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    ...dann kaufe keine Geige im Netz.


    Ich denke man sollte zwischen dubiosen Privatverkäufen z. B. auf ebay und den Angeboten seriöser Händler differenzieren. Ein Online-Händler der Geigen anbietet bietet mindestens den gleichen Service wie der Geigenbauer und hat - wie bei Geige24 - auch eine größere Auswahl. Man muss sich halt anschauen, von wem man was kauft. Zudem besteht bei jedem Internetkauf von einem professionellen Händler ein 2-wöchiges Widerrufsrecht. Bei Geige24 sind auch Ansichtssendungen verschiedener Geigen möglich. Da wir das schon 20 Jahre machen finden wir, dass der Vertriebsweg Internet für den Geigenkauf genauso geeignet wie für alles andere auch.

    Ist meine Geige wertvoll? Wie kann man überhaupt den Wert ermitteln? Wo kann man den Wert einer Geige einschätzen lassen? Wer stellt ein Wertgutachten für Violinen aus? Dies alles sind Fragen, die sich der eine oder andere interessierte Leser stellt weil er eine Geige gefunden oder geerbt hat.

    Bevor diese Fragen näher erörtert werden, könnte man noch eine andere, auf den ersten Blick ähnliche Frage stellen: Wonach richtet sich der "Wert" einer Geige?

    Für einen Musiker kann eine bestimmte Geige einen erheblichen Wert haben, der sich wenig oder gar nicht in finanziellen Einheiten ausdrücken lässt. Er mag den Wert nach dem Klang des Instrumentes bemessen. Oder weil ihm die Geige aufgrund der Form, der Abmessung oder sonstiger baulicher Gegebenheiten besonders gut liegt. Weil sie seinem individuellen Spielstil am besten unterstützt. Weil sie ihn inspiriert. Für einen Sammler mag der Wert einer Geige in ihrer Einzigartigkeit oder Seltenheit begründet liegen. Oder aber in der Bedeutung, die eine bestimmte Geige für seine Sammlung hat (wenn er z. B. einen bestimmten Sammel-Schwerpunkt hat usw.).

    Für einen wissenschaftlich arbeitenden Leiter einer musealen Instrumentensammlung ist ein Instrument, das im Originalzustand ist (mit originalen Wirbeln, Bassbalken usw.) von großem Wert. Für Musiker und Sammler unbrauchbar bzw. uninteressant, zählt es in einem Museum zu einem der kunsthistorischen Schätze.

    Für all diese Gegebenheiten kann sich der "Wert" einer Geige subjektiv ermessen lassen. Spiegelt sich dieser Wert jedoch stets im Preis wider, den man am Markt erzielen kann?

    Preisfindung bei einer alten Geige

    Aus allen oben genannten Ambitionen, denen der Sammler, der Musiker, der Wissenschaftler usw. ergibt es sich ein Marktwert. Das heißt, das Interesse (wenn auch unterschiedlicher Natur) an einem Instrument erhöht dessen finanziellen Wert oder Preis.

    Preis bestimmend dabei ist in erster Linie wer das Instrument gebaut hat bzw. dessen Ruf oder Wertschätzung als Geigenbauer; dann der Zustand des Instrumentes in Abhängigkeit seines Alters und dann sein musikalischer Wert. Wobei letzteres bei der Erstellung einer Expertise keine Bedeutung hat, wie weiter unten noch erklärt wird. Weitere Faktoren sind: künstlerische Aspekte, Schönheit und die Vergangenheit der Geige (wer hat sie bis jetzt gespielt). Einigen Geigenbauern ist es gelungen, nicht nur ansprechende Musikinstrumente zu schaffen, sondern sie durch die Formgebung, Proportion und Gesamtkonzeption in den Bereich der Kunst zu erheben. Modelle, die keinen nennenswerten künstlerischen Anspruch haben, können dennoch sehr "schön" sein. Eine Geige, die beispielsweise von Yehudi Menuhin oder Paganini gespielt worden ist, dürfte auch ein Mehr an Aufmerksamkeit erfahren. Natürlich gibt es auch Instrumente, die all diese Ansprüche auf einmal vereinen und deshalb in der heutigen Zeit mit astronomischen Summen bedacht werden.

