Beiträge von Solange

    Bilder gibt´s noch keine, da ich mich um´s Verkleinern noch nicht gekümmert hab´. Kommen auf jeden Fall in Bälde.


    Angefangen habe ich aber mit der Geige durchaus. Bisher habe ich die A-Wirbel-Ausbuchser gemacht und die tiefen Macken am Rand und auf der Decke ausgedämpft. Tolle Sache, das mit dem Ausdämpfen! Einer der vielen sehr sehr wertvollen Kniffs und Tricks, die mir ein Geigenbauer (an einer unlackierten Geige) mal gezeigt hat, und die man in Büchern auch nicht unbedingt vorfindet, da, so vermute ich, sie wie viele Verrichtungen in jedem Gewerk so zur Selbstverständlichkeit werden, man garnicht mehr auf die Idee kommt, sie beim Niederschreiben zu erwähnen.


    Aaaaber jetzt wird´s ernst. Nun habe ich es mit einer lackierten Geige zu tun, deren Lack ich auch erhalten möchte. Im Stegbereich war der Lack z.T. bis auf´s Holz runter und am Saitenhalter gab´s auch tiefe Macken bis ins Holz, um die herum ich zum Ausdämpfen auch Lack etwas abgetragen habe. Im Stegbereich war das Holz zudem verletzt. Habe es sehr dezent mit einem feinen Schleifschwamm geglättet. Dann habe ich Gelatine aufgetragen, um für´s „Retouchieren“ (soweit man bei mir davon reden kann) vorzubereiten.
    Das Problem: Der Stegbereich nimmt die zunächst mit Spiritus verdünnte Annilin-Farbe z.T. so stark an, dass es einen fast schwärzlichen Ton annimmt, z.T. fügt es sich wunderbar ins übliche Braun-Rot und z.T. bleibt es einfach heller. Wirkt jetzt nicht kunterbunt,- nur Nuancen, aber vielleicht geht´s besser.


    Muss ich damit halt leben, oder gibt´s ne Idee, wie ich eine gleichmäßigere Farbannahme erzielen kann?

    Ah okay, nur ein Film auf der Decke. Hatte ich vage so verstanden, als wenn die Decke auch in 30 Schichten „ertränkt“ worden wäre. Ein Auftrag mit Leinöl ist nicht unüblich, wenngleich Sacconi hierzu anmerkt(e):“Der heutige Brauch (aufgekommen seit der Zeit als man das Holz nicht mehr in der alten Art präparierte), das Instrument vor dem Lackieren von außen mit einem Anstrich Leinöl zu überziehen, ist ein großer Fehler. Denn Leinöl behält, auch nach dem Trocknen und Oxydieren eine gewisse Zähigkeit. Wenn es ins Holz einzieht, wird es dieses meist eher entkräften als versteifen.“


    Was der „richtige Klang-Lack“ ist, kann ich Dir nicht sagen. Gibt bestimmt so einige "richtige". Also ich lackiere bisher immer mit dem Spiritus-Geigenlack von Hammerl. Und zwei billige Geigen habe ich mit der Zellulose-Ballenmattierung von Clou bearbeitet, da ich das Aufarbeiten mit dem Ballen, da früher öfter an Gitarren schon geübt, im Augenblick noch einfacher finde, als diesen so schnell trocknenden Spirituslack in schöner Gleichmäßigkeit auf die Geige aufzubringen.


    Ach, solche Sachen sind einerseits ärgerlich, andererseits gehören Fehler dazu und Ausbuchsen macht auch Spaß! Hab ich auch grad wieder gemacht, an der Bastelgeige, die ich ja bald hier zeige.

    Meeensch Chioccola, kann das sein, dass Du uns alle hier veräppelst und einen auf Anfänger machst? Ich trau Dir nicht. :D Die sieht schon richtig, richtig toll aus. Besonders das Pflaume-Griffbrett. Würd ich auf jeden Fall so lassen. Und ich hoffe, es ist das Griffbrett, welches Du mit 30 Schichten Leinöl bedacht hast. Das darf und soll ja richtig hart werden. Aber um Himmels Willen nicht die Decke. Wenn die zu hart wird, kann die nicht mehr schön schwingen. Soll klingen wie´n Ölkanister. Aber ich muss zugeben, so drauf auf der Schachtel sieht die Decke doch ganz schön aus. So hat die Geige was Einzigartiges.


    Wie gesagt, ich trau Dir nicht..., daher verstehe ich nicht, wieso Du bei soviel Sorgfalt an der ganzen Geige mit den Wirbeln so geschludert hast. Aber vielleicht arbeitest Du da ja noch nach, Steg und Obersattel müssen ja auch noch. Bin schon echt gespannt, wie sie fertig aussieht, und vor allem klingt. So´n Speed-Rentner wie Du kriegt doch bestimmt auch ne Hörprobe hin. Ist das Ahornholz denn jetzt auch was Älteres?

