Beiträge von Vueltas


    Ich weiß es leider auch nicht wirklich, aber meine Vermutung geht in Richtung gesicherter Abnahme. Das ist dann vielleicht wie ein Grundgehalt anzusehen, welches Einem die Existenz sichert. Ich weiß nicht, wie gut das Einkommen von Geigenbauern ist, wenn sie nicht gerade einen deutschlandweiten Ruf haben. Wahrscheinlich ist der Erbauer nicht einer der ganz großen gewesen, aber das werde ich wohl nicht erfahren. Wenn, dann poste ich es ; )

    Zitat

    Original von BellaVita
    Wenn Sie so auskennen, warum fragen Sie dann hier im Forum? Sie werden, sollten Sie die Geige mal verkaufen wollen, sie niemals für den Schätzwert des Geigenbauers verkaufen können. Ich denke Sie bekommen nicht mal 500? dafür. Verkaufen Sie erstmal die Geige, dann werden Sie den Geigenhandel mit anderen Augen sehen und Ihre Vorstellungen der Realität angepasst haben. So eine Geige, sollten Sie keine Geigenlehrerin haben die nicht zufällig einen Schüler hat der eine gute Anfänger-Geige sucht, wird um die 350? gehandelt. Wirklich alt ist das Instrument auch nicht. Aber da Sie nicht verkaufen wollen, zählt denke ich für Sie eher der ideelle Wert des Instrumentes. Um genaueres sagen zu können, müsste man die Geige in der Hand haben, denn grade bei modernen Geigen ist es schwer was anhand von Bildmaterial sagen zu können.


    Ich habe nicht behauptet, dass ich mich auskennen würde. Ich staune lediglich über die Preise, die die Händler für Instrumente verlangen, welche anscheinend nicht mal annähernd den Wert haben. Aber mir ist klar, dass sich Menschen, die mit Geigen handeln, sich angegriffen fühlen, weil sie ja genau von dieser Gewinnspanne leben. Mich hat bei meiner Geige interessiert, in welche Region sie einzuordnen ist. Und wenn es so wäre, wie Sie behaupten (der genannte Preis musste jetzt natürlich noch niedriger sein..), dann bin ich eben genau auf diese Händler hineingefallen. Was wiederum zeigen würde, dass auf dem Markt nicht immer ehrlich gehandelt wird. Aber das ist ein Thema, mit dem sich schon Spiegel und Co bei "alten" Geigen auseinandergesetzt haben....


    Ich werde die Geige erstmal sowieso behalten, ist die beste 7/8, die ich bisher in der Hand hatte, und ich bin mir sicher, dass sie sich stimmlich noch weiterentwickeln wird. Ein Meisterinstrument leiste ich mir dann, wenn ich a) das Geld dazu habe und b) es sich spielerisch tatsächlich lohnt. Dann tendiere ich aber zu einer neu gebauten. Auch wenn es wohl leider keine "Schleske" wird ; )


    Gruß

    Ich denke, der Erbauer macht das aus folgen Gründen nicht: er hat einen Händler, der ihm pro Jahr gesichert eine bestimmte Stückzahl abnimmt, was zum Überleben wahrscheinlich ganz nett ist. Das ist ein sicheres Einkommen. Die Geigen, die er im Laden hängen hat, sind ein unsicherer Faktor, da er nicht kalkulieren kann, ob er sie verkaufen wird. Insofern finde ich das schon recht logisch. Und wenn jetzt in meiner der name stünde, könnte man vor Ort die gleichen Preise verlangen. Also günstiger ohne Zettel... ; )


    Ansonsten geht es mir weniger um den realen Preis, den man bei Ebay und Co (wer verkauft denn da??) erzielen kann, sondern den Schätzwert. Für mich ist er eh höher ; ) und in 100 Jahren noch viiiiiiel höher : ))


    Und wenn mir ein Geigenbauer eine alte "Zigeunergeige" für 9000 anbietet, dann stimmt doch da was nicht. Und wer weiß, ob alle Geigen, die als alt verkauft werden auch alt sind ; )

    Vielleicht kommt sie ja auch aus China ; ))


    Die Maserung ist auf der Vorderseite in natura übrigens besser zu sehen, auf den Bildern wirkt sie etwas "gelackt".

    Da ich den Begriff "Manufakturarbeit" zwar kenne, aber dessen Bedeutung nicht ganz abschätzen kann: mir wurde gesagt, dass die Geige zu 40% maschinell und zu 60% handgefertigt ist. Und ich weiß, dass sie über einen Händler kam, der den Namen nicht rausrücken will. Aus verständlichen Gründen, da der Erbauer die Geige ansonsten zu einem höheren Preis anbietet. Und nein, ich habe nicht nur 500 bezahlt. Wobei das für mich ok ist, da mich die Geige klanglich überzeugt und die "alten" 7/8, die ich bisher in der Hand hatte an die Wand spielt.
    Händler. Jaaaaaaaa, die wollen natürlich eine hohe Gewinnspanne haben. Gerne werden ja auch "fremde" Geigen von Geigenbauern schlecht gemacht (meiner gehört nicht zu der Sorte...).
    Und: wer will schon eine alte, schlecht oder nicht besonders klingende Geige, nur weil sie Patina hat? Dem Charme wäre ich auch beinahe verfallen, aber inzwischen denke ich, meine Wahl war richtig.

    Ich will die Geige überhaupt nicht verkaufen ; ))


    Auch wenn ich mich unbeliebt mache: habe mehrfach die Erfahrung gemacht, dass mir Geigen von Geigenbauern aus meiner Sicht viel zu teuer angeboten wurden. Und klar zahlt ein Geigenbauer mir für eine Geige nur einen kleinen Preis, er selbst hängt sie dann mit einem Aufschlag ins Schaufenster, weil er ja verständlicherweise Gewinn machen will. Mir geht es in dem vorliegenden Fall nicht um den Wert, den ich beim Verkauf erzielen würde. Ich habe die Geige vor nicht allzulanger Zeit gekauft und wäre nach der genannten Schätzung komplett über den Tisch gezogen worden ; )

    Ich gehe heute zu einem Geigenbauer, der ein paar Kleinigkeiten machen solll und werde ihn nach seiner Meinung fragen. Lustig finde ich, dass in diesem Forum eigentlich so ziemlich alle Geigen extrem niedrig bewertet werden (ich denke, es ist nicht eine normale Schülergeige). Meine andere Geige wurde lustigerweise von meiner ehemaligen Lehrerin mit 700 bewertet (sie wollte sie an einen ihrer Schüler verkaufen..), ein Geigenbauer hatte sie wenige Tage später auf ca. 1500-1700 geschätzt. Es ist mir klar, dass man anhand von Fotos eigentlich keine Schätzung machen kann, aber manchmal kommt es mir so vor, als ob die Preise gedrückt werden..


    Grüße,
    Vueltas