Es ist ein richtiger Brandstempel, er ist nicht erhaben, sondern als Vertiefung sichtbar und spürbar. Die Geige hat tatsächlich keine Abnutzungen unter dem Steg, das hat meine 150 Jahre alte böhmische Geige, die vor zwanzig Jahren professionell restauriert wurde, aber auch nicht. Die Vorbesitzerin hat auch erwähnt, dass die Geige mal hergerichtet wurde, sie hat auch gut eingepasste Wirbel etc., also da wurden bestimmt Lackretuschen gemacht.
Ich werde sie auf jeden Fall einem Geigenbauer vorstellen, ich will ja noch den Stimmstock machen lassen, ich weiß aber noch nicht, wann ich dazu komme.
Beiträge von Peperoni
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Leider ist der Bodenstimmriss ein absoluter Totalschaden. Abgesehen davon sieht die Decke nicht besonders fein aus, allerdings kann man es durch die extreme Verschmutzung nicht so genau sehen. Ist aber wie gesagt durch den Riss auch eigentlich egal.
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Es geht mir nicht um die Ebay-Preise. Es ist natürlich völlig klar, dass der Preis für namenlose Geigen extrem gesunken ist, aber grundsätzlich alle namenlosen Geigen über einen Kamm zu scheren, ungeachtet der Holzwahl und Qualität, kann ja wohl auch nicht sein. 150€ sehe ich, sagen wir mal, bei einer ca. 100-jährigen Manufakturgeige unterster Qualität (schlechter Lack, Holzwahl auch nur mittelprächtig) in tadellos spielbarem Zustand. Da sehe ich aber schon einen deutlichen Unterschied zu dieser Geige hier. Auch wenn sie natürlich namenlos bleibt und kein Meisterinstrument ist.
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Das ist schon klar, aber man kann doch denke ich die Geige schon auch erstmal äußerlich in ihrer Qualität "bewerten".
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Danke, Braatsch! Was lässt Dich dabei an Mittenwald denken?
Wie würdet ihr den Wert einschätzen?
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Ich habe jetzt nochmal mit der Kamera Fotos ohne Blitz gemacht, jetzt ist die Farbe der Geige auf den Bildern ziemlich realitätsgetreu.
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Sie klingt sehr schön, klar und voll. Bei der ja doch etwas größeren Wölbung als normal hätte ich einen gedämpfteren Klang erwartet, dem ist aber nicht so. Gefällt mir sehr gut! Sie braucht aber auf jeden Fall noch einen neuen Stimmstock, der aktuelle ist schon sehr ausgefranst, und der Steg könnte glaube ich auch erneutert werden. Saiten natürlich sowieso.
Was meint ihr denn zu Herkunft und Alter? Ich habe gelesen, dass die Geigen mit Schweitzer-Zettel meist aus dem Vogtland stammen? Und der genagelte Boden wurde doch auch nur bis ca. 1890 so gemacht, oder?
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Der Zettel ist ziemlich zerrissen, anscheinend hat mal jemand versucht, ihn zu entfernen.
Ich habe trotzdem mal ein Foto gemacht, außerdem noch eins von der Geige. Das ist zwar nur mit der Handkamera fotografiert, gibt aber die tatsächliche Farbe ganz gut wieder. -
Hallo zusammen,
ich habe auch mal wieder eine Geige gekauft, zu der ich gerne eure Meinung hören würde. Ich finde das Holz der Geige sehr, sehr schön, auch die Verarbeitung ist meiner Meinung nach sehr gut, die Einlagen sind sehr schön gemacht und am Halszäpfchen hat sie einen Ebenholzring und unter dem Zäpfchen einen Brandstempel. Hat jemand zufällig schonmal einen solchen Stempel gesehen?
An der Unterzarge unter dem Knöpfchen ist ebenfalls Ebenholz eingesetzt.Dafür hat sie leider einen Fake-Anschäfter. Ich finde aber die Farbe und die Lackierung wirklich toll. Die Farbe ist übrigens etwas heller als auf dem Foto.
Achso, sie hat einen Joh. Bapt. Schweitzer Zettel drin. -
Sie war nicht komplett demontiert, den Saitenhalter mit den alten Saiten habe ich entfernt, damit nichts verkratzt. Der Steg war nicht mehr dabei. Der Stimmstock ist umgefallen und muss aufgestellt, vielleicht auch erneuert werden. Ansonsten bräuchte es nur einen Obersattel und einen Steg, um sie spielfertig zu machen.
Wie schätzt ihr die Fertigungsqualität ein? Ist es eher ein Manufakturinstrument oder von einem Meister?
Mag sich vielleicht noch jemand äußern?