Beiträge von frank222

    Hallo Roland,
    ein Griffbrett löst man am besten mit einem sehr flachen Messer (geht z.B. auch mit einem handelsüblichen Teppichmesser, kleine Größe), das man mit Alkohol befeuchtet und am Obersattel und am Ende des Halses zwischen Hals und Griffbrett vorsichtig(!) einführt. Oft löst sich das Griffbrett (das normalerweise mit einem schwachen Leim aufgeklebt ist) schon, sobald man so einen kleinen Spalt bzw. zwei davon erzeugt hat. Falls nicht, muss man das Messer etwas bewegen, mit ganz leichten Hammerschlägen vortreiben (aufpassen, dass die Klinge nicht ins Holz geht). Es hilft dann auch, das Messer zwischendurch immer wieder herauszuziehen und einen Tropfen Alkohol dazwischen zu geben.
    Knochenleim bekommt man im Internet problemlos, natürlich auch bei unserem Forum-Gastgeber geige24. Unbedingt den Leim in Form von Kügelchen nehmen, da Platten ewig brauchen, um sich aufzulösen.
    Zum Aufleimen der Griffbretter nehme ich nicht den frischen Leim, sondern den, der mal aus Versehen etwas zu heiß geworden ist und seine Klebkraft schon teilweise eingebüßt hat.
    Gruß
    Frank

    Ja Hallohallo???


    Was hier total in die Hose ging, war ja wohl Dein Versuch, jemanden, der sich zu helfen bemüht, aufs Glatteis zu führen.
    Entlarvt hast Du Dich nur selbst als jemand, der es offensichtlich nötig hat, andere vermeintlich zu blamieren.
    So etwas nervt und hat in diesem Forum nichts zu suchen.
    yxyxyx hat völlig Recht: Aus bloßen Bildern ohne Zusatzinformationen kann man kaum Sicheres ableiten, schon gar nicht, wenn wichtige Informationen wie Zettel und Herkunft fehlen. Im Grunde ja ist eine Schätzung auch für Experten nur möglich, wenn man das Instrument vor sich hat und auch anspielen kann. Um so dankbarer muss man sein, wenn sich Menschen finden, die hier im Forum an Hand von Bildern erste Hinweise und Einschätzungen geben.
    Echt ätzend, diese Hilfsbereitschaft für solche dummen Spielchen zu missbrauchen!

    Glückwunsch, dass Du's ohne Wirbelschneider und Reibahle geschafft hast. Meiner Erfahrung nach bekommt man richtig gut gehende Wirbel so nur äußerst schwer hin - mit dem Wirbelschneider dagegen klappt's auf jeden Fall wesentlich einfacher und schneller...


    Gruß, Frank

    Hallo Michael,


    ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass sich noch mal jemand hier meldet (und vielleicht einen eigenen Erfahrungsbericht beisteuert...).


    Erst einmal: Hier die Unterseite des Wirbelkastens - wahrlich kein Meisterwerk, am unteren Ende musste ich, wie man sieht, die Fuge schon mal mit einem Zusatzplättchen und 2 Schrauben fixieren. Immerhin hält jetzt alles. Wie Du siehst, habe ich die Resonanzsaiten nicht an der Unterseite des Wirbelkastens durchgeführt, sondern ganz normal oben, wie die Normalsaiten. Das geht gut, wenn man zwischen dem 4. und 5. Wirbel einen zusätzlichen kleinen Sattel (Steg) einleimt, der verhindert, dass die Resonanzsaiten auf den Wirbeln der Hauptsaiten aufliegen.


    Die Wirbel der Resonanzsaiten habe ich, wie man sehen kann, in der Mitte dünner gedreht, damit ist das Stimmen ein wenig (aber nicht viel) leichter.

