Beiträge von vvbasti

    Ja sie hat wie vermutet auf der decke entweder reparierte oder entstehende kleinere Risse.
    Sind es Reparaturen ist das OK, wenn nicht sollte man zumindest vorbeugen dass diese nicht weiter reißen können. Das Bild ist wegen der eingeschränkten Bildgröße noch nicht sehr scharf.
    Ich würde Sie in jedem Falle aufarbeiten lassen, schaut überschaubar aus.


    @Admin
    Eventuell kann man für die Zukunft ja mal ein paar Kb mehr zulassen :)
    Ich würde auch eine VM als filestore spenden.

    Es könnte auch sein dass da mal ein ahnungsloser neue Wirbel eingepasst hat. Denn neue Wirbel sind ja viel dicker vor dem abrichten. Die werden ja erst durch eine Art spitzer gejagt, und verschiedene größen gibt es auch.
    Miss doch mal den schaftdurchmesser am wirbelende und hals.
    Dann kann man mal sehen was da verbaut ist.

    Auf der decke trau ich mich mit dem Foto nicht genau zu sagen woher es kommt. Ein steht fest nicht vom deckenholz. Eventuell hat man da mit einer farbgebenden Zwischenschicht gearbeitet. Oder es ist unabsichtlich entstanden weil ein Trottel quer gepinselt hat mit irgend einem teufelszeug. Dazu schaut es aber fast zu gleichmäßig aus. Hatte beim ersten schreiben die decke nicht richtig angeschaut somit könnte es doch sein das für den Boden gleiches gillt. Einfach abwarten und sehen was es wird.
    Alter könnte so 1910 bis 1930 sein oder ?
    Die Wirbel sind wirklich schon recht groß, aber das ausbuchsen müsste man selbst machen, sonst ist vermutlich der wert des instruments bei der Hälfte des aufwandes was vermutlich nicht lohnt.
    Was aber für das Instrument spricht, nur ein viel und gern bespielt es Instrument bekommt große Löcher.
    Könnte auf einen gutes Spielverhalten und positive klangliche Eigenschaften hindeuten.
    Aber mal abwarten, meld dich mal interessiert mich was sich im Paket versteckt.

    Auf dem Boden gab es vermutlich durch eine nicht passende oder einen falschen Gegenstand als schulterstütze starke Abschürfungen bis aufs Holz. Der Lack incl. Farbgebende pigmente war restlos weg.


    Die stellen wurden retuschiert und vorbereitet um die stellen in der höhe wieder anzugleichen.
    Aufgefüllt wird mit transparentem schellack.


    Nach dem schleifen und polieren ist wenn man es nicht weiß kaum was zu erkennen.

    So heute ging es dem pattex an den Kragen. Um flexieblen kleber zu lösen hat man leider nur eine chance. Man muss ihn brüchig bekommen. Mit patex geht das leider nur mit kälte. Um den hals nicht zu beschädigen und das griffbrett zu erhalten wurde die geige eingefrohren.
    Mit einem buckelmesser war das griffbrett mit einem kurzen ruck ab ohne jeglichen Schaden.
    Geige durfte dann langsam in einer styropoorbox auftauen damit mir nicht noch der boden in zwei Teile reißt.

    Warum soll es die flammung nicht geben. Ist jetzt nicht sehr unüblich. Wobei der ganze boden jetzt nicht die simpelste verarbeitungsklasse ist. Lediglich der hals ist sehr einfach gehalten. Bei gutem klang kein schlechtes schüler Instrument zudem auf den ersten blick in einem recht ordentlichen Zustand.

    Wie angekündigt, meine neue Baustelle.
    Eine leider sehr mishandelte Stainer Kopie mit etwas tragischer Geschichte.


    Das instrument ist eine einfache Schülergeige die bereits seit langem im Besitz einer Familie war. Sie wurde viel bespielt und leider aber auch mehrfach nicht fachgerecht repariert.
    Stimme war z.b ein geschnitztes stück fichtenast
    Ihr letzter Besitzer hing wohl an Ihr und ein verkauf war nie denkbar. Dieser ist vor kurzem verstorben und aus geldmangel für die Bestattung musste so einiges in geld umgewandelt werden. Einem Händler wollte man sie nicht verkaufen. Mit dem Versprechen Sie nicht wieder zu veräußern habe ich Sie bekommen. Ich hoffe dass ich mit dem Erlös einen kleinen beitrag leisten konnte.


