Beiträge von Norbert V

    Es gibt für Guarneri- und Stradivari-Geigen schon zugeordnete Klangbilder, die man damit verbindet. Da ist die Guarneri z.B. etwas dunkler, sonorer und die Stradivari heller, strahlender. Wenn nun ein Geigenbauer ein Guaneri- oder Stradivari-Modell baut, dann versucht er diesem Klangideal nahe zu kommen. Je nach Können und Aufwand gelingt das dann mehr oder weniger gut. So wie auch die Originale große klangliche Unterschiede haben, so wird man es auch bei den Kopien finden. Man hat ja auch ein Rückgaberecht, wenn man meint, dass das Klangideal nicht getroffen wurde.

    Allerdings sind die 2 Wochen schneller vorbei, als man denkt. Wie ich leider aus eigener Erfahrung weiß. Erst denkt man, dass man sich erst an die neue Geige gewöhnen muss. Dann, dass die ja noch eingespielt werden muss (worauf der Lieferant auch immer schön hinweist). Dann ist die Rückgabefrist abgelaufen und irgendwann stellt man ernüchternd fest, dass das mit dem Einspielen höchstens ein paar Nuancen bringt.

    Nein, ich habe mir Musikstücke von CDs angehört (ich habe einige Klassik-CDs mit Violinenkonzerten) und habe dann bei den Stücken, wo mir die Geige gut klang, recherchiert, mit welcherGeige die aufgenommen wurden. Und da waren es häufiger Guarneri statt Stradivari.

    Und dann habe ich bei The Violinproject nach Guarneris geschaut.

    Die Schnecke ist sehr schön. Sauber gerollt.

    Ich würde damit auf jeden Fall zu einem passenden Geigenbauer gehen.

    Der Stimmriss ist schade und ich würde, so wie der aussieht, von einem notwendigen Futter ausgehen.

    Leider belohnen die Hopf Geigen selten mit einem herausragenden Klang.

    Die hat einen einteiligen Boden, was bei ebay etwas höhere Preise bringt. Aber die Decke ist einfach gearbeitet und das Holz auch nicht besonders ausgesucht. Das Griffbrett muss neu. Wie bekommt man unter der e-Saite das Griffbrett so ausgearbeitet? Mit Spielen geht das doch kaum.

    Vielleicht kannst du die 80 noch auf 100 Euro hochhandeln, das wäre meiner Meinung nach ein guter Preis für dich.

    Du kannst es ja erstmal so lassen. Es ist deine Geige und die soll klingen wie deine.

    Es ist auch kein großes Problem, die Geige wieder zu öffnen und die Decke nachzuarbeiten. Das macht ein Geigenbauer auch bei hochwertigen Geigen, die nicht gleich auf Anhieb so klingen, wie er sich das vorgestellt hat. Martin Schleske hatte das mal in einem Interview verraten.

    Fast jeder hier hat schon Lehrgeld bezahlt. Man wird nachher immer vorsichtiger und lässt beim geringsten Zweifel die Finger davon. Es wird sonst einfach zu teuer.

    Eine Bratsche oder Geige, die schon mal verkauft wurde und dann nach kurzer Zeit wieder eingestellt wird, sollte mit dazu gehören.

    In diesem Fall würde ich, wie nun schon mehrfach hier geschrieben, erstmal die Rückgabe einleiten und dann, wenn man sich den Spaß leisten will, zum Geigenbauer fahren.

    Viel Erfolg.


    Ausserdem noch ein gesegnetes Weihnachtsfest an alle hier.

    Gruß Norbert

    Die Geigen sind bei Yita auch gut in Szene gesetzt auch meine Geige sah im Angebot auch sehr ansprechend aus. Sonst hätte ich ja nicht darauf geboten. Die Optik ist ja das einzige, was ich vor dem Kauf beurteilen kann. Als ich die dann ausgepackt hatte, dachte ich erst, dass ist eine andere Geige, als die, auf die ich geboten hatte. Aber es war schon die richtige, nur halt ohne die beschönigenden Fotoperspektiven aus den Angebotsfotos.