    Das Problem mit dem Stimmen der Resonanzsaiten war auch der Grund für ein anderes Projekt:
    Die restlichen Bilder zeigen meinen zweiten Hardanger-Umbau, eine alte, mittelmäßige Hopf-Geige, bei der ich den (ziemlich defekten) Wirbelkasten komplett durch eine Platte mit 2 Mandolinen-Mechaniken ersetzt habe - also in etwa so, wie in der Anleitung von Dennis Havlena. Das Stimmen ist nun wirklich einfach - ganz schlecht ist jedoch das Gewicht der Mechaniken, die das Spielen sehr ermüdend machen. Ich bin also auf Dauer von dieser Lösung nicht wirklich begeistert.


    Hat jemand Erfahrung mit den seit einiger Zeit auf dem Markt befindlichen Feinstimmwirbeln (Wittner, Pegheds, Knilling)? Die sind leider teuer, für normale Geigen sicherlich entbehrlich, aber für das Hardanger-Stimmproblem könnten sie die Lösung sein...


    Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Über eine Meldung würde ich mich freuen!


    Gruß, Frank

    Lieber remofritzsche,
    also, ich würde die Geige unbedingt mal einem Geigenbauer oder einem versierten Laien zeigen. Falls Du selbst basteln willst:
    zu 2: Das Verstimmen muss nicht unbedingt am Wirbel liegen. Es kann bei einer alten Geige z.B. auch die Einhängesaite, mit der der Saitenhalter am Knopf befestigt ist, langsam länger werden (und dann, wie ich's mal hatte, aus dem Saitenhalter ganz herausrutschen). Falls es am Wirbel liegt, so scheint mir der bei Deiner Geige ziemlich abgenutzt zu sein. Wahrscheinlich lässt er sich im unbelasteten Zustand (mit entspannter Saite) nicht gleichmäßig in den Bohrungen drehen, sondern er ruckt. Dann sollte man ihn erneuern und die Bohrungen mit einer Wirbelreibahle wieder in Form bringen. Alles andere bringt nichts - oder bei zu starkem Hineindrücken nur Schaden, wie fiddler ganz richtig warnt. Ansonsten: Kreide macht den Wirbel schwergängig, Seife leichtgängiger.
    zu 4: Sicher kann man als Erwachsener auch auf einer 3/4-Geige spielen (die norwegischen Hardanger-Fideln zum Beispiel haben in etwa die Mensur einer 3/4-Geige). Aber für den Anfang ist das nicht zu empfehlen, es sei denn, man hat ausgesprochen kleine Finger. Denn mit normal dicken Erwachsenenfingern ist es bei einer 3/4-Geige nicht möglich, den Halbtonschritt vom 2. zum 3. Finger in der 1. Lage eng genug zu intonieren, wenn man den 2. Finger liegen lässt. Das Liegenlassen der Finger ist aber gerade für den Anfänger eine große Hilfe. Und in den höheren Lagen wird's dann auf einer so kleinen Geige ganz schwierig.


    Im Übrigen würde auch ich dringend ein paar Stunden Geigenunterricht empfehlen. Das spart enorm Zeit, und man gewöhnt sich auch keine falsche Haltung an.


    Viel Erfolg!
    frank222

    Hallo Sophie,
    ich hatte vor anderthalb Jahren das gleiche Problem und mich monatelang damit herumgeplagt. Trotz immer wieder Pausierens und Ruhigstellens kamen die Schmerzen im linken Ellenbogen und Unterarm immer wieder.
    Die Lösung waren dann Dehnübungen, wie sie z.B. auf http://www.tennisarm.ch angepriesen werden. Die Seite wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas sektiererisch, aber ich kann nur bestätigen: Das Verfahren wirkt. Schon nach ein paar Tagen spürte ich eine deutliche Besserung, und nach etwa einem halben Jahr - in dem ich ständig weiter spielen konnte - waren die Beschwerden völlig weg.
    Wenn es sich bei Dir also um einen Tennis- oder Golferarm handelt (würde ich natürlich erst einmal genau abklären - Definition und genaue Beschreibung findet man auch auf der Seite), würde ich die Dehnübungen unbedingt ausprobieren. Das Beste dabei ist, dass man nicht mit dem Geigespielen aufhören muss, ja sogar weiter spielen soll - zwischendurch beim Üben ein paar Mal dehnen, und es geht wieder.
    Beste Grüße und gute Besserung!

