Beiträge von geigerlein

    Bei meiner aktuellen Spielgeige war es auch so, dass die Decke unter dem hässlichen Oberlack ohne (Ober-) Lack war, während sich an Boden, Zagen und Schnecke noch Reste des alten Lacks befanden. Ich frage mich, ob in beiden Fällen (bei der Lemböck und bei meiner Geige) evtl. der Lack nicht gut auf dem Fichtenholz gehalten hat, oder was sonst der Grund für die rohe Decke gewesen sein mag...


    @JoeRu2021, ich finde die Schnecke Deiner Geige auch sehr schön!

    Auf den Bildern von innen sieht man, dass die Decke scheinbar einen schlimmen Stimmriss hatte und in zwei Teile gebrochen war. Diese wurden geleimt, mit Leinen oder Papier belegt, und dann wurde ein Stimmfutter gemacht.

    Ich vermute, dass anschließend ein dicker Lack aufgetragen wurde, um den Stimmriss zu vertuschen. Vielleicht war der originale Lack auch spröde und schon zum Teil abgeblättert.


    Das aufgesprühte Zeug könnte auch eine Dickschichtlasur sein, die auf der Grundierung der Geige nicht gut gehalten hat. Wobei sie sich ja auf dem Boden scheinbar nur durch Spiritus löst. Es kann sein, dass das Acryl-Zeugs auf der Decke durch Hitze, Sonne oder ein ungeeignetes Reinigungsmittel teilweise zerstört wurde, so dass es sich ohne Hilfsmittel mit den Fingern abreiben ließ.


    Bei den überlackierten Geigen, die ich bisher restauriert habe, war der Oberlack z.T. spröde und ließ sich leicht mit einer alten EC-Karte abschaben. Aber bisher nie abreiben.


    @JoeRu2021, willst Du die Geige komplett selbst restaurieren? Wenn nicht, finden sich hier im Forum bestimmt Interessenten für die Geige.

    Ja, das Gefühl habe ich hier auch, vor allem, weil es ziemlich große Pergamentstücke waren. Ich werde versuchen, die Risse (max. 6 cm lang) mit dünnflüssigem Leim und passenden Zulagen zu leimen. Und dann muss ich sie von innen eigentlich gar nicht belegen, weil sie ja nicht durchgehen.

    Am Boden der Geige gab es drei Haarrisse, die ich geleimt und innen mit Pergament unterlegt hatte. Nach Aufleimen der Zarge haben sich die Haarrisse jetzt weiter geöffnet. Sie gehen aber nicht bis nach innen durch. Ich hab jetzt die Pergament-Belege wieder entfernt und überlege, wie ich die Risse am besten behandle.


       


    Theoretisch sollte es doch reichen, sie mit möglichst dünnflüssigem Leim zu leimen und mit geeigneten Zulagen unter Druck trocknen zu lassen, oder?

    Na das ist doch wunderbar, so greifst Du den darunter liegenden Lack auch nicht an. Ich hab auch ganz gute Erfahrungen einer alten Kreditkarte gemacht, wenn man sie wie eine Ziehklinge verwendet. Das Plastik ist nicht so hart und macht dadurch nicht so schnell Kratzer in den Originallack.

    Schöne Geige, ich würde auf einen süddeutschen Ursprung tippen, nicht sächsisch/böhmisch. Der Brandstempel lässt sich wirklich schwer lesen.


    Am Anfang sehe ich ein "F". Der erste Buchstabe des Nachnamens könnte ein "L" oder "E" sein. Danach "I", dann "F" oder "T", dann "T", "O" und vielleicht ein "N". Das ergäbe "F. LIFTON", "F. EITTON" oder ähnlich.