Wert und Herkunft ?

  • Hallo,
    ich würde Euch gerne mal zu drei Geigen um Auskunft bitten. Ich bin selbst Hobbymusiker und habe als Student auf diversen Flomärkten vor 20 Jahren natürlich immer mir die Geigen angeschaut. Ab und zu war halt eine dabei, die mir durch Besonderheiten im Bau aufgefallen ist und wenn sie günstig zu erwerben war habe ich sie mitgenommen.
    Mittlerweile habe ich zu wenig Zeit für Geigespielen, die Geigen liegen bis auf meine Spielgeige rum und ich will sie verkaufen.
    Es interessiert mich aber auch, ob man aufgrund der Unterschiede, diese Geigen zumindest in bestimmte Geigenbauzentren oder ihren Erbauern zuordnen kann. Zettel finden sich nicht.


    Die erste Geige ist offenbar eine Barockgeige:
    Fotos






    Leider hat die Decke schon ganz schön gelitten.


    Geige Nummer zwei und drei zeige ich im Anschluß

  • Geige 1 (Barockgeige)








    Was für mich damals und heute an den drei Geigen auffällig ist: Bei Nummer eins der kurze Hals, Nummer zwei die eher rechteckige Form und bei Nummer drei die weit außen liegende Randeinlage sowie die sehr spitz gestalteten Ecken. Ich dachte, daß man daran eventuell auf die Geigenbauer bzw. Schule schließen kann.

  • Sie machen es einem schon sehr schwer.
    Jetzt sagen Sie bloss, die schwarzen Punkte sind auch nur eine Folge von einer Bemalung eines Blumenkindes.
    Sie wurde sicherlich mal "refinished" also nach ausgiebigen Gebrauch repariert.
    Irritierend ist die etwas eigenwillige Schattengebung. Mir persönlich gefällt das sehr gut. Dennoch glaube ich, das ist ein Zufallsergebnis. Vielleicht wurde sie usrprünglich mit einem dunklen Lack versehen, der bei der Reparatur durch einen hellen ersetzt wurde, und die allerdings mir persönlich tollen Schlieren entstanden durch unvollständigem Abbeizen. Dunkle Lacke deuten eher auf den alten österr. Donauraum hin.
    Allerdings unschwer zu erkennen, wird sie, so sie nicht als Dekoration ihren Lebensabend beschließt, einiges an Wiederherstellung benötigen -und das kostet!
    Auch wieder: böhm. vielleicht sogar ungarisch, Mitte bis Ende 19.Jh.
    Wegen der zu erwartenden Wiederherstellung "nur" ~200?.
    Wegen der extrovaganten Farbgebung könnten paar grüne Scheine dazuwachsen.

  • Die wahrscheinliche Herkunft sehe ich aus so, das Alter bei ca. 150 Jahren. Beim (End-)Wert (nach Restauration) wäre m. E. das klangliche Ergebnis (das könnte schon recht gut sein) entscheidend. Tatsächlich werden die dafür erforderlichen Investitionen aber wohl auf viele Interessenten abschreckend wirken.
    MfG
    Rainer