Beiträge von MrAranton

    Zunächst mal vielen Dank für Deine Rückmeldung,


    eigentlich stimmt es, so ein bisschen Verstimmen ist nicht weiter dramatisch, wenn man für sich spielt. Allerdings erinnere ich mich daran, dass Eudoxas sich nach Wechseln bei Temperatur Luftfeuchtigkeit mindestens eine halbe Stunde akklimatisieren müssen, wenn sie die Stimmung mehr als ein paar Takte halten sollen. Und da ich in meinem Wohnzimmer bedingt durch die Sonneneinstrahlung im Verlauf eines Tages gerne mal Temperaturschwankungen von fünf Grad und mehr habe, schrecke ich ein bisschen vor Eudoxas zurück. Denn wie sollen die Saiten sich akklimatisieren, wenn es keine stabilen Bedingungen gibt? Und beim Spielen alle paar Takte nachstimmen zu müssen, hat schon ein gewisses Frustpotential. Und da ich schon recht flott stimmen kann, bleibt mir nicht mal, mir das ständige Nachjustieren als "gute und sinnvolle Übung" schön zu reden.
    Mein letzter Geigenlehrer hat auf Eudoxas bestanden und die Akklimatisiererei und der Umstand, während Wetterumschwüngen oft nur ganz, ganz kurze Stücke ohne Nachstimmen am Stück spielen zu können, haben erheblich dazu beigetragen, dass ich als Teenager die Lust am Geigen verloren habe.


    Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der Erfahrung mit den Pirastro Gold hat. Wenn ich nichts allzu negatives über diese Saiten höre, werde ich sie mal testen und meine Eindrücke nach der Einspielzeit hier schildern.


    Gruß


    MrAranton

    Hallo zusammen,


    bei mir steht demnächst mal wieder ein Saitenwechsel an. Da ich noch nicht „die Saiten“ gefunden habe, die ideal zu meinen Klangvorstellungen passen, bin ich noch am rumprobieren. Nun möchte ich mal wieder eine Darmsaite probieren; einfach um einen Vergleich zu den Synthetik-Saiten, die ich in den vergangenen Jahren getestet habe, zu haben. Da die aber recht teuer sind, möchte ich doch mal fragen, wie die Erfahrungen, die ihr damit gemacht habt aussehen.


    Als Teenager habe ich vor allem Pirastro Eudoxa gespielt. Das liegt aber schon eine Weile zurück und ich könnte mir vorstellen, dass das was heute unter diesem Namen verkauft wird, nicht mehr unbedingt das ist, was mich damals das Fürchten gelehrt hat. Die Eudoxas meiner Kindheit waren fürchterlich launische Stricke, die sich bei jeder Temperatur- Luftfeuchtigkeitsveränderung tierisch verstimmt haben. Ist das heute immer noch so?


    Und wie sieht es bei den Pirastro Gold aus? Wie empfindlich sind die? Wie sind sie klanglich? Und vor allem: Sind sie Eurer Meinung nach einen Versuch wert?
    Vielleicht solltet Ihr dazu wissen: Mir kommt es vor allem auf einen schönen (und vor allem nicht zu lauten!) Klang am Ohr an. Tragfähigkeit und Projektionsstärke sind mir nicht so wichtig, weil ich vor allem für mich selbst in meinem nicht ganz zwanzig Quadratmeter großen Wohnzimmer spiele.


    Ich freue mich schon auf Eure Rückmeldungen,


    Gruß


    MrAranton

    Geigi,


    wenn es Dir vor allem um Deine Dozentin geht, würde ich versuchen, sie erst den Klang hören zu lassen und sie erst dann den Zettel sehen lassen. Sie kann ja schlecht erst den schönen Klang loben und dann über die volksrepublikanische Herkunft herziehen. Außerdem wäre das Gesicht, bei der Erkennstnis, dass die Geige aus dem Reich der Mitte stammt, vermutlich echt sehenswert...


