Beiträge von Norbert V

    Jede Geige ist etwas anders von der Mensur, Halsform, usw. Die linke Hand muss am Anfang an die Position für den richtigen Ton gewöhnt werden. Da behindert es den Lernfortschtitt, wenn man immer etwas anders greifen muss. Bei mir hatte sich das durch die vielen alten Geigen (die ja teilweise recht grosse Abweichungen von der heutigen Norm haben) besonders bemerkbar gemacht.

    Man sollte in der Anfangsphase des Geigelernens nicht die Geige wechseln. Das verzögert den Lernerfolg ungemein. Eine gut spielbare (leichte Ansprache), einigermaßen gut klingende (wenn sie schlecht klingt, macht es keinen Spaß) Geige reicht da für den Anfang. Erst wenn da die Intonation klappt (das Monster Intonation hat mal jemand geschrieben), kann man auch mal wechseln.

    Ich habe in der Anfangszeit auch den Fehler gemacht. Allerdings stand da bei mir das Geigensammeln und Reparieren im Vordergrund. Das Spielen kam erst danach, da ich ja wissen wollte, wie meine Geigen klingen.

    Jetzt habe ich eine Übungsgeige, welche ich zu 90 % spiele. Die anderen hole ich nur noch ab und an aus ihrem Etui. Dann lass ich üben üben sein und spiele nacheinander mal ein paar verschiedene Geigen durch und freue mich über die Unterschiede einer jeden einzelnen Geige.

    100 EUR, das könnte schon das Etui wert sein. Steht sonst noch was auf dem Zettel in der Geige?

    Von den Fotos her hätte ich die nach Osteuropa verortet. Alter unter 20 Jahre (das Etui ist aber älter, die Geige hat u.U. sehr lange unbespielt darin gelegen). Wie geschrieben: von den Fotos her. Es könnte sich um eine osteuropäische Geige handeln, die in Westdeutschland spielfertig gemacht wurde. Ich würde ihr einen ganz ordentlichen Klang zutrauen.

    Du darfst auf deine erste Geige wirklich stolz sein!

    Das sie nicht so gut wie die Geige deines Geigenbauers ist, ist zu verschmerzen. Wenn deine Geige genauso gut wäre, dann müsste dein Geigenbauer seinen Beruf wechseln. Es ist unmöglich, dass die erste Geige perfekt ist. Ein gelernter Geigenbauer braucht jahrelange Erfahrung und viele Geigen, bis er sehr gute Geigen bauen kann. Der Martin Schleske hatte mal geschrieben, dass er in seiner Anfangszeit ein besonders gutes Tonholz gefunden hatte. Es aber jahrelang nicht genutzt hatte, da er seine Fähigkeiten noch nicht für gut genug für dieses Holz eingeschätzt hatte. Erst viel später, nach dem Bau vieler Geigen, hat er es genutzt.

    Ich wünsche dir viel Freude mit deiner Geige und Erfolg beim Lernen. Es ist kein einfacher Weg. Ich bin auch erst als Erwachsener (mit Mitte 40) damit angefangen und noch lange nicht zufrieden. Aber es lohnt sich.

    Es wird leider teuer werden. Die Geigenbauer werden da wohl leider abwinken, wenn nicht noch eine gute Herkunft entdeckt wird.

    Wäre schön, wenn du uns das Ergebnis mitteilen würdest.

    Ich würde die Geige nicht auseinander reissen. Die Saitenhalter gehört mit zur Geschichte dieser Geige. Solange er in Ordnung ist, würde ich ihn bei einer Restaurierung wieder verwenden.

    Die Kunst der Interpretation und auch der Improvisation ist schon die hohe Schule. Da sollten die Grundlagen schon sehr sicher sein. Und danach sollte man das unter professioneller Anleitung lernen.

    Mehr kann ich da leider auch nicht beitragen, da ich soweit auch noch nicht bin.

    Das die Adresse überklebt wurde, könnte ja daran liegen, dass der Geigenbauer umgezogen war und die teuren Zettel nicht wegschmeißen wollte. Es gab welche, die haben die alte Adresse einfach durchgestrichen und per Hand die neue drauf geschrieben.

    Ich würde das Alter allerdings auch jünger einschätzen.