    Die Herkunft kann von einem Fachmann beurteilt werden. Diese Bestätigung ist nicht absolut, sondern basiert auf Erfahrung und Wissen des Experten. Hier ist es ähnlich wie mit der Geige selbst: So wie der Wert der Geige vom Ruf des Erbauers abhängt, so hängt der Wert einer Expertise vom Ruf des Experten ab. Beispielsweise ist die Einschätzung eines Hill / London über die Echtheit eines alten Cremoneser Instruments von Stradivari, Bergonzi, Amati usw. unvergleichlich mehr wert, als die von XY.

    Ich habe es schon des Öfteren erlebt, das namhafte Experten, sich nicht festlegen können und wollen, weil sie mit den Instrumenten eines infrage kommenden Erbauers nicht so gut vertraut sind. Dies ist kein Mangel an Qualifikation, sondern zeigt zum einen die Komplexität des Problems und zum anderen die Ehrlichkeit des Experten. Vorsicht ist bei (selbsternannten) Experten angebracht, die scheinbar die Werke aller ca. 10.000 Geigenbauer der letzten Jahrhunderte in kurzer Zeit identifizieren können.

    Auch in der Geigenkennerschaft haben sich Spezialisten herausgebildet. Jemand, der sich mit deutschen Geigen sehr gut auskennt, muss nicht unbedingt auch Fachmann für italienische Geigen sein. Ein guter Geigenbauer muss nicht zwangsläufig ein guter Kenner alter Geigen sein. Es kommt letztlich darauf an, wie viele und welche Instrumente man die Gelegenheit hatte, zu studieren. Händler und Reparateure haben oft mehr Möglichkeiten sich dieses Wissen anzueignen. Die Sammlung entsprechender Referenzinstrumente ist sehr aufwändig, aber unter Umständen nötig, um wahre Kennerschaft zu erlangen.

    Will man also den optimalen Preis für sein Instrument erzielen, ist eine anerkannte Expertise sicherlich empfehlenswert. Oder in anderen Worten wird sie dabei helfen, das Instrument entsprechend seines finanziellen Marktwertes am Markt auch angemessen platzieren zu können. Sie ist aber noch kein Garant dafür, diesen Preis auch erzielen zu können.

    Reparaturen und Beschädigungen, Risse und Ähnliches werden wie bereits erwähnt, den Preis beeinflussen. Hierbei kann man beobachten, dass Beschädigungen und Reparaturen "wertvollen" Instrumenten im Preis nicht so sehr schaden wie durchschnittlichen Instrumenten. So gilt ein gut reparierter Stimmriss bei einem namhaften Instrument als guter Zustand. Derselbe Makel kann einer gut klingenden Manufakturgeige einen großen Teil ihres finanziellen Wertes rauben. Natürlich spielt hier auch das Alter eines Instrumentes eine Rolle. Bei einer sehr alten Geige ist davon auszugehen, dass sie schon viele Reparaturen "erlebt" hat. Daher fällt hier ein Riss mehr oder weniger nicht so sehr ins Gewicht, wie bei einem Instrument, das erstmalig einen Schaden aufweist und nicht so alt ist. Weitere Informationen über die Wertminderung bei bestimmten Schäden finden Sie hier: Die wert- und tonmindernden Schäden alter Instrumente.

    Auch an dieser Stelle nochmals der Kerngedanke: Eine Geige ist so viel wert, wie jemand bereit ist dafür zu bezahlen. Man kann also noch so viele Preisvorstellungen auf einem Papier oder im Kopf haben, wenn der Markt nicht bereit ist, diese anzunehmen, so bleibt dies nur ein Preiswunsch.

    Der Marktwert einer Geige wird daher in erster Linie von Sammlern und Händlern beeinflusst. Durch das Interesse dieser beiden Gruppen entstehen Preise, die zum Teil weit über den musikalischen Wert hinausgehen. Diese Tatsache mag sich für manchen Berufsmusiker insofern negativ auswirken, weil er aufgrund begrenzter finanzieller Mittel nicht an die Instrumente gelangt, die er eigentlich zur Ausübung seiner Kunst brauchen würde.

