Beiträge von j_g_Gütter

Albert Nürnberger wurde unglaublich oft kopiert, man sollte den Stempel also mit großer Vorsicht genießen.
Wäre er echt könnte er zwischen 1500 und 12000 liegen.

Mit Wert meinte ich natürlich den Monetären.
Dieser Artikel stützt was ich vermutet habe, es ist die Geige von jemanden, der das Handwerk von Grund auf gelernt hat: http://www.radio.cz/en/section…s-violin-making-tradition
Damit würde ich den Preis tasächlich dem Zustand geschuldet günstig nennen und keinesfalls überteuert.

Der Wert einer Geige wird zunächst durch den Erbauer/Erbauungsort bestimmt, dann durch den Vorbesitzer, dann durch den Zustand und erst dann durch Klang/Handwerkskunst.
Ich finde, nachdem ich nun alle Bilder gesehen habe, die Geige recht vielversprechend!
Abraten will ich auf Grund der Bilder keinesfalls. Der Erbauer, ohne dass ich ihn kenne oder gegoogelt habe, scheint sein Handwerk gelernt zu haben, die Hölzer sind auch gut. Die 2000€ finde ich für diese Geige nicht übermäßig viel, so toll wie immer viele sagen finde ich die Auswahl in der Preisklasse nicht, im Gegenteil! Ich habe in all den Jahren genau eine Geige gefunden, die ich selbst spielen würde und die nicht ein vielfaches teurer ist.
Trotzdem sollte mal jemand mit Gefühl die Decke verbiegen (minimal!!) um heruaszufinden, ob die Flügelrisse Vorboten oder schon alles sind.
Ich würde sgen, wenn sie besser als die Anderen spielt eine absolute Kaufempfehlung. Privater Wiederverkauf ist in dieser Preisklasse jedoch eigentlich immer mit herben Verlusten verbunden, dessen sollte man sich immer bewusst sein.
Optisch würde ich von der Geige auch einen guten Klang erwarten (Krümmung, Holz, Verarbeitung sehen gut aus!).

Ich sehe leider auch nur zwei der Bilder. Der Lack sieht sehr einfach aus (nicht unbedingt schlecht), aber die Krümmung und das Holz soweit ich was sehen kann gehört schon eher in diese Preisklasse. Die F-Löcher sind nach dem Sägen eher nicht viel weiter bearbeitet worden, das spricht für wenig Interesse des Erbauers für Feinheiten.
Die Mittelfuge ist sehr schön gemcht, die Randeinlagen sind eigentlich auch recht ordentlich.
Meine Vermutung, hoch qualifizierter Erbauer, kaum Zeit.
Ohne die restlichen Bilder aber sehr schwer zu sagen.
Unschön sind die Flügelrisse an beiden Seiten!
Das Holz des Steges sieht auch icht nach teurem Steg aus, ds nur nebenbei.
Der Flügel an der trebel Seite scheint mir abgesengt zu sein. Man sollte bei dem Alter dann wohl mal ein wenig die Decke drücken und schauen, warum das nach 40 Jahren schon auftritt. Das muss nicht schlimm sein, kann sogar vollkommen irrelevant sein, es kann aber auch auf zu strammen Stimmstock hindeuten oder eine zu schwache Decke und damit eventuell vorhandene Folgeschäden. Die Risse sind wohl aus dem gleichen Grund vorhanden.

60 ist dabei wenig. Ich zahle das Doppelte momentan, habe aber auch einen hohen Anspruch an Haare und Behaarung. Ich wechsel das Haar auch alle 12-18 Monate.

Interessante Frage, ich bin mir diesbezüglich unschlüssig.

Gliga kann man wohl ausschließen.
Wir hier werden das Rätsel nicht lüften können, es sei denn ein Zwilling der Geige mit Zuordnung taucht auf.

Wegen eines missglückten Stempels werden wohl eher wenige Stangen entsorgt.
Er sieht recht ordentlich gearbeitet aus.

Der Riss ist leider entweder erst nach vielen Jahren oder eher unschön gemacht worden.
Der Anschäfter ist nicht echt, soweit ich das auf dem Bild sehe.
Die Form der F-Löcher habe ich schon gesehen, aber die Asymetrie ist hier wirklich ausgeprägt, es sieht so aus, als hätte da jemand nachträglich herumgeschnitzt.
Die Schnecke gefällt mir sehr!
Insgesamt kann ich sie kaum zuordnen.

Wenn es um Videoanleitungen geht empfehle ich Davide soras Videos. Leider vollständig auf italienisch kommentiert, aber das Handwerk das er zeigt ist großartig.