Beiträge von GoldenSun

    Ist verkauft - Das ging jetzt schneller als ich gedacht hätte!


    ------------------------------------------------------------------------------------


    Hallo,


    verkaufe den Bogen, da ich mir ein neues Instrument zugelegt habe, zu dem die S-Serie besser passt. (Und da mir
    das Konzept der Bögen sehr zugesagt, habe ich ein paar Nummern aufgerüstet.) Der Bogen wurde im Sommer 2016
    gekauft, also gerade ziemlich genau ein Jahr alt. Rechnung ist vorhanden.


    Aktueller Neupreis sind 1060€, meine Preisvorstellung liegt bei 650€.


    Probespiel natürlich immer gerne möglich, ich bin im 67er PLZ-Bereich beheimatet.


    Grüße,


    Michael

    Ja stimmt, in der Hinsicht war sie langweilig, nur 30 Jahre in Sammlerhand.


    Aber 600€ kann doch eigentlich nicht sein wenn ich einen europäischen Stundenlohn ansetze, auch nicht in Polen. Die Aussage mit 10k€ habe ich von zwei nicht überregional bekannten deutschen Geigenbauern bekommen. Da ist vielleicht noch Luft, aber ein paar Stunden mal 50€ (?) plus Material sind es halt schon.

    Schon merkwürdig. In der ersten Runde hat sie nur 5500 gebracht, wurde nicht verkauft, und in den 24h extra ist sie auf 8000 gekommen.


    Aber zum bauen lassen mal noch eine Frage: Ich dachte, da wäre unter 10k€ nichts zu machen?


    Und zur Historie: Erklären kann ich das nicht leicht, da es rein irrational und emotional ist. Ein Aspekt ist sicher, dass das Instrument aus einer ganz anderen
    für uns heute fremden Zeit kommt, was prinzipiell schon schwer begreifbar ist. Ein Extrembeispiel finde ich da die Instrumente früherer Virtuosen, z.B.
    von Paganini. Bei genauer Überlegung finde ich es schon "befremdlich", dass er genau dieses Ding tatsächlich gespielt hat. So ähnlich wie wenn man jemanden,
    den man aus dem Fernsehen kennt, wirklich trifft. Das hat auch so diesen "den gibt es ja wirklich Effekt" für mich.


    Bei anderen Instrumenten finde ich es dann auch interessant, wie viele Jahrzehnte/Jahrhunderte der Leidenschaft hinein geflossen sind, dass sie immer wieder
    repariert, gewartet, und auch durch teilweise schwere Zeit oder gar Kriege hindurch gebracht wurden. Also so ein bisschen die Frage, was genau dieses Objekt
    anderen vorher schon bedeutet haben mag. In den allermeisten Fällen wird das schwer nachweisbare Fantasie sein.


    Wie eingangs erwähnt: Klar irrational, aber das hat wohl die Kunst immer etwas an sich. Die meisten Besitzer von Kunstgegenständen könnten wohl kaum das
    Echte von einer guten Kopie unterscheiden, und trotzdem wollen sie alle unbedingt das Richtige zum viel höheren Preis.


    Bei Bögen habe ich die Begehrlichkeiten zum Glück weniger, da habe ich einen Karbonbogen von Arcus ;)

    Also ich persönlich finde das es hier weder um Klang noch um eine geige mit einer besondern Optik geht ... Sollte ich jetzt in die falsche richtung laufen, sag doch mal konkret was du eigentlich möchtest.


    Die Frage ist nicht ganz unberechtigt. Ich bin noch mal ein wenig dazu in mich gegangen ;)


    Am liebsten wäre mir Folgendes


    - Ein Instrument, das mir optisch richtig gut gefällt (hier hätte die Gadda in der Aktion viele meiner Ideale erfüllt)
    - Das ein bisschen Historie hat - Reiner Nutzgegenstand reicht mir hier nicht, ich möchte es für mich selbst auch etwas als Handwerkskunst begreifen können
    - Das bei den objektiv bewertbaren Klangkriterien (Ansprache, Volumen, Spektrum) wenigstens gut abschneidet
    - Bei den subjektiven Eigenschaften bin ich "flexibel", da das meiste einen eigenen Scharm hat, nur zu sonore und scharfe Klänge mag ich nicht, gerne
    etwas weicher und das, was gemein hin wohl als "farbenfroh" bezeichnet wird
    - Das bezahlbar ist, d.h. dann aber Kompromisse bei allen obigen Themen und Auktionen sollten eigentlich geeignet sein, weil keine Händlermarge drauf ist


    Es ist also eine ziemlich balancierte Mischung zwischen einer Sammelleidenschaft und Musikleidenschaft, die ich gerne in einem einzigen Instrument als
    Begleiter abbilden würde. Meine anderes Aktivitätsfeld ist Kirchenmusik. Bei den Streichern finde ich es gerade auch attraktiv, dass man unverfälschte
    Instrumente bekommt, die bei passendem Setup heute so klingen wie vor ein paar hundert Jahren auch.


