Wertbestimmung meiner Geige

  • Hallo...


    Ich habe eine Geige hier eine gut gepflegte und erhaltene Geige aus dem Jahr 1914. Sie ist in Rumänien handgefertigt worden.
    Sie trägt im Inneren die Inschrift: "Fervertigt von Julius Bazant Schässburg 1914"


    Diese Geige ist ein Erbstück meines Opas, welcher sie liebevoll gepflegt und auf ihr gespielt hat! Die Geige an sich sieht ganz gut aus, jedoch sollte man sie mal wieder stimmen und gegebenenfalls die Saiten wechseln. Diverse Kleinteile/Zubehör ist auch enthalten im Koffer(siehe Bild).
    Ich tippe auf 4/4 Geige, bin mir aber nciht sicher, deshalb hier die Maße: max Breite der Geige 20cm /gesamte Länge 59cm.
    Der Koffer ist so wie die Geige aus Holz und auch einigermaßen gut erhalten jedoch mit leichten Gebrauchsspuren -> Sie wurde eben benutzt in Ihren jungen Jahren!


    Hier Bilder der Geige:







    weitere Bilder:


    Rücken:


    Ich hab leider gar keine Ahnung was Sie Wert ist und auch keine Möglichkeit sie einem Geigenbauer vorzuzeigen... Ich möchte sie aber gerne privat verkaufen...Vllt könnt Ihr mir weiterhelfen?



    Vielen dank schonmal im Voraus!

  • Ja, das ist eine sehr gut erhaltene und sorgfältig individuell gebaute 4/4-Geige, die durchaus ganz gut (weich) klingen kann. Heutigen Ansprüchen genügt sie tonlich und schon vom Aussehen aber leider eher nicht mehr. Ich vermute daher, dass für sie kaum mehr als ein unterer dreistelliger Eurobetrag bei Ebay oder auf einem Trödelmarkt zu erzielen sein werden, obwohl sie eigentlich ein interessantes Sammlerstück wäre und auch für Volksmusik durchaus gut geeignet erscheint..
    Was bedeuten die beiden Stempel auf der Rückseite?
    Mit freundlichen Grüßen
    Rainer

  • Danke erstmal für deine Antwort!


    Was die Stempel genau bedeuten kann ich leider nicht sagen, weil sie nicht lesbar/verschwommen sind. Zudem ist sie ein Erbstück und der Vererbende kann es mir nicht mehr sagen...


    Auf einem Stempel steht "OP",dann etwas unleserliches und dann ein "L"
    Der andere Stempel ist total verschwommen :(


    Aber ich denke schon mit einem unteren 3-Stelligen Betrag wäre ich zufrieden da ich momentan wirklich nichts damit anzufangen habe...


    Ich werde in 2 Wochen einen Geigenbauer aufsuchen, der diese dann in Augenschein nehmen soll...



    jmd interesse? :)

  • Bei genaueren Betrachten der Rückseite mit der Zoomfunktion habe ich gesehen, das der Boden offensichtlich aus vielen kleinen Holzstreifen zusammengeleimt wurde. Das ist ebenso ungewöhnlich wie die Gestaltung der Zargen (das sind die seitlichen umlaufenden Holzstreifen) aus verschiedenen Hölzern eine Besonderheit dieser Geige, die sie klanglich aber nicht unbedingt positiv auswirken müssen.
    MfG
    Rainer

  • Ich als Nicht-Experte bezüglich Alters- und Herkunftsbestimmung finde die Gestaltung des Bodens in Stäbchenverleimung recht aufwändig.
    Die Zargen sind ebenfalls in dieser Weise ausgeführt, wobei die beiden in die Zarge integrierten Reifchen evtl. darauf schließen lassen, daß sie innen ohne gearbeitet wurde.


    Klanglich wirkt sich das durch die unterbrochene Struktur sicherlich aus.
    Ob positiv oder negativ kann ja nur das Spiel entscheiden.
    Auf jeden Fall wird der Boden härter.


    Wenn ich das richtig sehe sind die einzelnen Stäbchen verstürzt verleimt, dadurch können Boden und Zargen nicht arbeiten und sich verziehen.
    Da aber die Decke einteilig ist könnte es dadurch zu Spannungen kommen.


    Interessante Machart, habe ich so noch nicht gesehen.