabrikware.
    Im Gegensatz dazu war damals alles noch richtige Handarbeit.
    Vielen herzlichen Dank für die interessanten Infos!