    Ich würde gern mehr über die Herkunft meiner Geige (und auch über ihren Wert) erfahren. Sie wurde von meinem Vater 1938 beim Geigenbauer Albin Höllinger in Kiel gekauft und ist laut Rechnung eine "alte Violine (Pfretzschner)". Preis damals war 600 RM.
    Vor ein paar Jahren zeigte ich sie einem Geigenbauer, der zuerst skeptisch war ("Pfretzschner? Die waren doch eigentlich nur Bogenmacher!"), meinte dann aber, nach Konsultation eines Geigenbauer-Nachschlagewerks, dass es einen Johann Gottlob Pfretzschner (1753-1823) gegeben habe, der als Geigenbauer "zuerst nach Stainer, dann nach Stradivari" gearbeitet habe. Stainer könnte also passen.
    Die Geige hat keinen Zettel, dafür aber unter dem Knopf eine eingestanzte Nummer "155". Sie klingt sehr gut, mit warmem, ausgeglichenem Ton.

    Bei meinen Geigenbasteleien ist mir schnell klar geworden, wie wichtig die Stimme für den Klang jeder Geige ist - und auch, wieviel Geduld es braucht, eine Stimme einigermaßen richtig anzupassen und einzusetzen. Nachdem ich das nun zumindest leidlich im Griff habe, habe ich aber noch ein paar Fragen zur Materialbeschaffenheit:
    - Welchen Einfluss hat der Durchmesser der Stimme? Normal ist bei einer 4/4-Violine ein Durchmesser von 5 mm. Allerdings habe ich schon in mehreren Geigen auch dickere Stimmstöcke gefunden, in einem Extremfall sogar fast 8 mm stark (das war eine insgesamt recht stark gebaute und eher leise und dünn klingende böhmische Schülergeige in Stainer-Form). Welchen Einfluss hat die Stärke der Stimme auf den Klang? Ist es richtig, dass -wie ich vermute- eine stärkere Stimme die Schwingungen auch stärker dämpft und zu einem weicheren, leiseren Ton führt?
    - Welchen Einfluss hat die Holzart der Stimme auf den Klang? Normal ist Fichte, aber in besagter Stainer-Kopie war's ein etwas härteres Holz (ich vermute Buche, kenne mich damit aber nicht so gut aus). Je härter das Holz, um so stärker müsste doch wieder die Dämpfung sein, oder?
    - Admin: Bisher habe ich mir mein Stimmstockholz immer (nach der Anleitung in Otto Möckels "Kunst des Geigenbaues") selbst aus alten Fichtenholzresten gespalten und gehobelt. Nun sehe ich, dass man z.B. bei "geige24" auch fertige Stimmstock-Stangen bekommen kann. Sind die aus besonderem Holz gefertigt?

    Hier nun endlich die Fotos vom fertigen Umbau. Da ich die Verlängerung des Wirbelkastens aus dunklerem Holz gemacht habe (es ist ja nur ein Versuch, bei dem es auf Schönheit nicht ankommt), kann man die Verbindungsstellen gut erkennen. Als Resonanzsaiten habe ich einfache, billige Stahlsaiten genommen, die oberen Saiten sind Pirastro Wondertone. Ich bin mit dem klanglichen Ergebnis übrigens recht zufrieden. Das eher unangenehm "blecherne" im Klang dieser billigen Geige ist durch die Umlackierung schon deutlich besser geworden und wird durch die mitsirrenden/-singenden Resonanzsaiten weiter gemildert. Ohnehin kommt es bei der Hardingfele - so mein Eindruck - weniger auf einen vollen, runden, sondern mehr auf einen obertonreichen Klang an. Ein Hardanger-Umbau ist also vielleicht das beste, was so einer einfachen Geige passieren kann. Fiddlemusik in den passenden Tonarten (A und D bei Standardstimmung) kommt auf ihr ziemlich gut!