    Das soll nun nicht heißen, dass der Musiker keinen Einfluss auf den Geigenmarkt hat. Nur bei der Beurteilung des Marktwertes von Instrumenten ist es im Prinzip unmöglich, auf das musikalische Potenzial einzugehen. Der Klang einer Geige hängt von sehr vielen Faktoren ab: der Besaitung, dem Steg, der Stimme, dem Bassbalken (und der Relation all dieser Dinge zueinander) und nicht zuletzt vom Spieler selbst. Wie will man nun diesen höchst variablen Gegebenheiten bei der Wert- bzw. Preiseinschätzung eines Instrumentes Rechnung tragen? Das wäre unmöglich. So geht man eben davon aus, dass eine gute Geige von einem namhaften Hersteller in gutem Zustand und unter der Voraussetzung dass sie richtig eingestellt ist gut klingen wird.

    Interessant ist auch folgende Beobachtung: Spitzeninstrumente klingen durch unterschiedliche Spieler auch unterschiedlich, während durchschnittliche Instrumente eher gleich klingen, obwohl unterschiedliche Spieler am Werke sind. Dies hängt damit zusammen, dass die Spitzeninstrumente eher in der Lage sind, die Nuancen unterschiedlicher Spielweise aufzunehmen und wiederzugeben. Dies nur noch als weiterer Aspekt, wie schwer es wäre, bei der Preisfindung durch eine Expertise den musikalischen Wert mit einzubeziehen.

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    Betrachtungen zur Echtheit beim Streichinstrument

    Alte Streichinstrumente – wohl kaum ein Streicher kann sich dem Reiz entziehen den sie ausüben. Sie inspirieren die eigene Spielweise und erfreuen das Ohr. Die Bäume, aus denen die Violinen entstanden, wuchsen vielleicht gerade, als Johannes Gutenberg den Buchdruck erfand oder als Martin Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte. Von einem verständigen Geigenbauer beurteilt und für gut befunden, wurde das Holz jahrelang – oft jahrzehntelang – gelagert; manchmal von Generation zu Generation weitergegeben, bis es schließlich zu einer Violine geformt wurde. Kein Wunder also, dass dieses knappe Gut alter Instrumente heute begehrt und hoch gehandelt wird. Man steht nun vor dem Problem, das Passende auszuwählen. Wie es im Preis – Leistung - Verhältnis zu beurteilen und auf Echtheit zu prüfen ist.

    Fangen wir mit der Echtheit an. Was ist echt? Oder - was gilt heute als echt?

    Zu der Zeit, als die Werke geschaffen wurde, war es dem Erbauer meist gar nicht so wichtig, seinen Namen in Form eines Zettels zu hinterlassen. Diesen Umstand kann man unter anderem daran ablesen, dass bewusst Zettel mit Druckfehlern oder veralteten Jahreszahlen verwendet wurden. Oft wurden auch die Zettel vom Vater übernommen und aufgebraucht. Man fand es einfach nicht für nötig hier eine Korrektur vorzunehmen, da man keinen besonderen Wert darauf legte. Eine Imagepflege, wie sie heute betrieben wird, war damals weitgehend unbekannt. Erst später wurde - ähnlich wie in der Malerei - immer mehr Wert auf die Authentizität eines Werkes, sei es im Instrumentenbau oder in der Kunst, gelegt. Dies geht mit dem seit der Französischen Revolution und der modernen Philosophie veränderten Denken und dem damit verbundenen Stellenwert der Kunst und des Individuums einher.

    Auch wurden die Instrumente damals, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bei weitem nicht so hoch gehandelt wie heute. Als dann schließlich bestimmte Stars auftraten, wie z.B. Paganini, begann die Nachfrage nach bestimmten "Marken", wie z. B. Guarneri. Dies trieb natürlich im Laufe der Zeit den Preis in die Höhe. (interessanterweise waren vor Paganini die Geigen der Guarneri gar nicht so begehrt. Manch ein Straßenmusiker soll damals sogar eine gespielt haben).

    Mit den steigenden Preisen kamen natürlich auch handfeste materielle Interessen zum Vorschein. Ein Copyright im heutigen Sinne gab es nicht. Ein Geigenzettel ist auch nicht gerade schwer auszutauschen, nachzuahmen oder zu verfälschen und so war es einem Manchen nicht möglich, der Versuchung zu widerstehen, eine Guarneri oder Stradivari "herzustellen".

