Beiträge von schup011

    Also ich behaupte, der Zettel sieht sehr ähnlich aus, der Lack auch. Der Boden meiner Geige ist aber bei weitem nicht so schön wie der des Thread-Erstellers.


    Gibts noch jemanden, den das hier interessiert? :)

    Seltener Zufall (und ich denke, Grund genug, diesen Thread wieder vorzuholen):


    Ich besitze seit langen Jahren eine Johann Stephanus Maldoner fecit 1778 und habe sie einen Großteil meines Geigerlebens, das immerhin jetzt schon ca. 36 Jahre alt ist, mit Freuden gespielt. Ich fand vor 4 Jahren eine andere Geige, die ich seitdem spiele, und habe mir auch vor drei Jahren einen Neubau zugelegt.


    Als ich mich vor ca. 5 Jahren zum ersten Mal ein bisschen mehr mit Geigenbau befasste, hat mich auch ein Eintrag in einem Geigenbauer-Fachbuch (errinnere mich nicht mehr, welches) schockiert: Bei Maldoner war die Rede von "Coarse ugly work". Sollte wirklich die von mir geliebte Geige so grob und hässlich sein? Klanglich ist sie jedenfalls sehr gut, ausgeglichen, singend, vielleicht etwas Schwächen im hohen Register. Definitiv gehört sie nicht zu den superlauten Instrumenten. Das Holz, sagte mir mal ein Geigenbauer, sei von keiner guten Qualität gewesen, nicht gut oder wenig gelagert, daher sind auch ein paar reparierte Risse drin.


    Dennoch wurde die Geige vor ca. 32 Jahren auf 8000 DM geschätzt. Was im Zuge des Preisverfalls und der Globalisierung des (Gebraucht-) Geigenmarkts jetzt noch aufgerufen würde, weiß ich nicht.


    Ich benötige etwas Zeit, um Fotos zu machen.... ich melde mich.

    Hm... bin ja unerfahren. Aber so exorbitant schön finde ich die Schnecke dann auch nicht. Auf dem linken Bild sehe ich schon noch deutliche verbliebene Bearbeitungsspuren, und auch das Zentrum ist nicht sonderlich rund. Oder geben die Fotos das nicht so richtig wieder?

    Eine Frage hätte ich noch. Wie beeinflusst man die Strahlkraft des Klangs bei höheren Lagen? Ich erlebe oft, dass beim eigenen Spielen oder auch auf Aufnahmen die höheren Lagen matt klingen, insbesondere auf der A-Saite, so dass ein großer klanglicher Bruch beim Wechsel in die höhere Lage hörbar wird. Ist das die Wahl der Saiten oder ist das eine Eigenschaft des Instruments?

    @j_g_Gütter: Schönes Beispiel. Wenn das bei mir so ähnlich wird, habe ich (für mich selber) alles richtig gemacht. Habe aber im klanglichen Beurteilen von Instrumenten leider nur sehr wenig Erfahrung.


    @Braaatsch: Ich habe natürlich auch sehr positiv von dem Klang des in diesem Thread verhandelten Objekts geschrieben, den Thread aber nicht eröffnet, um die Geige für einen späteren Verkauf anzupreisen, sondern rein aus Interesse an dem Instrument und dessen Herkunft.

    Ich habe auch Angebote bei eBay gesehen, die so Aussagen machen wie


    "ich kenne den Wert der Geige, wird weit unter Wert verkauft"
    oder
    "Wer eine hat gibt Sie nicht wieder her und weiß Ihren Klang zu schätzen."


    Auch solche Aussagen finde ich nicht so ganz seriös, keiner von uns glaubt doch, dass jemand wissentlich etwas verschenkt!

    @violix


    Wenn ich den Klang vor der Reparatur gar nicht beurteilen kann (weil die Geige möglicherweise gar nicht spielbereit ist), dann stimme ich zu.


    Ich würde / werde das nur machen, wenn ich und weitere und der Geigenbauer vom klanglichen Potenzial überzeugt sind. Und das sieht gerade gut aus - es sei denn, der Geigenbauer redet mir das aus. Ja, hierfür muss man dem Geigenbauer vertrauen, dass er nicht sein wirtschaftliches Interesse, eine teure Reparatur machen zu können, in den Vordergrund stellt.

    @Braatsch:


    Aber die "Beulen" sind doch für den genialen Klang verantwortlich :D .


    Um es nochmal zu betonen: Ich kann bei dieser Geige keinen Mangel an Tragfähigkeit oder Volumen feststellen, dabei steht der Steg ja noch denkbar schlecht und Dominant Saiten sind jetzt auch nicht das Brillanteste, was es gibt. Vielleicht liegt es auch an dem nicht ganz so extrem gewölbten Boden (der hat übrigens keine "Beulen").