    Ich weiß ja nicht, welches der anderen Werkzeuge Du da gesehen hast. Als ich damals überlegte, wofür ich mich entscheiden sollte, -mich hatte ehrlichgesagt da auch mal Anderes verlockt- , „dachte“ ich mehr so aus dem Bauch heraus, dass es mit dem Stimmsetzer vermutlich erstmal mehr Übung verlangt, danach aber unterm Strich die schnellste und eleganteste Variante ist. Erlebt man ja öfter mal im Handwerksbereich, dass die vermeintlich vereinfachende neue Sensation am Ende nur umständlicher ist. Außerdem schien er mir das geringste Gefahrenpotential für die F-Lochränder zu bergen.


    In Ermangelung einer Vergleichsmöglichkeit kann ich Dir nun nicht sagen, ob Du nen Nachteil übersehen hast. Falls Du Dich da für etwas Anderes entscheidest, fänd ich´s interessant, was Du dazu zu berichten hast.

    Und rainiz, besorg Dir um Himmels Willen einen Saitenhalter mit Feinstimmern. Sogar viele Fortgeschrittene spielen mit 4 Feinstimmern. Gerade als Anfänger ohne begleitendenden Lehrer machst Du es Dir so viiiiieeeeel zu schwer.


    Ich kann schon verstehen, dass Du jetzt endlich loslegen willst, aber Braaatsch hat schon Recht, Du solltest vielleicht auch mal nen Rat annehmen, wenn Du vorwärts kommen willst.

    Schön rainiz, es freut ich sehr, zu lesen, dass Du mit der Geige glücklich bist! Hab´ nebenan schon gelesen, dass Du eifrig dabei bist, die Dinge zu verstehen und mit Stimmen, Bogenhaltung und alldem klar zu kommen. Ich wünsche Dir dabei weiterhin viel Erfolg und dass Du Dich vielleicht bald schon über ein erstes Lied freuen kannst. Und ich bin fasziniert von Deiner gewissenhaften Erkundung des Geigespielens. Klasse :) !

    Also ich gehe beide Wege, und empfinde das als vorwärtsbringend. Bin im Grunde auch immer noch sehr am Anfang, da ich über mehrere Jahre wegen Handgelenksproblemen dauernd für Monate oder auch mal ein ganzes Jahr aussetzen mußte. Aber seitdem ich auf einer 7/8 Geige spiele, konnte ich jetzt schon fast ein Jahr am Stück üben, und kann nun auch deutliche Fortschritte feststellen. Ich übe oft einfachste Sachen. Die immer zu Beginn. Genau, und Oskar Rieding´s op. 35 h-moll ist auch heute immer noch mit auf meiner Hitliste. Das ist vermeintlich einfach. Dieses Stück bietet ne Menge Übestoff und ist noch wunderschön dabei. Schau mal Geo, eventuell ist das ja auch was für Dich. Diese Lehrerin macht das gnadenlos gut. Man kann sich auch ne Menge hinsichtlich der Spielbewegung abgucken. Eine langsame konturierte Übeversion. Und die Intonation hat beim Üben mit einem solchen Clip auch immer nen gutes Korrektiv.


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    Aber mir geht´s auch wie Dir und habe mir das Doppelkonzert BVW 1043 von Bach vorgenommen. Für mich, zumal als Selbstlernerin, eigentliche echt ne ganze Hausnummer zu groß. Aber da ich manchmal Sorge habe, man könnte ja sterben, bevor man es spielen kann (Dachziegel gibt´s überall), habe ich damit lieber schon mal angefangen. Und das Schöne und Erstaunliche bei Bach ist (für mich zumindest), dass man ihn sich nicht leid spielt. Bei anderen anspruchsvollen Stücken bin ich da vorsichtiger, da ich den Effekt von anderen Instrumenten kenne, zu früh mit einem zu schweren Stück angefangen zu sein, und bevor es ans Eingemacht ging, ich das Stück schon leid war. Aber Bach, weder auf dem Klavier noch auf der Gitarre….seltsam wie er das immer wieder hinbekommen hat.

    "Das Buch der Violine " (das besteht zum größten Teil aus dem, was andere geschrieben haben)


    Ist doch prima! Dann muss man nicht 20 verschiedene Bücher kaufen oder ausleihen, und hat gebündelt und themenzentriert den Stoff vorliegen. Ist doch fast alle (Fach)-Literatur ne Fußnote zu wiederum anderer Literatur. Idealerweise durchläuft sie hier und da den kritischen durchprobierenden Anwender, der nicht „Asche sondern die Flamme am Leben“ hält. Ich hab´s genossen es zu lesen, auch wenn´s schon ne Weile her ist, und ich mal wieder auffrischen muss, wie ich grad´ erfreut feststelle…