    Da die Instrumente oftmals schnell von Hand zu Hand gingen, ist auch kaum mehr nachzuweisen, wer sie gebaut hatte. Anders als bei Gemälden, die schon seit Jahrhunderten beispielsweise im Vatikan sind – und dadurch eindeutig dem Künstler zuzuordnen sind, lassen sich eben die Violinen, Celli und Violas nicht so einfach, wenn überhaupt, bis zum Erschaffer zurückverfolgen. Wie sollte es nun auch zu erklären sein, dass heute nur ca. 30 alt-italienische Geigenbauer durch ihre Werke populär oder zumindest bekannt sind und sich die Hunderte anderen nicht dieser Beliebtheit erfreuen? Geschweige die Frage aufzuwerfen, wo deren Instrumente geblieben sind...

    Wir erwähnten bereits den Zettel. Man kann ihm in aller Regel nicht vertrauen und dessen sollte man sich beim Kauf einer alten Geige stets bewusst sein. Scherzhaft wurde schon gesagt, der Zettel sage wenigstens schon mal aus, was es nicht ist. Was ist also eine "echte" Geige? Nun das kommt darauf an, in welchem Sinne man dieses "echt" gebrauchen möchte. Man könnte natürlich sagen, echt ist sie dann, wenn sie mit Sicherheit einem bestimmten Meister zugeordnet werden kann.

    Dabei gilt zu berücksichtigen, dass auch ein "echtes" Instrument, verfälscht sein kann. Nämlich dann, wenn es in wesentlichen Teilen (Decke, Boden, Zargen, Lack und Schnecke) im Laufe der Zeit bewusst oder unbewusst so verändert worden ist, dass man nun nicht mehr guten Gewissens von einem Original sprechen kann.

    So kommen wir vom Terminus Original über Verfälschung zum Begriff Kopie. Hier müssen wir sehr differenziert vorgehen. Die Schaffung einer Kopie als solches ist wertfrei in Bezug auf Ehrlichkeit oder Betrug. Betrug wird es erst dann, wenn man sie als "Original" verkaufen möchte. Eine Kopie kann dabei vom Original kaum unterscheidbar sein. Hierfür bekannt sind z. B. die Gebrüder Voller (England). Sie fertigten eine Kopie einer Stradivari an, die von einer ganzen Reihe Experten für echt gehalten wurde und auch entsprechende Zertifikate bekam. Die Vollers verkauften aber besagtes Instrument als eine "Stradivari-Kopie. Es handelte sich also nicht um eine Fälschung. Einige Zeit später tauchte diese Geige aber als eine mit Expertisen von namhaften Experten versehene "Stradivari" auf dem Markt auf. Aus der Kopie wurde eine Fälschung – vorgenommen durch einen gierigen Händler. Aufgeflogen ist dies nur, weil William Voller, der eigentliche Hersteller, eine eidesstattliche Erklärung abgab, dass er der Erbauer dieser Stradivari – Kopie sei.

    Aus einer Kopie wird also erst dann eine Fälschung, wenn sie als etwas verkauft wird, was sie nicht ist. Der Begriff Kopie kann noch erweitert werden – und zwar im Sinne einer Modellwahl. Es sind ja viele (mehrere Hunderttausende oder gar Millionen) z. B. böhmische Instrumente im Umlauf, die einen Stradivari Zettel haben. Diese - im weitesten Sinne - Kopien, sind praktisch in Anlehnung eines sozusagen linienreinen Originals gebaut worden.

    Echte Originale, im Sinne epochaler Weiterentwicklungen freilich gibt es nur wenige. Es waren dies insbesondere die Werke der Amati, Stradivari, Guarneri und nicht zuletzt auch des großen Tiroler Meisters, Jakob Stainers. Viele Generationen betrachteten deren Werke als Ideal, dem es nachzueifern galt. Natürlich nicht ohne ihren Violinen den Stempel der Individualität der eigenen Stil- und Handwerkskunst aufzuprägen.

    Dieser kleine Exkurs soll die Unterschiede zwischen den Begriffen Original, Kopie, Verfälschung und Fälschung deutlicher machen. Denn auch jede böhmische Fiedel eines x-beliebigen Herstellers ist eben auch ein Original – eine original böhmische Geige eben...

