Beiträge von tebee

    Liebe Freunde der Geigenbaukunst,
    Auf den Bildern will ich euch zur Unterhaltung eine "Hopf" vorstellen, die in Florida unter erschwerten Bedingungen augenscheinlich kräftig gefiedelt worden ist.
    Ich habe sie auf dem Flohmarkt gesehen und und dann einfach im Bild dokumentiert. Preis wäre $125 gewesen. Meines Erachtens aber lediglich eine nette aber etwas zu teure Reiseerinnerung. Bis auf den Brandstempel außen am Korpus ist im Korpus keine Aufschrift oder Zettel zu finden gewesen. Seher beeindruckt hat mich auch die Schnecke, die sehr rustikal daherkommt. Die die Geige wurde ziemlich dick und klebrig runzelig überlackiert, darunter ist ein hellgelber Ton (Bild vorhanden).
    Man beachte auch die sehr spezielle Reparatur des Halses.


    Viel Spass beim Betrachten


    teebee

    So ich habe mehr erreicht. Am Montag war ich zu spät dran.
    Der Herr Karner von der instrumentanbauschule hat nix mit der Geige zu tun.
    Es gab auch nie einen Geigenbauer mit dem Namen HKarner. bzw. der Name sagt ihm nix.
    Sehr wahrscheinlich stammt die Geige von Gewa Music und hat ein Phantasielabel bekommen.
    Ich hatte den Eindruck, man ist da etwas reserviert mit den Auskünften, weil sicher unter den Instrumentenbauern bekannt ist, wie das Geschäftsmodell von Gewa aufgebaut ist, man denen aber natürlich nichts will.


    Wer mag bei Gewa anrufen? ;)

    Prima, danke, jetzt ist es mir klar.
    Habe noch gefunden, das 1904 ein William Thau die Kopierfräse für Geigenböden und Decken erfunden hat. Das heißt, nach der Jahrhundertwende ging dann das Geigenbauen erheblich einfacher von der Hand, da Decke und Boden viel schneller als in Handarbeit hergestellt werden konnten?
    Habe leider nicht viel gefunden zu dem Herrn Thau aus Klingenthal.
    http://www.uni-protokolle.de/L…er_%28Klingenthal%29.html


    Man kann also davon ausgehen, dass bis etwas nach 1900 ein ganz erheblicher Anteil an Handarbeit beim Geigenbau notwendig war und erst danach dann die Fabrikfertigung ihren Lauf nahm?


    Grüße tebee

    So ganz sind mir wohl die Begriffe nicht klar.


    Fabrikgeigen bedeutet, dass praktisch alle Teile mit Kopierfräsen hergestellt werden und nur noch angelernte Kräfte in der Produktion beschäftigt sind?


    Manufaktur in dem Sinne, dass Fachleute / Geigenbaugesellen Geigen in Handarbeit bzw. mit Maschinenhilfe herstellen, gibt bzw. gab es auch in den 70ern nicht?

    Ja klar, dass es für 800 Euro keine aus Geigebauerhand ist.
    Geigenbauer hier in Deutschland müssen für die Handarbeit etwas verlangen.
    Auto oder Geige vom Geigenbauer kaufen, die Frage muss jeder für sich beantworten. :)


    Aber aus ner Manufaktur aus Mittenwald könnte sie doch sein.
    Oder ist auch das unwahrscheinlich und sie ist aus Fernost und in Mittenwald gelabelt worden oder teilzusammengesetzt worden?

    Vielleicht sollte stelle ich die Geige auch mal im Forum von Markneukirchen vorstellen. Leider habe ich bisher keinerlei Hinweis auf den Erbauer finden können. (http://www.museum-markneukirchen.de/forum/viewforum.php?f=12)


    Die unterschiedliche Ausführung (gute Schnecke) mag auf Manufaktur hinweisen. Der Schneckenschnitzer kann es, beim Korpus waren weniger versierte am Werk.


    Zumal http://www.corilon.com/shop/de/info/boehmen_2.html beschreibt wie arbeitsteilig dort gearbeitet wurde.


    Oder kann es auch aus einer Einzelwerkstatt kommen?


    Was bedeutet Meistervioline?
    Alle Violinen die von A-Z vom Geigenbaumeister gefertigt wurden oder eine Selektion von Violinen eines Geigenbaumeisters?


    tebee

    Kann es sein, dass das Griffbrett nachträglich ersetzt wurde?
    Zumal die Abnutzung des Lacks neben der E-Saite recht auffällig ist.
    Als ich die Geige Ende der 70er Jahre bekommen habe, war das Griffbrett wie neu und schön "durchgefärbt" also vielleicht schon eine billige Reparatur und nicht Original. Möglich?

    Hallo Rainer,


    ja 1900 kann natürlich auch stimmen. Ich habe keine weiteren Infos zu der Geige, nur dass sie mal als "altdeutsch" verkauft wurde. Das mit dem Griffbrett ist herausgekommen, nachdem ich die Geige bei einem Geigenbauer richten ließ. Da musste das Griffbrett angepasst werden. Er hat dann auch den Stimmstock neu justiert und einen neuen Steg spendiert, das klanglich viel geholfen.
    Am F-Loch gibt es einen Riss der aber m.W. keine große Auswirkung hat.


    Vielen Dank für deine Bewertung.

    Das ist ne Bindung, dh die Noten werden in einem Zug auf Abstrich oder Aufstrich gespielt.
    Wenn ich mir ne Anmerkung erlauben darf: Das mit dem Geigespielen selbst beibringen halte ich für eine nicht so gute Idee. Dabei werden Haltungen und Spielweisen versehentlich eingeübt, die dann beim weiteren Fortschritt ganz üble Hemmnisse darstellen.
    Nimm dir einen guten Lehrer einmal die Woche und du kommst viel schneller voran. Vor allem du übst keinen Stuss (Unsinn ein) den du danach kaum los wirst. Das mit der Selbstbeobachtung klappt nicht.


    Es gibt einen Grund warum selbst sehr gute (Star-)Geiger weiter bei sehr guten Lehrern das letzte aus sich rauskitzeln lassen.