Beiträge von geigerlein

    Hier mal Fotos vom Halsansatz, der zusammen mit dem Oberklotz aus vier Holzteilen bestand:



    Ich glaube fast, das Holz für den ursprünglichen Hals war zu kurz. So eine Halskonstruktion macht doch keiner, oder? Ich weiß auch nicht, aus welcher Holzart das angestückelte Teil des Halses besteht. Auf jeden Fall ist seine Maserung sehr fein. Vielleicht ein Obstgehölz.

    Jedenfalls wurde das "Klötzchen" an den Hals angedübelt, bevor der Hals in den Oberklotz eingepasst wurde. Weder außen am Halsansatz noch innen am Oberklotz sieht man Spuren der Dübel.



    Ich überlege nun, ob ich den neuen Hals auch so andüble oder ganz normal in den Oberklotz einpasse. Den müsste ich dann evtl. neu machen. Was meint Ihr?

    Du hast echt ein glückliches Händchen abalon :thumbup: Schöne Geige, schöne Hölzer, sehr hübsche Schnecke, insgesamt gut gearbeitet. Solche "Wurstränder" an der Decke hat die alte, sächsische 3/4-Geige meiner Oma auch. Aber zur Herkunft Deiner Geige traue ich mir trotzdem keine Aussage zu.


    Was mich nur wundert: Ist die Maserung am Boden extra so spiegelverkehrt gemacht? Also das Holz, das links hell ist, ist gegenüber auf der rechten Seite dunkel und umgekehrt. Das ist mir schon öfter bei Geigenrücken aufgefallen, und ich hielt es immer für einen "Fehler".

    ....sehe gerade, die besten Beispiele sind bei Iris Carr, Instagram. Es wird auch der genaue Weg dahin illustriert, wie sie die Farbe bis auf das Holz entfernt und dann Schicht für Schicht wieder aufbaut. Sie zeigt auch die Zwischenschritte. Unbedingt anschauen!:) Exemplarisch ein Beispiel von ihr, auf Instagram findest du alle Zwischenschritte.

    Wow, das ist wirklich beeindruckend! Werde ich mir anschauen :)

    Vermutlich ist das Schwarze hauptsächlich Ruß und Dreck. Auch innen war/ist jede Menge davon. Altimitiert ist der Lack meiner Ansicht nach nicht. Hab die Decke mit einem feuchten Tuch gut abgerieben und werde sie vermutlich so lassen. Ich finde, Patina steht einer alten Geige besser als ein hochglanzpolierter Lack. Meine Geige sähe sauber und poliert vermutlich nur noch billig und nicht mehr alt aus ^^


    Dann werde ich es vor der Beize mit Aquarellfarben versuchen. Danke für den Tip Chiocciola!

    Wenn ich retuschiere, versuche ich immer, den Originalfarbton zu treffen. Das ist naturgemäß schwieriger, wenn neues, weißes Holz angeglichen werden muss. Ich hab den Geigenbauer noch nie gefragt, was er zum Färben nimmt, aber es sieht fast aus wie normale Wasserfarbe. Ich werde mal ein bißchen mit Beizen experimentieren. Noch ist ja Zeit bis zum Lackieren.


    Wenn man versehentlich alten Lack entfernt und die Stelle dann zur Grundierung farblos lackiert, ist sie damit manchmal schon so unsichtbar, dass sie nicht mehr retuschiert werden muss. Auch wenn sie vorher deutlich heller war als das lackierte Holz nebenan. Wüsste gern, woran das liegt. Es kann ja eigentlich nur so sein, dass der originale Decklack in dem Fall farblos war.

    Chiocciola Danke für die Empfehlungen! Würdest Du das Holz vor dem Beizen grundieren? Die Oberfläche ist ja nicht "gerade", sondern leicht gewölbt. Ich möchte nicht, dass zu viel Beize in die Faserenden gerät und sie zu dunkel färbt. Ich grundiere bisher mit einer Mischung aus farblosem Lack und fein gemahlenem Bims. Hält darauf die Beize, oder würde man besser mit Gelatine oder Eiweiß grundieren?


    Und kommen die beiden Brauntöne übereinander, oder färbt man mit dem einen die Fläche und schattiert mit dem anderen?

    Willkommen im Forum!


    Am besten ist es, mit Kind und jemandem, der Ahnung von der Materie hat, zu den erreichbaren Celli, die von privat angeboten werden, hinzufahren und sie auszuprobieren. Zum Preis kann ich nicht viel sagen, 2000 Euro klingen aber eher wenig für ein anständiges und gut spielbares Cello.

    In den letzten Wochen und Monaten hab ich an der Decke gearbeitet und die Fehlstellen im Holz ergänzt.



    Am Untersattel hab ich auf Anraten des Geigenbauers zwei Holzstücke separat eingesetzt. Analog zu den beiden Deckenhälften sind sie sehr unterschiedlich in der Maserung und treffen auch in etwa die Maserung der Decke und die Mittelfuge. Innen musste ich an einer Seite einen Span einsetzen, weil der zweite Patch hier nicht ganz passte. Dort, wo die Decke auf den Unterklotz geleimt wird, sind auch zwei Stellen, an die eigentlich noch ein Span gehört. Da hier aber flächig aufgeleimt wird, lasse ich das so.



    Das fehlende Holz am F-Loch ließ sich ganz gut ergänzen. Ich habe eine Wand des Spalts senkrecht und die gegenüberliegende schräg gemacht, so dass ich nicht von vorn anfangen musste, wenn ich versehentlich zu viel Holz vom Flicken weggenommen habe. Weil ich möglichst wenig originales Holz wegnehmen wollte, waren die Kanten des Spalts auch nicht parallel, sondern verjüngten sich nach oben. Mit der oberen F-Loch-Kugel-Kante bin ich nicht so glücklich, weil sie doch etwas flach ist. Aber ich wollte nicht, dass die linke Kugel viel größer wird als die rechte, obwohl sie bestimmt früher auch alle unterschiedlich waren :D Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich innen an den F-Löchern noch die fehlenden Holzschichten ersetze. Was meint Ihr, wäre das gut für die Stabilität?



    Als nächstes kommt das Stimmfutter, und dann werde ich den Zargenkranz auf dem Boden aufbauen. Klötze und Reifchen werde ich wohl keine machen, analog zur ursprünglichen Bauweise. Für die Zargen hab ich recht weiches Holz ausgesucht, was sich hoffentlich auch biegen lässt, wenn es 2 mm dick ist. Zuletzt kommen Hals und Schnecke. Die Halsklotz- und -ansatz-Region ist auch sehr abenteuerlich, das muss ich mal fotografieren. Und ich bin gespannt, wie ich die Lackretusche dann hinkriege. Das neue Holz muss viel dunkler werden. Vermutlich werde ich es beizen.