Beiträge von D3nnis

    Nun Walnussbeize und entsprechende Lacke stellten die Logistik auch damals sicherlich nicht vor große Herausforderungen. Eventuell konnte auch vor Ort nach abgemischt werden.


    Ich hoffe der Themenersteller fühlt sich nicht dadurch gestört, dass sich hier eine weiterführende Diskussion entwickelt - aber ein kleines Rätsel hätte ich hier auch anzubieten.

    Was meint ihr zu diesem Instrument? Out of the Cam, unbearbeitet - leider ohne weißen Hintergrund, aber die Bilder sind eben auf die Schnelle entstanden.


    Das mit den Lacken habe ich von einem Geigenbauer, der sich mit Franzosen ganz gut auskennt. Für ganz abwegig halte ich das auch nicht, dass Manufakturen Anfang des 20. Jahrhunderts auch eventuell mit Lieferanten der Konkurrenz zusammengearbeitet haben. Es gab so viele Modelle und Qualitätsstufen wie beispielsweise von JTL und die Vielfalt findet sich auch im Lackbild wieder.


    Interessante Schnecke aber schwierig - eventuell Mittenwald Mitte bis Ende 18.Jhd?

    Also ich denke eher nicht, dass es sich hier um ein Werk aus dem Musikwinkel handelt. Die Zargen und Ecken deuten schon auf eine Außenform hin. Lack ist schwierig zu beurteilen - Mirecourt war zu dem Zeitpunkt übrigens einer der Großabnehmer für deutsche Lacke.

    Ausführung auch eher Manufakturniveau. Holzauswahl mittlerer Standard und so würde ich das Instrument auf bis ca. 3000€ taxieren.


    Aber ich schließe mich den Vorrednern an - ab zum Geigenbauer.


    Beste Grüße

    bei dieser Geige würde sich eine Zertifizierung sicherlich lohnen, um die Authentizität sich bestätigen zu lassen und um auch einen eventuellen Versicherungsbachweis zu haben.


    Das ginge sicherlich auch in Deutschland. Kostenfrage....

    Ja - Termin ist nun vereinbart und ich denke für eine Französin ist Rampal nicht so verkehrt. Zumal ich sowieso dort bin und hier in Hamburg sieht es mit anerkannter Expertise leider recht dünne aus...


    von den Lebensdaten würde es hinkommen. Galliard wird leicht unterbewertet, seine Geigen sind hervorragend und nicht ganz billig.....

    Gaillard war wohl bis 1850/51 Werkstattleiter bei C.A. Gand, er hat sich 1851 selbständig gemacht und somit könnte die Geige insofern authentisch eines der früheren Werke sein.

    French Polish würde Sinn machen und den Erhaltungszustand erklären. Die Franzosen haben in diesem Zeitraum meines Wissens nach viel mit Spirituslack gearbeitet, so dass auch der klangliche Einfluss zusätzlicher Schellackschichten vermutlich eher gering ausfällt. Lässt sich ein solches Polish eigentlich erkennen?


    Danke auch für den Hinweis zur Zertifizierung, ich bin in einigen Wochen für einige Tage in Paris und werde nun die Gelegenheit vermutlich nutzen, das Instrument in der Rue Portalis vorzulegen. Nun bin ich sehr gespannt… :)

    Wow ihr seid ja fix!


    Der Anschäfter ist korrekt und eure Einschätzungen zum Alter finden sich durch den eingeklebten Zettel bestätigt, laut diesem ist die Geige aus dem Jahre 1852. Vielleicht ist dieser ja doch kein Facsimile - die leise Hoffnung regt sich. :)


    Meine Zweifel rühren daher dass der Lack fast wie bei einem neueren Instrument wirkt, hier insbesondere der Boden. Lediglich das leichte Craquelé deutet auf ein gewisses Alter hin, aber auch das lässt sich ja durch bestimmte Lackbeimischungen heutzutage nachbilden. Hatte schon 30 jährige Instrumente in der Hand, die wesentlich älter wirken - daher meine Irritation.


    Der Zettel deutet tatsächlich auf eine Französin hin.


    Moin zusammen,


    kein Erbstück, kein Dachbodenfund sondern ein neues Instrument für den Neuforisten und langjährigen Geigisten mit doch etwas gehobenen Ansprüchen sollte es sein.

    Vielleicht kann mir jemand von euch behilflich bei der visuellen und groben Einschätzung sein. Alter wäre auch interessant zu wissen - hier tue ich mich sehr schwer zwischen dem angeblichen Alter und dem Zustand. Die Geige ist bereits in meinen Händen und da Papier geduldig ist und viele von euch doch eine gewisse Erfahrung mitbringen, würde mich mal eure Meinung zu dem Neuerwerb interessieren.










    Als Neuer will ich mich natürlich gerne vorstellen - Nordlicht aus Hamburg im besten Alter und Geigen sind meine nicht berufliche Leidenschaft. Ich quäle nicht nur meine Nachbarn gerne mit Beethoven, Bruch, Tchaikoswky&Co, sondern lege auch gerne handwerklich Hand an's Streichholz.


    Herzliche Grüße aus dem gar nicht so rauen Norden

    Dennis