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    Informationen für den interessierten Streicher

    Viele Diskussionsforen sind voller Beiträge wie: Ich habe eine Geige mit Zettel "Antonius Stradivarius..." oder "Jacobus Stainer..." usw. - wie kann ich herausfinden was meine Geige wert ist? Diese Namen entfachen in der Tat das Interesse, da sich herumgesprochen hat, dass deren Instrumente sehr hoch gehandelt werden.

    Bevor sie weiter lesen: ein endgültiges Urteil kann nur ein Fachmann abgeben, der ihr Instrument in Händen hatte. Ziel dieser Informationen ist es lediglich, einige Denkanregungen zum Thema zu geben.

    Weitere Namen die oft auftauchen: Guarneri, Amati, Klotz, Gasparo da Salo, Giovanni Paolo Maggini, Tecchler. Für diese Namen gilt analog was unter Stradivari und Stainer erklärt wird.

    Sie können auch gerne in unserem Forum Bilder ihrer Geige zeigen um eine erste unverbindliche Einschätzung zu erhalten.

    Allgemeines zum Einschätzen von Streichinstrumenten

    Am Zuverlässigsten und Einfachsten ist, sich eine mündliche Einschätzung eines vereidigten Sachverständigen oder eines kundigen Geigenbauers oder Händlers einzuholen. Eine telefonische Wertschätzung funktioniert leider nicht zufrieden stellend, daher ist es notwendig, das Instrument zu zeigen.

    Wenn man eine Wertangabe für z. B. eine Versicherung benötigt, dann sollte man von einem vereidigten Sachverständigen ein Wertgutachten anfertigen lassen. Dies kostet in der Regel zwischen 3 - 5 % des geschätzten Wertes. Der Wert ist dann als Wiederbeschaffungswert zu verstehen. Dies bedeutet nicht, dass man diesen Preis auch ohne weiteres am Markt erzielen kann.

    Adressen von vereidigten Sachverständigen im Geigenbauerhandwerk finden Sie z. B. unter http://www.miz.org/. Sie brauchen in die Suche auf der Hauptseite nur die Wörter "Sachverständiger" und "Geigenbau" einzugeben. Sogleich finden Sie einige Namen von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen. Sollte in Ihrer Nähe keiner zu finden sein, so könnte man noch bei der örtlichen Handwerkskammer nachfragen wer in der Region als vereidigter Sachverständiger des Geigenbauhandwerks tätig ist.

    Wenn ihnen ein Sachverständiger sagt, dass er nicht in der Lage ist, etwas zu Herkunft und Wert ihres Instrumentes zu sagen, so zeugt dies nicht von mangelnder Kompetenz. Ein verantwortungsvoller Experte wird sich nur verbindlich zu Instrumenten äußern, die auch in seinem Erfahrungsbereich liegen.

    Neue Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe

    Gemeint sind Instrumente von lebenden bzw. noch tätigen Geigenbauern. Hier ist es am einfachsten, direkt vom Erbauer Informationen oder Preislisten über die gegenwärtigen Verkaufspreise einzuholen. So hat man einen Anhaltspunkt für einen etwaigen Verkauf.

    Instrumente mit Stradivari-Zettel

    Immer wieder taucht die Frage auf, ob es heute noch möglich ist, auf irgendeinem Dachboden eine unentdeckte Stradivari zu finden. Theoretisch mag dies möglich sein, ist aber sehr unwahrscheinlich.

    Es kann aufregend und spannend sein, eine Geige mit einem "Stradivari" - Zettel zu finden. Bevor man hier versucht ist, einen Sachverständigen aufzusuchen einige Hinweise im Vorfeld:

    Es gibt in Deutschland Zigtausende von Geigen mit solch einem Zettel. Es wurden in Böhmen, Sachsen und anderswo gerne solche Zettel eingeklebt. Teils um sich mit dem berühmten Namen zu schmücken, oder weil es sich um ein Instrument handelt, das mehr oder weniger in Anlehnung an Stradivaris Modell gebaut wurde.

    Solch ein Instrument kann von ca. 100 Euro bis einige tausend Euro wert sein. Dies ergibt sich dann aber aus der Qualität des Streichinstrumentes bzw. dessen tatsächliche Herkunft, nicht aber aufgrund des Zettels.

    Vielleicht ist es auch möglich, einige Informationen zu beschafften, wer das Instrument früher gespielt hat. Ist es aufgrund dieser Informationen wahrscheinlich, dass es sich um ein hochwertiges Instrument handelt (beispielsweise wenn der Großvater Berufsmusiker war)? Oder wurde es von einem Vorfahren lediglich zum Ausprobieren oder Lernen angeschafft?

