Versailles 1775, Frauenkopf statt Schnecke

  • sieht eher klassisch sächsisch aus, vermutlich aus der Fabrik von D'Orso (kein Italiener, sondern der Handelsname eines sächs. Unternehmers) Wende 19. -20.Jh.
    Von Laloe und de Planche (seinem Partner), sie waren Hofinstrumentenmacher des französ. Königs, sind nur mehr wenige authentische Arbeiten erhalten (die meisten wurden während der Revolution zerstört). Die hätte einen ordentlichen Wert, wäre sie original.

  • zum Wert: ich hatte einige Guriemas (Lautengitarren) von D'Orso, die hatten ähnliche Verzierungen an der Kopfplatte.
    Ich bekam auf Ebay je nach Lust und Laune von 40 -110? für diese Dinger.
    Da es sich um eine 3/4 Geige handelt, dürfte sie iin etwa auf diesem Wert liegen.

  • Es könnte auch sein (so wurde mir gesagt), dass Steg und Bauch nach dem Krieg zusammengebaut wurden, und ursprünglich nicht von EINEM Geigenbauer stammen (vielleicht Steg von D'Orso und Laloe der Bauch?).


    Habt ihr Kontakte, die das mal professionell am "lebenden Objekt" überprüfen könnten?


    Der Sound des Bauches ist laut Aussagen von meinem alten Geigenlehrer fantastisch!

  • hm?
    Das 1x1 des Geigenwertes ist primär mal nur der Name. Eine Fiedel kann nicht Mistkratze genug sein, passt der Name, passt der Preis.
    Erst sekundär spielen die inneren Qualitäten eine Rolle. Ich kenne genug auch billige Böhmenkratzen, die einfach phantastisch klingen. Doch hört der Käufer nur Böhmen, dann ist's mit dem Preis Essig (ruhmreiche Ausnahmen, wie der Rainer, bestätigen aber nur die traurige Regel).
    Die ganze Farbgebung, das helle Holz etc. sind für mich für eine alte Rokokogeige zu grell- auch der Stil lässt Zweifel an der Authentizität aufkommen -sie erinnern mich einfach zu fatal an meine Guriemas.


    Empfehlen kann ich Ihnen lediglich Hrn. Barbarossa vom Dorotheum in Wien. Er macht Schätzungen GRATIS!
    http://www.dorotheum.com/aukti…ten/musikinstrumente.html
    Sie können ihn mal anmailen.

  • Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will alles andere als apodiktisch sein. Eine Schätzung via Internet ersetzt NIEMALS eine in Natura.
    Für mich wäre es allerdings überraschend, wäre sie original, aber dann würde ich Ihnen gratulieren. Mehrere 10 000? wären Ihnen sicher.
    Geigen von de Planche und La Loe sind sehr selten.

  • Guten morgen nochmal - ich bin ihnen wirklich dankbar für die Hinweise. Ich habe bei meinen Recherchen bisher nie so konkrete Informationen bekommen (und im Internet findet man hierzu leider aus meiner Sicht zu wenig).