Vielen Dank für die Infos. Vielleicht findet sich ja jemand der Interesse an dem Stück hat. Bei mir wird sie eigentlich zu wenig gespielt, wobei der Klang recht kräftig ist. Sind aber auch noch ältere Saiten drauf.
Beiträge von M.M.
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Danke für die Antwort. Der Geigenbauer vor Ort hat nichts zum Wert gesagt. Herkunft Frankreich war auch nur eine Vermutung. Mehr war nicht rauszukriegen. Er handelt wohl weniger mit Geigen. Dafür ein um so besserer Reperateur.
Bin für weitere Infos dankbar. -
Hat keiner eine Idee? Der Geigenbauer meinte evt. Gute französische Manufakturgeige?
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Seit längerem bin ich Besitzer dieser Geige. Sie war sehr schmutzig und innen Recht verstaubt. Es hatte sich schon eine ca.1cm grosse Staubkugel im Inneren gebildet.
Nach vorsichtiger Reinigung und etwas Liebe kam ein Recht ordentlicher Klang heraus, und auch optisch kaum Kratzer oder ähnliches, Ausser ein abgegriffenes Griffbrett. Dieses scheint geschwärzt, da bei den Spielstellen dunkelbraunes Holz durchkommt.
Da ich eigentlich auf einer anderen Geige spiele, kommt sie nicht weiter zum Einsatz. Trotzdem würde mich interessieren, wo diese Geige gebaut wurde, bzw. Ob sie jemanden zuzuordnen wäre. ? Auch eine Werteinschätzung wäre interessant. Auffällig ist die sehr akkurate Verarbeitung.
Die Bodenfuge innen wurde schonmal repariert.Lieben Dank im Voraus
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Also ich war heute beim Geigenbaumeister.
Vorab schonmal: Er hat sich auch nicht festlegen lassen, woher die Geige stammt. Alter ca.150 Jahre +/-
Zum Lack:
Die Geige war wahrscheinlich original dunkel lackiert und wurde mit viel Aufwand abgeschliffen und neu lackiert. Daher auch die auf dem Boden dunklen "Schleifspuren", da dort die Orginalbeize wohl im Original zu tief ins Holz gedrungen war. Und diverse andere tiefe Gebrauchsspuren, sowie die Reperaturende der Risse, deshalb auch so dunkel erscheinen. Der neue Lack, wann auch immer aufgetragen, ist wohl ein Spirituslack. Dieser ist wohl nicht soo toll, denn wenn man nur leicht mit dem Fingernagel reindrückt entstehen diese nicht so schönen weissen Krater.
Zum Hals:
Aller Wahrscheinlichkeit war der Hals rausgebrochen, denn es ist ein neues Blättchen eingefügt und darüber eine auch von aussen sichtbares Dünnes Holz, was bis innen rein reicht, zur Stabilisation. Das andere eingesetzte Stück Holz ist nur links, und wahrscheinlich reperaturmäßig eingesetzt. ( also nicht zur Verlängerung des Halses, der wohl schon vorher "modern" war. Deshalb auch kein Anschäfter.
Zur Schnecke:
also nicht Markneukirchen, seltenes rundes Wirbelkastenende, bis tief runter gestochen,
Am a Wirbel der äußere Aufsatz ist 1 Stück, das 2. schmale Stück ist keine Reparatur, da die Maserung durch geht.
Das linke innere eingesetzte Stück, was aussieht wie beim Anschäfter, ist wie gesagt von innen reingesetzt, da wohl um den g Wirbel das Holz etwas "zerbröselt" war.
Außerdem wurde die Geige " geschachtelt", soll heißen ohne äussere Form gebaut. Die Zargen sind gegenseitig manchmal etwas verwunden, übertrieben gesagt. Griffbrett würde auch Mal erneuert.
Zum Inneren der Geige ist zu sagen, dass sie 4 Eckklötzer hat, welche, wie auch die Reichen aus Nussbaum sind, was wohl auch nicht so häufig vorkommt.
Sie besitzt ein grosses Brustfutter, obwohl äußerlich auf der Decke kein Stimmriss ist.
Alle Risse hinterlegt.
Ca. in der Mitte des Bodens, zwischen 2 Reperatur Blättchen der Bodenfüge ist ein plan eingelegtes Stück rechteckiges Holz. Keine Erklärung, ausser dass Italiener wohl manchmal den Boden auf einem Nagel hätten "ausbalanciert" , was einen Einstich hinterlassen haben könnte, der dann so verdeckt würde. Aber selbst das hielt der Meister für eher unwahrscheinlich.
Eine Seltenheit stellt die Konstruktion der Seitenbügel ( mittlerer U bügel) dar, welche bis ganz aussen geführt sind, sodass die unteren und oberen Bügel daran anstoßen. Im allgemeinen wird das wohl andersherum gebaut. (jetzt verstehen wahrscheinlich. alle nur Bahnhof, ich häng Mal ne Skizze an)
Zusammenfassend war sich der Geigenbaumeister nicht sicher wo dieses Stück erbaut wurde. Die Schnecke sieht aus wie Italien, aber ob wirklich dort gebaut? Die Reperaturen jedenfalls scheinen etwas schnell ausgeführt worden zu sein. Diese hätte man mit mehr Zeit und Aufwand schöner machen können, so sein Urteil.
Ich hoffe, ich habe mich etwas verständlich ausgedrückt. Falls irgend etwas nicht fachgerecht oder gar falsch wiedergegeben ist, dann war das mein Fehler. Mein Geigenbauer jedenfalls hat mein vollstes Vertrauen und sein Können schon mehrfach unter Beweis gestellt. Aber ihm in allen Details als Laie zu folgen ist auch nicht leicht.
Auf jeden Fall wars interessant, auch wenn noch viele Fragen offen sind und nur Vermutungen angestellt werden können. Ich finde sie trotzdem schön und werde mit Freude drauf spielen. Eine Geige, die soviel mitgemacht hat, hat immer noch mehr Charme, als ein 0815 Instrument aus Fernost, ect... . Ich hab mir jetzt noch einen Wittener Leichtmetall Saitenhalter mit Feinstimmern montiert, zum einfacheren Stimmen, da nur Hobbyspieler und mit 41 noch Musikschüler.
Danke für alle Beiträge, die gegebenen würden oder noch kommen.
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Klar ist ein Instrument mit vielen Reparaturen ein Risiko, aber ich will sie jetzt nicht gleich verkaufen. Mich interessiert halt eher, was ich da habe. Ich kann jedoch sagen, dass alle Risse auch von innen repariert sind. Fotos sind leider nicht so toll.
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Danke für die Antworten, die Schnecke ist halt doch sehr auffällig.
Anbei ein Foto was ich gefunden habe, mit fast identischer Schnecke. (Antonio Dalla Costa)
https://www.ram.ac.uk/museum/item/15017 -
Hallo liebes Forum,
ich spiele seit kurzem auf einer alten Geige mit vielen Reparaturen, die nach meiner eEinschätzung Recht alt sein muss. Leider habe ich keine Ahnung in Bezug auf Hersteller ( Region) bzw. Alter.
Kann jemand eine Einschätzung machen?
Ein Reparaturzettel von 1936 ist drin. ( Foltin)Vieln Dank.