    Wohlgemerkt, diese Fragen klären nicht den Wert des Instrumentes. Aber sie können eine Entscheidungshilfe sein, ob man sich auf den Weg zu einem Sachverständigen machen sollte. Wenn man sich dazu entschließt, dann bitte nicht allzu traurig sein, wenn es sich um eine eher einfache Geige handelt. Vielleicht findet sich in der Familie jemand, der Lust hat, darauf zu lernen...

    Informationen zu Stradivari

    Es gab drei berühmte Geigenbauer mit diesem Namen:

    1. Antonius Stradivarius, geboren ca. 1644 in Cremona, gestorben 1737 in Cremona.

    2. Francesco Stradivarius (Sohn von 1.) geboren 1671, gestorben 1743.

    3. Omobono Stradivarius (Sohn von 1.) geboren 1679, gestorben 1742.

    Sollte das Baujahr auf dem Zettel ihrer Violine nicht mit der tatsächlichen Lebenszeit übereinstimmen, dürfte einem das zu denken geben. Oft finden sich auf nachgeahmten Stradivari-Zetteln Schreibweisen, die darauf hindeuten, dass der Verfasser des Textes die Namen wie z. B. Cremona oder Stradivari nur aus dem Hörensagen kannte.

    Beispiele für Stradivari - Zettel wie sie in der Geigenliteratur dargestellt und für echt befunden werden:

    geige-stradivari-zettel-1geige-stradivari-zettel-2geige-stradivari-zettel-3

    Instrumente mit Stainer-Zettel

    Ebenso wie bei Stradivari gibt es auch Zigtausende Geigen mit einem Stainer - Zettel. Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn er hat ein eigenes Violinen-Modell geschafften, das den Geigenbau in Deutschland und Österreich, ja sogar in England, Frankreich und Italien lange Zeit geprägt hat. Stainers Instrumente waren zu seinen Lebzeiten sogar bekannter, teurer und berühmter als diejenigen Stradivaris. Bach, Beethoven und Mozart sollen Geigen von ihm besessen und mit großer Wertschätzung gespielt haben. Dies lag unter anderem daran, dass Stainer wie kein anderer den Geschmack in Bezug auf Geigenklang seiner Zeitgenossen getroffen hat.

    Heute werden seine Instrumente hauptsächlich von Sammlern begehrt, da sie sich für den gegenwärtigen Konzertbetrieb in der Regel nicht so gut eignen. Dennoch werden seine Werke bis zu 200.000 Euro (Quelle: Taxe der Streichinstrumente 16. Auflage, Seite 221) gehandelt. Demnach wäre der Fund einer echten Stainer auch eine feine Sache.

    Aufgrund der Beliebtheit Stainers wurden viele der im 19. Jahrhundert industriell gefertigten Instrumente nach seinem Modell in unterschiedlicher Qualität gebaut und mit gedruckten Stainer - Zetteln versehen. Diese weisen jedoch lediglich auf das verwendete Modell hin.

    Deshalb bitte auch hier nicht zu enttäuscht sein, wenn es sich nicht um eine echte Stainer - Geige handelt. Ihre Geige kann trotzdem von ca. 100 Euro bis einige tausend Euro wert sein.

    Informationen zu Jacobus Steiner

    Geboren 1617 oder vor 1617 in Absam, gestorben 1683 in Absam.

    Sollte das Baujahr auf dem Zettel ihrer Violine nicht mit der tatsächlichen Lebenszeit übereinstimmen, so sollte einem das zu denken geben.

    Beispiel für einen Stainer - Zettel wie er in der Geigenliteratur dargestellt und für echt befunden wird:

    geige-stainer-zettel

    Jacobus Stainer verwendete handgeschriebene wie auch gedruckte Zettel. Nach 1665 aber nur noch handgeschriebene.

    Weitere Informationen über Jacobus Stainer

    Weitere Informationen finden Sie auch hier - Thema "Echt oder Falsch"

    Grundsätzliches zur Preisfindung bei Streichinstrumenten finden Sie hier:

    Thema "Wonach richtet sich der Wert einer alten Geige"

    Nützliche Links:

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