Beiträge von Fiddler

    Danke für deinen Bericht!


    „Taugt nicht viel“ ist natürlich verwirrend. Denn 500,- EUR in dem Zustand sind ein gutes Angebot, das macht man nur,

    wenn die Geige im Verkauf dann 1200,- bis 1500,- EUR bringt und das ist doch schon was besseres.


    Wenn die Bögen nichts besonderes sind, dann ist das auch ok mit den 5,- EUR. Besser als wegwerfen.


    Eine zweite Meinung ist dennoch nicht verkehrt.

    Hi Franky


    Also soviel kann man anhand der Bilder schon sagen:


    Das ist keine Deko-Geige, sondern sie ist zum Musizieren gebaut und wurde auch gespielt.

    Das ist auch keine 0/8/15 Geige, sondern schon gut gebaut und lackiert.
    Sie hat auf den ersten Blick keine ernsthaften Schäden.


    Die kann ein Fachmann leicht einrichten und spielbar machen. Je nach Klang kann die dann

    auch 500 € oder mehr wert sein, unabhängig von der Herkunft.


    Ganz abzuweisen ist der Zettel nicht, das Alter von 1821 könnte stimmen, einen Vergleich

    zu Gossellar Geigen habe ich nicht, viell. hat da jemand hier noch was dazu. Dann könnte der

    Wert noch höher ausfallen.


    Der Bogen ist neueren Datums, sieht aber noch gut und spielbar aus, die Biegung müsste man

    noch prüfen.


    Auf jeden Fall ist das ein bemerkenswerter Fund. Unglaublich, was Leute wegwerfen.

    Die Quellen sind super interessant. Der Herr Meyer war ein echter Verkaufs-Profi, der seine Geigen

    über sein „Ton-Geheimnis“ gut zu vermarkten wusste.


    Die Geigenbauer waren darüber natürlich nicht erfreut. Wo man nichts beweisen kann, kann man auch

    schlecht klagen. Das hätten sie sich sparen können. Dann hätten wir aber nicht erfahren, dass es auch

    viel Gegenwind unter Experten gab. :)


    Zusammen mit dem Stempel würde ich tatsächlich von einer Meyer bzw. „Heide“ Geige ausgehen. Für

    den finanziellen Wert dürfte das keine Rolle spielen.

    (...)

    Nein, keine extrem ausgeprägte Händigkeit, sondern jede ganz normale Händigkeit führt zu Problemen, wenn man sie ignoriert oder unterdrückt.


    Jede Anpassungsleistung an nicht händigkeitsgemäßes "falsches" Agieren verursacht Stress und zieht unnötige Energien ab, die bei händigkeitsgemäßem Agieren für mühelosere und bessere Ergebnisse zur Verfügung stünden. (...)


    Ich denke, in diesen Aussagen sind wir uns alle einig.


    Uneinigkeit besteht nur darin, ob wirklich jeder etwas unterdrückt, wenn er die Geige „anders“ spielt.

    Wenn Paganini als Linkshänder wirklich Stress und Energieverlust erlitten hätte, wäre er dann trotzdem

    so ein fantastischer, zu seiner Zeit beinah übermenschlicher Geiger geworden? Wie hätte er dann seinen Bogen

    dermaßen virtuos über die Saiten fliegen lassen können?


    Daher würde ich sogar sagen (wie weiter oben schon einmal erwähnt), dass es manchem sogar leichter fällt,

    die Geige „verkehrt“ zu halten. Manch Rechtshänder wäre bei einer Linkshändergeige besser aufgehoben,

    wer weiß? Das versuchen ja noch weniger als andersherum. (Bei Gitarristen gibt es viele prominente Beispiele,

    die als Rechtshänder „Linksgitarren“ nutzen).

    Im Prinzip hast du schon recht. So habe ich es auch gelernt, nämlich dass die Bogenführung wichtiger

    ist als das Greifen und deshalb greift der Rechtshänder mit der linken Hand.


    Der Linkshänder wägt ab und entscheidet sich i.d.R. für eine normale Geige. Die Nachteile (kaum Instrumente

    am Markt, schwer zu besetzen im Orchester) überwiegen. Oder er spielt gleich an anderes Instrument.