Beiträge von MunichStylaz

    Der Transport eines Cellos in die USA im Passagierraum war seinerzeit (2000/2001) mit Sabena (jetzt: Brussels) ein riesiges Problem. Trotz gebuchten zweiten Platzes (!!!) war man nicht in der Lage, mich mit Instrument einsteigen zu lassen. Kein Wunder, dass der Laden kurz darauf pleite ging.


    Habe dann per UPS nachsenden lassen (entsprechend verpackt natürlich; war schweineteuer und aufwendig wg. Verpackung, Zoll und Versicherung). Auf dem Rückflug bei LH ging es als Sperrgepäck. Kam auch an, zwar mit 1 Tag Verspätung (der Tag war die Hölle, die LH hatte das Cello in Paris Charles de Gaulle vergessen!), aber es hat sonst alles einwandfrei funktioniert.


    Geige spielen ist glaube ich wesentlich reisefreundlicher. Ich empfehle ja immer Solo-Piccolo-Flöte oder Triangel. Beide Instrumente reisen sich sehr unkompliziert.


    Beste Grüße


    MunichStylaz

    Ich kann fürs Violoncello nur empfehlen:


    A und D: Larsen Soloist Edition (Stärke: Mittel)


    Die Saiten produzieren (vorausgesetzt natürlich der Produzent ist in der Lage einen anständigen Ton zu produzieren) einen warmen, nicht zu scharfen Klang. Wunderbar flexibel in der Handhabung. Ermöglicht ein facettenreiches Spiel. Meines Erachtens die beste Wahl für A- und D-Saite.


    G und C: Thomastik Belcanto Gold (Stärke: Mittel)


    Wunderbar warmer Klang. Keine störenden Geräusche. Einfach zu handhaben. Das oft vorhandene blecherne "Scheppern" der tiefen Saiten ist bei diesen Saiten nicht zu spüren / hören.


    Mit der passenden Bogenbehaarung und einem guten Kolophonium (ich empfehle: Larsen Kolophonium, unbedingt das rote, nicht das gelbe!!!). Diese Kombination begleitet mich nun seit einiger Zeit (vor allem Solo und Kammermusik) und ich bin äußerst zufrieden. Habe aber auch ein offenes Ohr für Alternativen.


    Beste Grüße


    MunichStylaz

    Vielen Dank für die zahlreichen Tipps. Scheinbar gibt es in Oberfranken keinen einzigen Geigenbauer, das ist ja erschreckend. Ich werde möglicherweise in München vorstellig werden, wenn ich dort mal zu Besuch bin. Mal sehen, ob's zu was führt. Habe jedenfalls seinerzeit nicht sehr viel gezahlt für das Instrument inkl. Bögen und Kasten. Es waren sogar noch alte Ersatzsaiten (Darm) vorhanden. Würde mich sehr freuen, falls das Instrument sich als restaurationswürdig herausstellen sollte.


    Liebe Grüße


    MunichStylaz

    Hm...das klingt ja gar nicht so schlecht. Ich war mir schon ziemlich sicher, dass es sich nicht um eine Degani handelt. Kann man bei diesen Fälschungen etwas zum Wert sagen oder ist das nicht möglich?


    Ich wollte demnächst mal ein paar neue Saiten aufziehen, um den Klang zu beurteilen. Ich frage mich gerade, ob ich das nicht gleich zum Anlass nehmen sollte, einmal einen genaueren Blick auf das Instrument werfen zu lassen. Gibt es in Oberfranken eine vertrauenswürdige Adresse für eine erste Einschätzung und evtl. Restauration des Instruments?


    Besten Gruß


    MunichStylaz

    Darüber hinaus sind noch zwei Bögen vorhanden, die ich auch noch fotografiert habe. Der eine verfügt über Perlmutt am Frosch, jedoch keine Inschrift (Bogen Nr. 1). Der andere trägt die Inschrift "A.R. Sandner", hat aber einen einfachen Frosch ohne Perlmutt (Bogen Nr. 2).


    Die Fotos hänge ich an.


    Hier der Bogen Nr. 1

    Hallo liebe Experten,


    ich lese schon seit längerer Zeit in diesem Forum mit und habe nun tatsächlich eine Frage zu einem Instrument, welches in meinem Besitz schlummert.


    Es handelt sich um eine Geige (obwohl ich doch Cello spiele) mit der Inschrift:


    "DEGANI GIULIO DI EUGENIO
    premiato con gran diploma d'onore in Milano
    e medaglia d'oro in Torino
    Anno 1796 (unleserlich: 1 fehlt 7 ist eine Vermutung)
    FECE IN VENEZIA"


    Nun zu meiner Vermutung: Eine originale Degani-Geige wird es wohl kaum sein, denn mit Recht großer Sicherheit ist die Jahresangabe 1796 und dann müsste sich Giulio Degani im eigenen Jahrhundert vertan haben, was ich einfach mal für ausgeschlossen halte. Im übrigen macht mir die Inschrift mehr einen historisierten als einen historischen Eindruck. Das mag aber täuschen.


    Die Geige stammt aus dem Besitz eines angesehenen Medizinprofessors (erst kürzlich verstorben) aus Oberfranken, der sie wiederum aus Familienbesitz übernommen haben soll. Sie diente ihm nach Angaben der Nachfahren seit seiner Jugend und war die letzten 20-30 Jahre nicht mehr in Benutzung. Ich denke, es wird sich um einen Nachbau bzw. eine Fälschung aus dem frühen 20. Jahrhundert handeln, ich kann das aber nicht wirklich verifizieren. Was mir aufgefallen ist, ist der Saitenhalter mit Perlmutt und der verzierte Kinnhalter. Ich denke, es wird sich um ein "besseres" Schülerinstrument gehandelt haben, aber sicher bin ich mir nicht.


    Es sind einige ausgebesserte Kratzer vorhanden, auf der Rückseite befindet sich zudem ein reparierter Riss zwischen den Zargen (ca. 3 cm).


    Die Geige müsste wohl ein wenig aufgemöbelt werden (neue Saiten u. neues Griffbrett aufziehen, Stimmstock überprüfen, möglicherweise auch Wirbel und Saitenhalter erneuern, reparierten Riss überprüfen), ich bin mir aber nicht sicher, ob das lohnt.


    Meine eigentliche Idee ist ein wenig dynastisch: Ich möchte ein vernünftiges Instrument für eventuelle Nachfahren in meiner Familie haben und stelle mir daher die Frage, ob eine Restauration dieser Geige überhaupt Sinn macht.


    Für Hilfe und Ratschläge bzw. eine erste Einschätzung wäre ich sehr dankbar.


    Mit den besten Grüßen


    MunichStylaz