Beiträge von Bratschenpeter

    Danke für eure hilfreichen Antworten! Die Begründungen sind absolut einleutend und die Bratsche klingt ja auch nicht schlechter weil sie doch nicht so alt ist. ;)
    Auf das Aussehen des Zettel hab ich bisher gar nicht geachtet, aber es ist natürlich logisch, dass die Alterung künstlich stattgefunden hat. Ansonsten sind da ein paar dunkle Flecken im Korpus aber das hat wohl mehr mit dem Lack zu tun und ist kein Zeichen vom Alter? Ein paar von diesen sieht man auf Bild IMGP7099.
    Noch etwas: unter dem Griffbrett ist der Lack sehr rauh und kaputt, auch wenn da der Lack ja wahrscheinlich am seltesten berührt wird. Woran liegt das und ist das eventuell auch ein Zeichen für eine "minderwertige" Herkunft?


    Die Bratsche hat eigentlich die ehemalige Lehrerin der Kollegin meiner Mutter in Tschechien gekauft (jedenfalls meinte sie es als sie mir die Bratsche verkauft hat). Das muss ja aber auch nicht heißen, dass sie damals neu war, oder? Das würde aber auch sehr gut zu deiner (Braaatschs) Erklärung passen.


    Auf jeden Fall ein großes Danke an eure Hilfe!

    Danke für eure Antworten!


    Inwiefern er mit dem berühmten böhm. Geigenlehrer Hans Sitt verwandt war, fehlen mir auch die Infos


    Auf amati.com steht, dass Hans Sitt der Sohn von ihm war, also hat meine Bratsche wohl indirekt einen berühmten Nachfahren ;) . Das mit den Aufträgen an Manufakturen klingt auch logisch, sonst ist ja bei Manufakturinstrumenten meist der Name der Manufaktur drin (Bzw ein brühmter Geigenbauer). Auf ebay hab ich sogar eine Geige von ihm gefunden, zuerst eingestellt für 2500USD, dann runtergesetzt auf 1850USD - wurde aber auch nicht verkauft. Bei dieser wurde allerdings der Bassbalken getauscht, was eventuell einen besseren Klang als meine bewirkt - immerhin ist auf Amati.com als Mangel von Sitt-Bratschen eine zu hohe Spannung des Bassbalkens aufgelistet und die daraus resultierende schlechte Ansprache bei manchen Lagen. Das passt auch zu meiner Erfahrung.


    @Braaatsch: Warum denkst du ist es eine neuere Bratsche? Wenn da ein Stradivari Zettel o.ä. drin kleben würde, wäre die Datierung ja nicht eindeutig, aber so ein Manufakturinstrumentenböhmermann wird ja wahrscheinlich nicht gefälscht?


    Falls ihr wissen wollt, was ich dafür gezahlt habe: 1000€ inklusive Schrottbogen und altem gewa Kasten. Der Bogen hat mich 480€ gekostet. Das sind allerdings Preise, die nicht vom Geigenbauer festgelegt wurden, sondern von einer Arbeitskollegin meiner Mutter, die aber nicht mehr spielen kann und sie deshalb verkauft hat. Also passt deine Schätzung ziemlich genau, die Frage ist nur, ob das eventuell zu viel war?

    Hallo,


    ich habe hier eine Bratsche aus Prag, die leider einen ziemlich ruinierten Lack hat - zumindest an der Decke. Allerdings hab ich noch nichts mit Viol oder so gemacht. Ansonsten wirkt sie optisch ganz in Ordnung (siehe Bilder). Ich spiele auf ihr seit drei Jahren, davor hatte ich drei Jahre lang eine Bratsche von der Musikschule geliehen. Als ich sie bekommen habe, hat der Geigenbauer ein paar Wartungsarbeiten für insgesamt 250€ gemacht. Dabei wurde auch ein Riss in der Decke geleimt. Seitdem wurde eben immer das gemacht, das gerade gemacht werden musste (Obersattel neu, neue Saiten etc).


    Die Bratsche ist relativ klein (38cm) und der Klang ist nicht schlecht, relativ untertonreich, Obertöne sind aber nicht so stark ausgeprögt, d.h. man muss sie schon provozieren. Ich würde mal davon ausgehen, dass es ein Manufakturinstrument ist, aber wenn man nach Anton Sitt googelt, finde ich keine Ergebnisse, bei denen etwas mit Manufaktur erwähnt wird. Besteht denn die Möglichkeit, dass es eine "Meisterbratsche" ist?


    Dabei ist auch ein schöner Bogen von Karel Sedlack. Könnt ihr einschätzen, wie viel die beiden (Bratsche und Bogen) insgesamt wert sind?