Beiträge von pharus

ich würde es eventuell mal einem bogenbauer deines vertrauens zeigen.
bevor man den bogen wegwirft, ich kenne einen geigenbauer der das in österreich machen würde...

zuviel geld würde ich nicht investieren...

toitoitoi

Wertmindernd ist der Schaden auf alle Fälle aber ein Versuch lohnt sich auf alle Fälle, ihn wieder ganz zu machen!
Alles Gute!

pharus

Sieht für mich eher nach gekreuzten Ähren aus...

Das am Foto ist keine Geissenhof meines Erachtens.
Dorotheum ist nur begrenzt empfehlenswert meiner Erfahrung nach.. aber natürlich ist es immer schön Instrumente anzusehen
Kunsthistorisches Museum in Wien ist in diesem Zusammenhang auch zu nennen
Bei einem bekannten Internetauktionshaus (Tarisio) wurde übrigens in der letzten großen Auktion eine vermutlich authentische Geissenhof versteigert, wenn man ein bisschen vergleichen will von den Fotos, auch wenn mir dort einige Details nicht ganz astrein vorkommen - aber wie schon gepostet, er hat auch in unterschiedlichen Modellen und Schaffensperioden gearbeitet, aber Qualität ist eben doch sichtbar

Liebe Grüße und schöne Pfingsten!
pharus

Das liegt auch daran dass unter seinem Zettel Massenproduktion neben recht guter Ware verkauft wurde. Er hatte eine Werkstatt namens "Claudio Monteverdi" wo viele Leute arbeiteten.
Aktueller Taxwert von echten Instrumenten ist (nachdem die Taxe generell Italiener gerne überhöht) recht gering angesetzt bei 6-12k-Euronen.

Die Arbeit scheint recht massiv ausgeführt worden zu sein, hat aber trotzdem eine gewisse Eleganz - wenn sie kein Etikett hätte wäre sie aber vermutlich schnell zu einem Chinakracher abqualifiziert worden.
Wenn die knapp 100 Jahre alt sein soll ist sie definitiv in einem guten Zustand.
Sehr nach Cavalli schaut sie meines Erachtens aber nicht aus. Es stimmt schon dass es unterschiedliche Modelle gibt, aber ich vermisse ein bisschen das "italienische Flair" speziell vom Lack und auch der Feinheit... aber das ist mehr Bauchgefühl als Wissen. Neuitalienisch kann ja sein, oder auch ein etwas weniger begabter Lehrling der Werkstatt Monteverdi..

Klingen ist sowieso wichtiger - aber als Wertanlage (was neuitalienische Instrumente gerne sind) braucht man sowieso ein wasserdichtes Zertifikat.

Beste Grüße,
pharus

Prinzipiell eine schöne Geige.
Ginge auch ein Foto von der Schnecke?

Arbeit ist prinzipiell sauber gemacht, auch wenn die Einlagen etwas ungenau in den Ecken scheinen, kann aber auch das Foto sein.
2 Beobachtungen: Die Feinstimmer scheinen schon an der Decke anzustehen, bitte unbedingt raufdrehen und mit den Wirbeln nachstimmen, sonst kann es leicht sein dass die Decke beschädigt wird. Außerdem steht der Steg ziemlich schief (er verbeugt sich), das ist schell geregelt und erspart Schäden am Instrument!
Wert ist bei solchen Instrumenten oft schwierig zu beurteilen, wenn das Instrument in einem sehr guten Zustand ist (Deckenriss hab ich jetzt nicht gesehen, aber das kann an den Fotos liegen oder an meinem Handy...!) ist ein niedriger vierstelliger Eurobereich durchaus ok (mit einem 1 vorne).
Kenne Instrumente von diesem Meister allerdings nicht, und das ist natürlich klangabhängig - als Sammlerinstrument wird es eher nicht taugen

Aber das ist meine ganz persönliche Einschätzung. Materialauswahl des Bodens gefällt mir gut, die Decke schaut eher matt aus...

lg
pharus

Ich kann den vorherigen Kommentar unterschreiben.
Bögen sind immer eine sehr persönliche Sache. Ich würde auf alle Fälle mal mehrere ausprobieren und dann entscheiden.
Viele Spieler testen nur spiccato mit einem Bogen und freuen sich wenn er gut springt. Welchen Klang der Bogen hat und wie er im detache auf der Saite kleben kann bzw. wie er mit Saitenwechseln zurecht kommt wird dagegen eher selten getestet, auch wenn wir diese Qualitäten im Spiel sehr oft brauchen.
In dem Sinne wünsche ich fröhliches Bogentesten!

pharus

Naja, es kaufen ja nicht nur Amateurgeiger im Internet ein und es gibt auch ziemlich viele Schnäppchenjäger, die hoffen ein gutes Instrument oder einen guten Bogen für wenig Geld zu ergattern. Behaarung, Bespannung etc. sind ein Kriterium, aber das weitaus wichtigste ist die Stange, und die sieht hier, was man von den dürftigen Fotos sehen kann, nicht so schlecht aus.

Wenn man die Katze im Sack kauft und auch keine Möglichkeit hat, vorher zu probieren, dann ist der Preis natürlich auch dementsprechend niedrig

Ja, das sind alles Ferndiagnosen.
Frei"äugig" leicht zu beurteilen:
Ist der Bogen gerade? (von der Schraube an zur Spitze schauen)
Ob die Spannung in der Stange vorhanden ist kann man durch leichtes Abklopfen beim Halten an der Schraube erfühlen.
Wenn das mal da ist, dann kann man die Stange mal genauer unter die Lupe nehmen (wie ist der Zustand - Risse - Reparaturen etc.) - wie sind die Spieleigenschaften, der Klang (mit einer spielfähigen Geige natürlich weit besser feststellbar).
Von der Holzqualität scheint der nicht ganz schlecht, aber auch nicht herausragend zu sein. Die Schraube und auch der Frosch sind ebenso wie die Bespannung in einem recht miesen Zustand, auch das Perlmutt hat einiges mitgemacht.

Ich wünsche einen schönen Abend allerseits,
pharus

Der Bogen dürfte den Wert der Geige übersteigen (ich denke da kann man schon noch 30-50 EUR dafür bekommen, der schaut nicht so schlecht aus).