Instrumente reagieren auf lange Lagerzeiten sicherlich unterschiedlich. Im eigentlichen ist es aber schon bekannt, das nach sehr langer inaktivität z.b. 20 Jahre Dachboden ohne saitenspannung, und regelmäßiges bespielen ein instrument neu eingespielt werden muss. Der klangkörper schwingt erst nach einer gewissen zeit wieder vollkommen synchron und frei.
So kann es anfangs sein, das der klang einen gedeckelten charakter hat.
Sicher wird aus einer Klobürste keine Harfe, da ist dann grundlegend etwas im argen, wo dann auch einspielen nichts nützt.
Noch extremer ist es wenn noch reparaturen hinzukommen, die die spannungsverhältnisse der decke des bodens oder der zarge verändern. Zum beispiel deckenrisse stimmfutter oder ein neuer bassbalken können ebenfalls verursachen das es etwas dauert bis ein volles freies klangbild zur Verfügung steht.
Auch ein neuer stimmstock verändert die spannungen im korpus.
Neue instrumente benötigen manchmal sogar mehr als ein jahr, um ihr volles klangspektrum zu offenbaren.
Bei alten instrumente ist es sehr unterschiedlich manche sind schneller wieder fit, manche brauchen länger.
Das anfängliche spielen von leeren saiten, und lauten quinten vor dem eigentlichen spiel kann den effekt anfangs etwas helfe.
In der regel sollte sich jedoch nach einem halben jahr ein altes instrument wieder voll geöffnet haben, viel besser wird es dann wohl nicht.
Im übrigen wird das auch so von geigenbauern beim verkauf von altinstrumenten kommuniziert, und ist somit auch keine neue oder sonderbare geschichte.
Ps.
Meine Erfahrung ist besonderst, bei einfachen schülergeigen, mit stehen gelassenen Bassbalken
(Korrektur ! verschrieben vorher ###stimmstock### ist natürlich Käse)
das diese die größten klanglichen Veränderungen durchlaufen.
Zudem habe ich bemerkt dass man mit stahlkern oder kräftigen nylon saiten relativ schnell die Instrument zum leben erweckt bekommt.
Darmsaiten scheinen das ganze ehr etwas zu verzögern.