wertvolle Geige weggegeben?

  • Hallo liebe Mitglieder,


    ich bin erst kürzlich auf dieses tolle Forum gestoßen, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.


    Habe mir von einem amerikanischen Musikhändler eine alte Geige bestellt, wobei es sich um eine Amati-Kopie aus Sachsen handeln soll. Nach Erhalt habe ich die Geige einem Geigenbauer (kein Meister) zur Begutachtung gegeben. Er bestätigte praktisch die Händlerangaben und hat den Wert mit ca.1000 ? bemessen. Anschließend habe ich die Geige einem Meister vorgelegt, nach dessen Ansicht es eine bessere (Schellack, gekehlte F-Löcher, durchgestochende Schnecke) Manufakturgeige ist, nach Restauration max. 2000 ? wert. Ich habe die Geige dann mit einem Bekannten gegen ein fertig restauriertes Instrument getauscht.
    Jetzt kommt das eigentliche Problem: Wenig später habe ich mich mit einem befreundeten Sammler über den Tausch unterhalten und nachdem ich ihm die Fotos (s.u.) gezeigt hatte, meinte er, ich hätte einen alten Italiener im Wert von 20.000 weggegeben! Er ist allerdings die einzige Person, welche die Geige nur anhand der Fotos begutachtet hat. Seine Hauptkriterien sind die Wirbelkastenform (leichter Knick nach innen oberhalb des Obersattels), die Ecken und die Holzauswahl.
    Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass ein Musikhändler einen solchen Schatz unerkannt verkauft und ich eigentlich vom Gefühl den beiden ersten Einschätzungen zustimme (zumal die Geige viele Schäden hatte, s.u.), lässt mir das Ganze keine Ruhe.


    Wie schätzt ihr das Instrument ein?


    Hier noch ein paar zusätzliche Merkmale:


    -kein Zettel im Inneren, auch keine Spuren (Schatten) davon
    -durchgestochene Schnecke
    -"Knick" im Wirbelkasten oberhalb des Sattels
    -gekehlte F-Löcher
    -Rand glatt/flach auslaufend (kein plastischer "Wulst"), aber leicht gekehlt, so dass die Randeinlage am tiesten liegt
    -Reparaturen: 2 lange Risse links vom Griffbrett, ca.4-5 kleinere Deckenrisse an anderen Stellen, alle eher schlecht repariert. Kein Stimm- oder Bassbalkenriss. Boden: 2 schwarze Plastikdübel á 1,5mm am unteren Rand (offenbar in Unterklotz reichend), dazwischen ca. 2cm langer offerner Riss.


    Vielen Dank schon mal für eure Einschätzungen!


    Hier die Fotos:





  • Seien Sie unbesorgt. Diese Geige dürfte kein alter Italiener sein, so sehr ich diese Geige ansonsten schätze.
    Die Details sollten Sie nicht irritieren: die Werke der großen Meister sind fast schon bis zur Selbstverblödung vermessen und kopiert worden