Als einer derjenigen die sich seit geraumer Zeit mit Carbon Streichinstrumenten beschäftigen möchte ich hier auch einmal meinen ganz persönlichen Senf zur Sache hinterlassen.
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Streichinstrumenten aus Carbon, einige davon sind sicher interessanter als andere, bendienen aber auch ganz verschiedene Klientel und Preisbereiche.
Hier einmal eine kurze Übersicht der mir bekannten aktuell verfügbaren Instrumente:
Luis&Clark https://luisandclark.com/
Mezzo-Forte https://www.mezzo-forte.de/
Gayford http://www.carbonfiberviolin.com/
Ricci https://www.ricci-carboninstruments.com/
Karbon Tasarim https://www.karbontasarim.de/
Elixir Violins http://www.elixirviolins.com/
Carbon-Klang http://www.carbon-klang.de/ (Achtung: versteckte Eigenwerbung ;))
Darüber hinaus gab und gibt es noch einige weitere Hersteller, die aber entweder nicht mehr am Markt präsent sind, oder in meinen Augen keine Relevanz haben.
Alle der oben genannten Instrumente hatte ich schon einmal in der Hand, da ich nicht einschätrzen kann wie groß die Fertigungstreuung bei den jeweiligen Herstellern ist, möchte ich hier kein öffentliches Urteil zu den jeweiligen Instrumenten abgeben. Tatsache ist aber, dass es große Unterschiede gibt.
Die in diesem Thread genannten "Mängel" treffen auf einige der Instrumente zu, aber bei weitem nicht auf alle.
Also am besten schauen was das eigene Budget hergibt und dann Instrumente in diesem Preissegment testen. Dabei unbedingt nicht nur im Verkaufsraum kurz anspielen, sondern auf alle Fälle unter allen zu erwartenden Spielumgebungen. Dabei neben der eigenen Einschätzung (wie klingt das Instrument für mich als Musiker am Ohr) auch darauf achten wie das Instrument für den Zuhörer in unterschiedlichen Umgebungen klingt. Dazu am besten einen geeigneten Zuhörer zu Rate ziehen. Oft wird auch das nötige Zusammenspiel zwischen Instrument und Bogen außer Acht gelassen. Daher nicht nur das Instrument, sondern auch die Wahl des Bogens ist relevant.
Neben dem Preis sollte man sich überlegen, welches Attribut einem besonders wichtig ist.
- Unempfindlichkeit
- optische Unauffälligkeit (es gibt einige in Holzfarben lackierte Instrumente, oder gar Furnierte Instrumente)
- Klangspektrum, Modulationsfähigkeit
- Lautstärke
- Gewicht
- Nutzbarkeit gängigen Zubehörs (Schulterstütze, Kinnhalter, Saitenhalter, Tonabnehmer)
Geht es also hauptsächlich darum ein robustes Instrument zu kaufen, oder ist das nur ein angenehmer Nebeneffekt? Muss es vor allem Laut sein, oder geht es viel mehr um Klangfarben, Möglichkeiten der Klangentwicklung und Dynamik?
Wenn man die obigen Fragen beantwortet hat, schränkt sich der Kreis der in Frage kommenden Instrumente schon relativ weit ein. Dann heißt es ausprobieren...