    Gruß


    MrAranton

    Wenn Du ein Set aus Etui, Bogen und E-Geige kaufen willst, hast Du bei der Preisklasse ohnehin nicht sonderlich viel Auswahl. Ich würde an Deiner Stelle in ein möglichst großes Musikhaus gehen und mir dort zeigen lassen, was in der entsprechenden Preisklasse da haben. Ich finde es wichtig, sich selbst einen Eindruck zu machen und nicht unbedingt auf das zu vertrauen, was andere finden. Die können nämlich ganz andere Vorlieben haben und Schwerpunkte setzen als Du, so dass eine E-Geige, die einer von uns vielleicht ganz brauchbar findet, in Deinen Augen möglicherweiße der hinterletzte Dreck wäre...
    Ich kenne zu wenig Modelle, als dass ich seriös eines empfehlen könnte, aber ich kann Dir ein paar Dinge sagen, auf die Du achten solltest und die Du vielleicht noch nicht bedacht hast:


    1.: Wenn Du eine Vorliebe für eine bestimmte Kinnhalterform entwickelt hast, und mit dem Gedanken spielst, den mitgelieferten Kinnhalter durch dieses Modell zu ersetzen, solltest Du vor dem Kauf prüfen, ob sich Dein Wunschkinnhalter überhaupt montieren lässt.


    2.: Analoges gilt für die Schulterstüze. Bei einigen Modellen sind die "Zargen"ränder recht wild geformt, so dass ich etwas bezweilfe, ob handelsübliche Schulterstützen da wirklich passen, oder sich gut einstellen lassen. Und wenn Du mit einzigen zur E-Geige passenden Schulterstütze nicht richtig zurecht kommst, wäre das recht ärgerlich...


    3.: Schau, was für Batterien die Geige braucht. Wenn da irgendetwas exotisches reinkommt, kann es schwierig und teuer werden, die passenden Batterien aufzutreiben. Ich zumindest bekomme z.B. 9V Blocks im näheren Umkreis nur in einem recht teuren Geschäft, was es für mich prinzipiell unattraktiv macht, Geräte mit diesen Batterien zu betreiben.

    Ich schließe mich den anderen an: Definitiv Finger weg von diesem Geschäft. Egal, was das Gutachten sagt.


    Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Bilder, die Sie hier eingestellt haben, nicht alle von der selben Geige sind. Die Lackschäden aus der Seitenansicht der zweiten Tranche, sehen anders aus und sind an anderen Stellen als jene, die man in den Draufsichten aus der ersten Tranche sehen kann. Das ist - zumindest meiner Einschätzung nach - nicht nur eine Folge anderer Beleuchtung und Perspektive. Das kann natürlich eine unbeabsichtigte Panne sein, verleiht der Sache aber einen noch windigeren Eindruck.

    Es ist sehr schwer, eine Geigenhaltung via Internet zu beurteilen. Und ganz unmöglich, wenn man nicht sieht, worüber man spricht. Von daher würde ich Dir empfehlen, Dir offline jemanden zu suchen, der Deine Haltung beurteilen kann (ein Geigenlehrer oder vielleicht kompetentes Verkaufspersonal in einem Musikgeschäft) und mit dessen Hilfe nach Lösungen zu suchen. Ansonsten gibst Du am Ende jede Menge Geld für unterschiedliche Schulterstützen, Kinnhalter oder irgendwelche Basteleien aus, ohne zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen.

    Natürlich kann man ohne Bilder weder den Wert noch den Zustand einer Geige beurteilen. Dennoch würde ich Ihnen von diesem Geschäft abraten.
    Auch wenn die Geige beschädigt ist, denn ein aktuelles Gutachten sollte die Schäden berücksichtigen und in die Preiserwartung einbeziehen.
    Falls die Geige so viel wert ist, wie das Gutachten behauptet (übrigens können auch Gutachten irren bzw. gefälscht sein!) sollte es der Person, die sie ihnen anbietet, problemlos möglich sein, den entsprechenden Preis bei einem seriösen Händler oder einer Auktion zu erzielen. Wenn das aber der Person, die ihnen die Geige anbietet, nicht gelungen ist, werden sie es auch nicht schaffen. Sie Ihnen anzubieten, könnte durchaus ein Versuch sein, ihre mangelnde Sachkenntnis auzunutzen.
    Ohne Fotos würde ich nicht sagen, dass die Ihnen angebotene Geige eine wertlose Fälschung ist, da diese Möglichkeit nicht nur besteht sondern sogar der wahrscheinlichere Fall ist, würde ich an Ihrer Stelle sagen: Dieser Mensch soll die Geige selbst zu Bargeld machen und ihnen das im Tausch gegen Ihre Autos anbieten. Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass Sie ihre Autos nicht gegen ein paar Gramm altes Brennholz tauschen.

