Beiträge von Dietmar Zonewicz

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    Und der Kommentar mit der „Komfortzone“ ist -sorry- so daneben, da bleibt mir die Spucke weg.

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    Nur mal eben am Rande, ich habe auch Kinder - aber das ist im wahrsten Sinne des Wortes selbstgemachtes Leid, oder Freude. Im Normalfall beides mit deutlich überwiegendem Anteil der Freude. Aber derart persönliche Dinge haben im Netz in meinen Augen nichts verloren.


    Wenn man wirklich will, dann gibt es immer einen Weg. Für ein 1000€ Instrument würde ich zum Probespielen auch ganz sicher keine 500km fahren - bei einem Instrument das beispielsweise 15k€ oder mehr kostet, sollte das in jedem Fall drin sein.


    Carbongeigen lassen sich auch reparieren, wobei das bei einer 1000€ Carbongeige schlichtweg keinen Sinn macht.


    Dietmar Zonewicz

    Eine gute Möglichkeit ist es auch bei Konzerten, bei denen ein entsprechendes Instrument gespielt wird, den Musiker nach seinen Erfahrungen damit zu fragen und es dort Probe zu spielen. So erhält man auch direkt einen Erfahrungsbericht, hinter dem (meistens zumindest) keine Verkaufsabsicht steckt. Auch kann dabei gefragt werden, wieso die Wahl auf eben dieses Instrument gefallen ist.

    Für viele der Hersteller gibt es einen Vetrieb in Europa, zum Teil auch in Deutschland. Ansonsten einmal umhören, oft kann man bei jemandem der ein entsprechendes Instrument hat das einmal probespielen und sich so einen Eindruck verschaffen. Dazu muss man noch keine Instrumente in Übersee bestellen und die ganzen Zollformalitäten erledigen und Kosten tragen.
    Ab einem gewissen Preis würde ich auch empfehlen die Instrumente beim Hersteller (der Auswahl und Beratung halber), anzuspielen und auszusuchen. Ansonsten muss man eben aus der eigenen Komfortzone herauskommen und ein wenig reisen, dann kann man auch verschiedene Instrumente einmal vor Ort ausprobieren. Es soll auch Hersteller geben, die einem bei ernsthaftem Insteresse ein Instrument leihweise zusenden...

    Als einer derjenigen die sich seit geraumer Zeit mit Carbon Streichinstrumenten beschäftigen möchte ich hier auch einmal meinen ganz persönlichen Senf zur Sache hinterlassen.


    Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Streichinstrumenten aus Carbon, einige davon sind sicher interessanter als andere, bendienen aber auch ganz verschiedene Klientel und Preisbereiche.


    Hier einmal eine kurze Übersicht der mir bekannten aktuell verfügbaren Instrumente:

    Luis&Clark https://luisandclark.com/

    Mezzo-Forte https://www.mezzo-forte.de/

    Gayford http://www.carbonfiberviolin.com/

    Ricci https://www.ricci-carboninstruments.com/

    Karbon Tasarim https://www.karbontasarim.de/

    Elixir Violins http://www.elixirviolins.com/

    Carbon-Klang http://www.carbon-klang.de/ (Achtung: versteckte Eigenwerbung ;))


    Darüber hinaus gab und gibt es noch einige weitere Hersteller, die aber entweder nicht mehr am Markt präsent sind, oder in meinen Augen keine Relevanz haben.



    Alle der oben genannten Instrumente hatte ich schon einmal in der Hand, da ich nicht einschätrzen kann wie groß die Fertigungstreuung bei den jeweiligen Herstellern ist, möchte ich hier kein öffentliches Urteil zu den jeweiligen Instrumenten abgeben. Tatsache ist aber, dass es große Unterschiede gibt.
    Die in diesem Thread genannten "Mängel" treffen auf einige der Instrumente zu, aber bei weitem nicht auf alle.
    Also am besten schauen was das eigene Budget hergibt und dann Instrumente in diesem Preissegment testen. Dabei unbedingt nicht nur im Verkaufsraum kurz anspielen, sondern auf alle Fälle unter allen zu erwartenden Spielumgebungen. Dabei neben der eigenen Einschätzung (wie klingt das Instrument für mich als Musiker am Ohr) auch darauf achten wie das Instrument für den Zuhörer in unterschiedlichen Umgebungen klingt. Dazu am besten einen geeigneten Zuhörer zu Rate ziehen. Oft wird auch das nötige Zusammenspiel zwischen Instrument und Bogen außer Acht gelassen. Daher nicht nur das Instrument, sondern auch die Wahl des Bogens ist relevant.


    Neben dem Preis sollte man sich überlegen, welches Attribut einem besonders wichtig ist.

    - Unempfindlichkeit

    - optische Unauffälligkeit (es gibt einige in Holzfarben lackierte Instrumente, oder gar Furnierte Instrumente)

    - Klangspektrum, Modulationsfähigkeit

    - Lautstärke

    - Gewicht

    - Nutzbarkeit gängigen Zubehörs (Schulterstütze, Kinnhalter, Saitenhalter, Tonabnehmer)


    Geht es also hauptsächlich darum ein robustes Instrument zu kaufen, oder ist das nur ein angenehmer Nebeneffekt? Muss es vor allem Laut sein, oder geht es viel mehr um Klangfarben, Möglichkeiten der Klangentwicklung und Dynamik?


    Wenn man die obigen Fragen beantwortet hat, schränkt sich der Kreis der in Frage kommenden Instrumente schon relativ weit ein. Dann heißt es ausprobieren...