Beiträge von animato

    Ob das jetzt ein guter Kauf war, hängt davon ab, ob die Geige 50,00, 200,00 oder 500,00 EUR gekostet hat, und was Ziel des Kaufes war.

    Ich habe auch einige Geigen im Schrank, die ich "preiswert" aber in der Hoffnung auf mehr gekauft habe und die ich nicht wirklich gebrauchen kann.

    Die Geige scheint auf jeden Fall ohne größere Schäden zu sein und könnte mit passendem Setup ohne größeren Aufwand ansprechend hergerichtet werden.

    Die Wirbellöcher brauchen aber noch etwas Kosmetik;)

    Eine schöne Geige mit Ausstrahlung. Es wäre wirklich ein Jammer gewesen, wenn sie weggeworfen worden wäre.
    Wenn sich schon die Geigenbauer, die die Geige in Natura gesehen haben, nicht einig sind, kann man aus der Ferne nur spekulieren. Ich tippe Mitte des 19. Jahrhunderts, vielleicht süddeutscher Raum oder Wien.
    Bei einem Instrument diese Alters und Bauart würde ich vielleicht mal umsponnene Darmsaiten, z.B Eudoxa oder Oliv ausprobieren und die Feinstimmer auf D und a weglassen. Die zusätzliche Masse und auch verkürzte Saitenlänge hinter dem Steg nehmen zumindest bei höherwertigen Instrumenen - doch immer etwas von der Resonanz.

    Ich verwende Larica Gold, wahlweise Härte I oder II bei Pirastro Oliv-Saiten.
    2-3 mal hin und herstreichen reicht bei mir völlig aus. Mehr produziert keine bessere Ansprache oder mehr Lautstärke, sondern nur überflüssigen Staub.
    Es kann natürlich sein, dass bei Stahl- oder Synthetik-Saiten etwas mehr erforderlich ist. Da kann man sich an das Optimum herantasten.

    Der Unterschied ist die „einzigartige Spiralwicklung zwischen der Schlinge und Steg“


    Was hat es damit auf sich? Zieht sich die Spirale nicht sofort raus beim Spannen? Kannst
    du da etwas drüber sagen?


    Die Spirale zieht sich raus und bewirkt damit, dass die Saite sich hierdurch über die ganze Länge verdrillt, was ja sonst bei einer blanken Stahlsaite nicht der Fall ist.
    Dies soll die weichere Ansprache bewirken.

    Auch wenn es sicher keine alte italienische Geige ist, macht sie doch optisch einen ganz guten und spielbereiten Eindruck. Für einen Anfänger durchaus ein schönes Instrument.
    Der Unterscheid zwichen 7/8 in 4/4 ist nicht so gross. Wenn nicht ein aussergewöhnlich hoher Preis geboten wird, würde ich sie behalten.

    Alleine aufgrund der Bilder kann hier sicher niemand etwas garantieren.
    Besaitung, Saitenhalter und Gebrauchspuren deuten aber daraufhin, dass die Geige zwar nicht antik, aber doch schon etwas älter ist. Ich tippe Mitte letztes Jahrhundert.
    Ein optisch sehr ansprechendes Instrument.

    Die Geige scheint mir deutlich jünger als 1784, der Zettel somit - wie meistens - nicht massgeblich. Der Boden ist recht ansprechend, das Deckenholz doch deutlich gröber und die Risse nicht optimal repariert.
    Wenn man die Geig nicht als Erinnerung behalten möchte, kann man sie für einen überschaubaren Preis in gute Hände an jemanden abgeben, der sie etwas überarbeitet und seine Freude daran hat.

    Eine hinreichende Wahrscheinlichkeit, dass sie nach Halskorrektur besser klingt, kann Dir keiner zusagen. Die Saitenspannung ändert sich vielleicht ein wenig, aber das gleiche kann schon bei einer geringen Änderung der Steghöhe eintreten, möglicherweise ändert sich der Halswinkel -wenn auch nur minimal und die Spannungsverhältnisse der Geige insgesamt sind wieder ganz andere. Vielleich ist die Masse des neuen Halses, ggf auch neuen Griffbretts anders und ändert wieder die Klangeigenschaften. Es kann auch eine Enttäuschung geben.
    Wenn die Geige derzeit klingt "wie von einem anderen Stern" und die Tochter glücklich ist, würde ich nicht ändern.

    Zunächst einmal Gratulation zu diesem schönen Instrument und der Entscheidung, es in der Familie zu lassen.


    Ich habe 2 Geigen desselben Geigenbauers, gleiches Jahr und gleiches Modell. Aus unerfindlichen Gründen ist bei einer die Mensur etwas kürzer.
    Die eine Geige nutze ich für Kammermusik, die andere im Orchester ( alles im Amateurbereich) Der Wechsel macht intonationsmäßig nichts aus. Letztlich muss man sich sowieso aufs Gehör verlassen.
    Nach 10 min Einspielen bin mit dem jeweiligen Instrument "Im Reinen". Da beide Instrumente für mich klanglich optimal eingestellt sind, will ich da gar nichts ändern.


    Ich kann mich täuschen, aber mir scheint, dass die Kerben der F-Löscher bei Deiner Geige nicht ganz auf gleiche Höhe sind und die Stegposition am linken F-Loch orientiert ist.
    Von daher wäre es nicht ganz abwegig zunächst Steg und ggf. Stimme ein klein wenig, maximal bis zur rechten F-Lochkerbe in Richtung Griffbrett zu verschieben.