    Zitat

    14 Tage Rückgaberecht gibt es auf alle Produkte - egal ob Internet oder Händler um die Ecke bzw. Kiosk! Diese 14 Tage beginnen ab dem Zeitpunkt, wo man das Produkt erhalten hat.
    In gewisser Zeit kann man das überwiesene Geld ja noch von der eigenen Bank zurückordern lassen.

    Das stimmt nicht. Wenn Einzelhändler verkaufte Gegenstände zurück nehmen, obwohl sie keine Mängel haben, tun sie das aus Kulanz. Eine gesetzliche Verpflichtung gibt es dazu nicht. Wer z.B. im Möbelhaus einen Schrank kauft und dann zu Hause feststellt, dass er sich vermessen hat und das gute Stück doch nicht in die freie Ecke im Schlafzimmer passt, hat Pech.
    Außerdem gibt es eine ganze Reihe von Gütern, bei denen ein Rückgaberecht blödsinnig wäre und deshalb zurecht grundsätzlich ausgeschlossen ist bzw. an sehr restriktive Bedingungen geknüpft ist. Z.B. kann man von einem Kioskbetreiber nicht verlangen, dass er Zeitung von Vortag zurück nimmt und das Geld dafür wieder rausrückt. Oder von einem Supermarkt, dass er eine Schale Erdbeeren eine Woche beim Kunden vor sich hin geschimmelt hat zurück nimmt. CDs, DVDs und sonstige Datenträger müssen nur zurück genommen werden, wenn die Versiegelung noch intakt ist.


    Schließlich: Geld, das man selbst überwiesen hat, ist unwiderruflich weg. Man kann nur Geld, das per Einzugsermächtigung abgebucht wird, wieder zurück holen. Das soll Missbrauch des Instrumentes eindämmen.

    Dass der Händler keinen Mangel sieht, ist egal. In Deutschland - und meines Wissens sogar EU weit - hat man bei Käufen über das Internet das Recht den gekauften Gegenstand innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen zurück zu geben. Das gleicht den Umstand aus, dass man den Gegenstand vor dem Kauf nicht direkt in Augenschein nehmen konnte.


    Wenn Du die Geige noch keine zwei Wochen hast, und auch das Geld noch nicht so lange geflossen ist, würde ich Geige mit einem Schreiben, indem Du erklärst, von Deinem Widerrufsrecht gemäß $312b und §355 BGB Gebrauch zu machen und eine Frist für die Rücküberweisung des Geldes zu setzen. Wenn das Geld bis dahin nicht gekommen ist, kannst Du es anmahnen (und sogar eine gewissen Mahngebür verlangen!) und drohen, die Sache einem Anwalt zu übergeben.
    Vorausgesetzt, Du hast die Geige über ebay.de - im Gegensatz zu ebay.at, ebay.ch oder sonst einem ausländischen ebay gekauft - solltest Du damit auf der sicheren Seite sein, obwohl momentan noch nicht restlos geklärt ist, wann der Countdown für die vierzehn Tage, innerhalb derer so ein Widerruf möglich ist, anläuft. Ob der Aufwand allerdings lohnt, hängt davon ab, wie viel Du für die Geige bezahlt hast. Wenn es weniger als fünfzig Euro waren, würde ich die als Lehrgeld abschreiben, eine miese Verkäuferbewertung schreiben und die Geige als Deko und Mahnung an die Wand hängen.

    Naja, ich finde, das muss man etwas relativer sehen. Was steht denn wirklich in dem Artikel? Kinder die musizieren

    Zitat

    reagierten am Ende des Jahres deutlich intensiver auf die Geigentöne, zeigten stärkere Verbesserung in der Verarbeitung von Harmonien, Melodien und Rhythmus und schnitten auch im Gedächtnistest besser ab als die Vergleichsgruppe.


    Oder kurz gesagt: "Die Kinder, die Musikunterricht bekamen, konnten nach einem Jahr besser muszieren." Yo! Das hätte man auch ohne Studie ahnen können...
    Musik ist eine Möglichkeit, Kinder zu fördern, aber beileibe nicht die einzige. Grundsätzlich muss so etwas auf jedes Kind maßgeschneidert werden. Es bringt nichts, Kinder, die keinen Draht zur Musik haben, mit Musikunterricht zu quälen, nur weil irgendwelche Studien sagen, dass es die Intelligenz fördert.