    Zum eigentlichen Objekt


    Griffbrett komplett schief aufgeleimt mit pattex. Oder sonstigem teufelszeug.


    Zarge rundrumm zum teil offen


    Deckenriss unterm saitenhalter


    Vermurkste Wirbellöcher


    Lackschäden auf dem Boden bis aufs Holz.


    Lackschäden auf der Decke


    Untersattel weggebrochen und mit kleber verunstaltet.


    Stegposition starke macken in der Decke


    Und vieles mehr.....


    Die Liste der notwendigen Reperaturen ist lang aber aufgrund der Geschichte mache ich es trotz allem. Auch wenn der Wert des instruments bei weitem den Aufwand nicht rechtfertigt.

    Bei der decke wo man die struktur und die senkung der jahre erhalten möchte. Bringe ich nur ganz dünne schichten auf die wieder die oberfläche binden. Nach den pollieren ist dann auch nichts mehr zu sehen.
    Den lack verdünne ich recht stark so bekommt man kaum ansätze.

    Bei rissen vom Saitenhalter ausgehend bis ca. 5-6cm kann man ganz gut ohne Decke abnehmen Reparaturen durchführen.
    Das größte Problem ist meist, dass die Risse manchmal älter sind als man selbst (Bei mir zumindest)
    Und entsprechend ist das Holz nicht mehr ganz davon zu überzeugen in seine Ursprüngliche Position zurück zu kehren.
    Aber mit Geduld und ein wenig Hilfsmittel geht es recht gut, bleibt ein Spalt trotz rissklemme muss ein Span eingeleimt werden. Denn Knochenleim hält nur da auf Dauer wo sich holz mit holz trifft.
    Geht der Riss bereits recht weit, setze ich wenn möglich noch eine Auflage direkt unter das Rissende, ich bilde mir ein so für etwas mehr Stabilität zu sorgen, um ein weiterreißen zu verhindern.


    Bei Lackretuschen hab ich die beste Erfahrung gemacht mit Retuschierlack, dieser ist stärker eingefärbt und etwas dicker.
    Ist aber viel härter wie Schellack, somit schleifen kein Spaß, und Ränder bekommt man fast nicht mehr weg.
    Mit Schellack geht es auch ganz gut ist jedoch sehr mühselig und dieser zieht sich an den Kannten schnell hoch.
    Je feiner der Pinsel desto besser, Nadel geht auch recht gut bei runden löchern im lack.
    Es wollen schon manchmal 8 - 12 Schichten drauf bis der riss eben ist.
    Ich gehe meist einen tick höher, und schleife es dann mit einem Schleifknopf eben. (Aus dem KFZ Bereich).
    Polieren mach ich mit sehr feinem Schleifmittel und einem Spültuch.
    Finish dann mit einem Lackreiniger, der hat neben Schleifmittel, versch.. Ölanteile. Misch ich mir selbst aus Schleifmittel für die Edelsteinschleiferei.
    Das gibt ein Super Ergebnis und ist verträglich mit dem Lack.
    Fertig heißt das Zeug (Hill & Sons Lackreiniger) ist ähnlich


    Öl Lack ist für Retuschen nicht mein Freund, braucht ewig zum Trocknen, wenn man keine UV Lampe verwendet.
    Schleifen geht erst wenn er wirklich trocken ist, das kann ewig dauern.
    Zudem verbindet er sich nicht mit allen Oberflächen optimal.


    Fürs Griffbrett kann ich übrigens Faxe empfehlen, das verdünne ich mit Malmittel (Echtes Terpentinöl)
    1 Teil Öl 3 Teile Malmittel, das kann man super mit dem Pinsel verarbeiten, entweder matt oder poliert glänzend.
    Auch Saitenhalter und Wirbel werden damit tief schwarz, und sind geschützt gegen Feuchtigkeit und Kolophonium