Beiträge von geigerlein

    Der rote Lack sieht mir ziemlich dick aus. Und ich wundere mich über die schwarze Schicht an den inneren Windungen und unter dem Maul der Schnecke, und dass die Schnecken-Augen so einfarbig lackiert aussehen. Wie eine schlechte Imitation, oder dort wurden die blanken Stellen überlackiert. Dieses Mittelbraun passt jedenfalls nicht zu den übrigen Farben der Geige.

    Stimmt, da hast Du recht. Ich bin jetzt nur nach der Form und Wölbung des Kinnhalters gegangen. Das finde ich wichtiger als die Tatsache, ob der Kinnhalter mittig oder links sitzt.

    Ich selbst nutze hauptsächlich Guarneri und komme damit gut zurecht. Auf der Bratsche hab ich einen Teka.

    * Ich meinte Zäpfchen statt Endknopf.


    Chiocciola, wenn aber eine italienische Geige imitiert werden sollte, würde man dann nicht auch versuchen, den Lack möglichst authentisch zu machen? Sofern man an die Inhaltsstoffe rankam, also für mich eher im späten 19. bzw. 20. Jhd. Und wo siehst Du auf den Bildern einen etwas zu großen Zargenkranz?

    Hübsche Geige mit schönen Hölzern. Die Spielspuren sehen für mich authentisch aus, nur nicht auf dem Boden. Die Lackierung dort hat für mich was typisch Sächsisches, aber auch die Franzosen haben. glaube ich, solche überdeutlichen Altimitationen gemacht. Die kräftige Lackfarbe würde auch nach Frankreich passen, wobei auch die neueren Italiener so orangerot sein können. Die Schnecke passt aber für mich nicht nach Frankreich, eher nach Süddeutschland. Korpus, Ecken, Endknopf und das "Sachsenherz" am Wirbelkastenende sprechen für Sachsen/Böhmen.

    Das rechte F-Loch ist eingesunken. Das würde ich aber eher auf die dünne Decke als auf das Alter schieben.


    Ich vermute noch am ehesten eine süddeutsche Geige um 1900.

    Für's nächste Mal: Ponal löst sich gut, wenn man die Klebestelle mehrere Stunden lang mit Essigessenz einweicht. Dazu Küchenpapier mit der Essigessenz tränken, auf die Klebestelle legen und mit Kreppband/Papierklebeband abkleben, damit es länger feucht bleibt und gut einwirken kann. Durch die Essigessenz wird der Kleber gummiartig und lässt sich abziehen. Nachher mit Wasser neutralisieren. Das ist bestimmt schonender als kochendes Wasser ;)


    Ich würde die Bruchstelle der Schnecke gut reinigen (mit warmem Wasser und einem eher harten Pinsel, dessen Borsten auf eine Länge von 1 - 2 mm abgeschnitten sind), vielleicht mit dünnflüssigem Heißleim vortränken (wenn das Holz stark saugt) und dann mit eher dickem Holzleim bündig leimen. Da sollte eigentlich bombenfest halten. Den Wirbelkastenriss würde ich mit jeweils zwei Hartholzstiften (einer vorn, einer hinten) sichern, wie Möckel es auch empfiehlt.