Beiträge von helmutheus

Ich war jetzt noch beim anderen Geigenbauer. Er meint, die Bratsche wäre klanglich nicht verkehrt (für die Qualitätsstufe) und meine Klangerwartung zu hoch. Auch hält er es für unwahrscheinlich, dass sich die Risse merklich im Klang niederschlagen. Prinzipiell wären es auch welche, die man für ein paar Taler von oben leimen könne, so sie sich verändern. Ich werde die Bratsche deswegen erst einmal behalten und versuchen noch etwas Kompensation beim Verkäufer einzutreiben, die dann in Saiten, weiteres Feintuning und Aufarbeitung fließen. Danke für eure Hilfe und das Feedback!

Preis und Rückgaberecht wurde erwähnt, auf die Risse hatte ich verwiesen. Sein Fazit war so ungefähr, dass ich nicht zwingend zu viel gezahlt hätte, auch wenn es in dem Zustand kein Schnäppchen sei und die einzelnen Defekte stabil wären. Von dem, was ich bisher gehört habe, soll Herr Kägi schon recht renommiert sein (gerade was Reparaturen angeht), weswegen ich hoffe, das seine Einschätzung schon ungefähr zutrifft. Das Problem ist, dass ich keinen Vorher-Nachher-Vergleich machen kann und vielleicht erwarte ich auch zu viel bei Instrumenten der Preisklasse in Sachen Bass. Werde mal versuchen eine Zweitmeinung einzuholen, vielleicht kann ich auch noch ein Soundfile hochladen. Ich hoffe, meine andere Geige kommt bald vom Geigenbauer zurück, dann habe ich einen weiteren Referenzpunkt, auch wenn das auch kein totales Highend-Konzertinstrument ist.

Frohes Neues! War heute bei Kägi in Berlin, sehr netter Herr. Er meint, die Bratsche wäre ein besseres Schülergerät und es hätte schon jemand etwas dilettantisch die Risse versucht zu flicken. Er tendierte eher dazu kein weiteres Geld in eine Reparatur zu stecken, sondern die Bratsche jetzt so zu spielen und in einen guten Satz Saiten zu investieren. Ich habe sie jetzt mal angespielt; ich weiß nicht was, auf der hohen Saite ist, aber die anderen scheinen ältere Pirastro Tonika zu sein. Klanglich scheint sie schon mindestens ein Level über meiner Stentor zu sein, die gleich besaitet ist. Der Bassbereich ist etwas bedämpft, ich weiß nicht, ob das an den Rissen liegt oder der Bauform liegt und wie viel man durch Feintuning, Saiten und besseren Bogen noch rausholt. Echt schwierige Entscheidung, ob ich das Ding behalten soll oder nicht.

Danke für den hilfreichen Tipp und den Verweis. Drückt mir mal die Daumen. VG

Danke, ja, ich denke, ich werde sie erst einmal weiter bunkern und mal schauen, ob sich irgendwann eine günstige Gelegenheit ergibt oder aber ich Interesse an Holzarbeiten entwickelt habe.

Danke, das werde ich versuchen und bedanke mich auch noch einmal für eure Hilfe! Im Falle dieser Bratsche war es nur so, dass sie kurz zuvor mit identischer "Beschreibung" für 200 Euro mehr versteigert wurde und auch andere Ebay-Bratschenpreise einen Durchhänger in dem Zeitraum hatten, die konnte ich aber qualitativ (und in Hinblick auf Authentizität) noch schlechter einschätzen. Auch achte ich i.d.R. schon sehr auf Risse und die hier waren ja entweder nicht photographiert oder maximal mit Vorwissen über die Bratsche ersichtlich. Na ja, shit happens. Hoffe, immer noch, dass es kein Bassriss ist - werde berichten. VG

Danke, das schätze ich sehr! Falls mal Expertise mit Schlagzeug nötig ist, helfe ich da auch gern weiter!

Na ja, in meinem Fall beschränkt sich die Erfahrung auf einen Geigenbauerbesuch mit zwei sehr unterschiedlichen Geigen und etwa einen Monat gelegentliche Lektüre, da würde ich mir doch etwas Nachsicht wünschen - verstehe aber auch, wenn diese Art von Fragen hier häufiger kommen. Ich habe für "Feinanalyse" von Holz und Lack eben noch kein richtiges Gespür, deswegen frage ich da lieber nach.

Ahh, danke vielmals! Das mit der Position des Bassbalkens habe ich völlig missachtet. Das ist natürlich blöd. Ja, die Beschreibung und Bilder waren nicht ausreichend und die Verpackung war zusätzlich noch mangelhaft. Habe gesetzlich 14 Tage Rückgaberecht ab erhalt (23.Dez) + Feiertage. Ein absicherndes Feedback vom Geigenbauer sollte somit noch drin sein. VG

Danke für das Feedback. Die rechtliche Situation ist meines Erachtens hier nicht so schwierig, als dass sie thematisiert werden müsste. Ich bin dann mal gespannt, was der Geigendoc im Januar sagt. Prinzipiell suche ich ein solides Mittelklassegerät bis 500 Euro, das so ziemlich spielfertig ist. Hat nicht nur mit dem Geld an sich zu tun, sondern auch damit, dass ich sehr risikoavers bin - sowohl via Schäden bei Kauf als auch selbstverursachten. Bei meiner Geige hat das schon mal geklappt, leider ist der Bratschenmarkt dagegen sehr lahm, weswegen ich als "Notfallmaßnahme" erst einmal die/eine halbwegs spielbare Geige gekauft habe. Die Stentor ist 40cm, diese hier 40,5cm, was ich als angenehm finde. Ich liebe in der Hauptstadtregion mit sehr schwierigem Gebrauchtmarkt, ich allein kann auch gar nicht die klangliche Qualität einer Arbeit einschätzen.