Beiträge von Azzrael

    Hallo liebes Forum,


    hab mich nach längerem hin und her dazu entschlossen, den Fleck Fleck sein zu lassen und mir "einfach" selbst eine Geige zu bauen.
    Es wird dann zwar keine alte, wie ich es mir eigentlich gewünscht habe, dafür steckt dann mein Schweiß drinnen. Und ja, ich bin mir der Tatsache bewusst, dass das keine Meistergeige wird und die Kosten wesentlich höher werden als ein gleichwertiges Produkt fertig zu erstehen, aber ich spiele sowieso so schlecht, da macht es keinen Unterschied ;)
    Begonnen habe ich schon mal mit der Geigen-Innenform. Die kann man ja online günstig erwerben aber ich hab dann nach dem System "wenn schon denn schon" mittels der Stradivarischen Kreiskonstruktion mir eine CAD-Variante erstellt und mir diese dann aus 2x 8mm Spanplatten lasern lassen. (hat mich 35€ gekostet)
    Das Holz habe ich gänzlich aus der näheren Umgebung bezogen. Das finde ich einfach romantischer, als russischen Ahorn oder ähnliches. Glücklicherweise fand ich einen Tonholzproduzent (Bin aus Österreich, wir haben viel Wald ;-), der China und Japan mit hochwertigem Holz für Klaviere und Gitarren versorgt und früher auch mit Holz für Violinen gehandelt hat. Aus dieser Zeit existiert noch ein schönes altes Lager mit verstaubten Decken-, Boden-, Zargen- und Halsrohlingen (so in etwa aus dem Jahr 2000). War dann auch nicht soooo teuer. Dann noch bei einem Standard-Sägewerk ein wenig Weidenholz (schon passend grob zurechtgeschnitten) fürs Innenleben.
    Das ganze wird mit in die Arbeit genommen und soll mich so die nächsten 2 Jahre über meine Pausen bringen. Werde so viel wie möglich manuell machen. Ich hoff, ich bekomm's irgendwie hin.
    Materialfoto kommt noch.

    Danke für die vielen Antworten,


    das mit dem "im Licht kippen" ist mir auch aufgefallen, da sich bei meiner Spiel-Geige die Maserung dabei scheinbar komplett ändert und die der "neuen alten" bleibt, wie sie ist. Schade, aber keine Tragik :)
    Und wie Fiddler schon festgestellt hat, klanglich ist auch nicht soooo wichtig.
    Ich will mir ja was sagen lassen, also komplett ausziehen ist nicht drin. Trotzdem werde ich versuchen, die große Schadstellen ein wenig aufzuhübschen.
    da mich der aufgelöste Lack einfach stört.
    Es muss ja nicht der ganze Fleck verschwinden aber zumindest möchte ich wieder eine homogene Oberfläche ohne spürbare Wellen, also werde ich um schleifen und neu lackieren nicht herumkommen.
    Außerdem geht es mir ja auch darum, etwas zu "basteln" bzw. zu experimentieren.

    Hallo liebes Forum,


    ich spiele seit rund 5 Jahren Geige nachdem ich auf dem Dachboden meines Elternhauses das Instrument meines Großvaters gefunden habe. Eine typische einfache Böhmische Schönheit aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, dass ich nach dem Fund zu einem Geigenbauer gebracht habe, der es für mich spielfertig gemacht hat. Nachdem recht gerne (und besonders recht falsch) spiele wollte ich mir nun, um die Stehzeiten in der Arbeit zu überbrücken (manchmal arbeitet mein Rechner ohne mich bis zu einer halben Stunde), eine zweite Geige besorgen um auf Ihr "stumm" spielen zu können.
    Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass für diesen Zweck, mein Talent und mein absolutes Gehör (entspricht wohl dem einer Weinbergschnecke) ein Fernöstliches Gustostück für 40€ von ebay völlig ausreichend wäre. Ich wollte aber etwas Altes und nachdem ich handwerklich doch recht begabt bin habe ich mich bei verschiedenen Onlinemarktplätzen nach etwas Gebrauchtem, Lädiertem und Billigem umgesehen.
    Ich habe mich dann in ein Stück mit einem einteiligen, wunderschön geflammten Rücken verliebt. In erbarmungswürdigen Zustand leider, dafür natürlich recht günstig. Vermutlich eine Schülergeige aus der selben Zeit wie die meines Großvaters, ohne Zettel oder irgendwelche Markierungen innen (Hier einen Dank an meine Endoskopkamera :-). Der gröbste Mangel ist wohl, dass jmd versucht hat, die dicke Kolophoniumschicht auf dem Gerät mit Alkohol zu entfernen und den Lack unrettbar zerstört hat. ;( Zu dem kommen noch etliche Schrammen und Kratzer. Obwohl ich eigentlich so viel wie möglich der alten Geige erhalten will, glaube ich doch, dass es einfacher ist bzw. dass ich ein schöneres Ergebnis erziele, wenn ich das Instrument endgültig von seinem lediertem Lackmantel befreie und Ihm eine neues Aussehen gebe.
    Nun zu meiner ersten Frage:
    Bei genauerer Betrachtung des Bodens ist mir aufgefallen, dass die Flammen auch auf den Randeinlagen sichtbar sind. Anfänglich habe ich gedacht, dass einfach jmd anstelle der Einlegearbeiten einfach nur zwei Striche gemalt hat, aber unter der Lupe sieht man dann doch die Maserung des anderen Holzes. Kann es sein, dass die "Flammen" lediglich aufgemalt sind? Habe von sowas noch nie etwas gelesen. Zumindest nicht in so realistischer Form. Mir gefällt, wie bereits gesagt, der Boden so wie er ist. Und wenn ich die Violine komplett ausziehe würde diese Malerei (wenn es denn eine ist) verschwinden. In diesem Fall müsste ich also zumindest den Boden lassen, wie er ist und versuchen bei dem restlichen Instrument diesen Farbton zu erreichen.