    Geldanlage ist kein Thema. Ich hätte mit Verlusten gerechnet, falls etwas nicht gepasst hätte. Wäre aber vielleicht noch besser gewesen als einen hohen
    Aufpreis an einen Händler zu zahlen um dann ein paar Jahre später zu denken, dass es nicht ganz passt ;)


    Zum Klang: Ich bin ja gerade auf eine No-Name Geige, wahrscheinlich aus Asien, umgestiegen, weil mich der Klang überzeugt hatte. Die Spuren der
    maschinellen Arbeiten im Inneren passen halt nicht so zu meiner vollkommenen Idealvorstellung. Das Instrument würde ich aber auch behalten.


    Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich nicht mal mit dem Billigflieger einen Tag hin bin. Das, was man im Hotel ausprobieren kann, hält sich zwar auch
    in Grenzen, aber ganz blind habe ich mich es jetzt doch nicht getraut mehr zu bieten.

    Ich hab's ja befürchtet, die rational guten Argumente, die ich ja eigentlich kenne ;)


    Aber auf jeden Fall vielen Dank dafür, dass ihr euch die Zeit nehmt Erfahrungen und Meinungen zu teilen!


    Ich lasse es jetzt einfach mal laufen. Einen Lichtblick sehe ich noch: Die anderen beiden Bieter sind anscheinend Händler, weil sie bei mehreren Geigen geboten haben. Nur bei dieser Geige hatten sie schon beide geboten. Hoffentlich hat einer sich die Mühe gemacht, vorher mal hinzufahren. Das würde zumindest gegen schwer sichtbare Schäden oder den klanglichen Totalausfall :D


    Ab und zu leiste ich mir solche Impulsivitäten, die ich dann später vielleicht bereue. Im Mittel fahre ich aber trotzdem ganz gut damit. Mal schauen.

    Gibt es da mehr Messen als die in Frankfurt im April?


    Danke auch nochmal für die Einschätzung der konkreten Geige. Was würdest du dafür als angemessen empfinden?


    Ich habe den Eindruck, dass bei 80 Prozent der Lotsen, wo es Gebote gibt aber Reserve nicht getroffen ist, diese nachträglich angepasst wird und das Haus damit einfach auf einen Teil des Premier verzichtet (ist ja immer noch besser als nichts).


    Bei der New York Auktion vor ein paar Tagen bei Tarisio wurde eine sogar nachträglich unter dem ursprünglichen Mindestgebot verkauft.

    Vielen Dank schon mal für die für mich wertvollen Auskünfte.


    Hier der Link zum Instrument mit wahrscheinlich guten Bildern... eigentlich wollte ich den nicht teilen um Diskussionen über den wahrscheinlichen
    Erbauer und dessen Ernsthaftigkeit bei Zetteln und Zertifikaten nicht aufkommen zu lassen ;)


    http://tarisio.com/auctions/au…cf7e4b4cc4d262184&kws=158


    Mich treibt auch hauptsächlich die Optik an, die nicht ganz abstrakte Verbindung zu namhaften Meistern, und die Hoffnung, dass der Klang da nicht
    ganz daneben ist. Wenn sie also billig zu haben wäre ...

    Hallo,


    ich überlege zur Zeit eine Geige online zu kaufen. Über die klanglichen Risiken bin ich mir im Klaren! Decke und Boden sind tadellos, reinschauen kann man eben nicht, aber die Zargen hatten ein paar Stellen, wo ich mir über die Verleimung nicht ganz sicher war. Den Riss auf dem zweiten Bild sollte man wahrscheinlich reparieren lassen oder?


    Vielleicht kann kurz jemand seine erfahrene und/oder fachkundige Meinung zum Besten geben ;)


    Vielen Dank!