Beiträge von AryahMichal

    Liebe alle,


    um das hier noch einmal zum Abschluss zu bringen: erst einmal vielen für eure Einschätzungen und Meinungen!


    Ich war mit der Geige nochmal zum professionellen Schätzenlassen und es war wahnsinnig spannend und aufschlussreich.

    Fazit der Herren: Korpus aus der 1. Hälfte 18. Jhd., eventuell original Thi(e)r oder auch alt-französisch(!?). Schnecke irgendwann 19. Jhd, wenn ich mich recht erinnere. Hals wieder was anderes natürlich. Am Lack wurde viel herumgetan, aber Neulackierung würde man natürlich trotzdem nicht machen.

    Sie waren recht angetan vom Klang und fanden die Geige - wie eigentlich alle ;) - ausgesprochen sympathisch. Und sie würden an Restaurationen oder Reparaturen genau gar nichts machen. Alle Risse sind zu, wenn auch nicht alle besonders toll gemacht wurden, und der Klang ist super. Warum also daran herumdoktern und Geld reinstecken, wenn eh alles passt. Also hab ich ihr jetzt schöne, neue Evah Pirazzi verpasst (ein himmelweiter Unterschied!) und werde mit meiner Hübschen glücklich.


    Verkaufswert schätzten sie auf ca. 2000-3000€ beim Geigenbauer. Verkaufe aber eh nicht. Nur ein offizielles Wertgutachten sollte ich vielleicht mal machen lassen und die alte Lady versichern...

    Hallo ihr lieben und vielen Dank für euren Input!


    Ja, die Risse sind wahrscheinlich ohne Öffnen schwierig zu reparieren. Ich konnte/kann mir das leider momentan nicht leisten, da wäre ich ja dann schon mehrere hundert Euro los. Ich hab daher erstmal nur die nötigsten Arbeiten am Instrument vornehmen lassen, also alles, was von außen so ging.
    Die Risse sind wohl auch schon mal repariert worden, vor viiiielen Jahren, also zumindest hält das Instrument zusammen ;)


    Die Feinstimmer würde ich sehr gerne rausnehmen, leider sind die Wirbel so ruckelig, dass das Stimmen ein wirklich arger Krampf ist, Wirbelseife hat bisher auch nicht geholfen. Müsste wahrscheinlich die Löcher nochmal ausbuchsen lassen - wieder eine Kostenfrage.


    Mit "Zargen weg" meinte ich, dass der an vielen Stellen rund um die Geige einfach kaum noch vorhanden ist, also vorsteht - siehe zusätzliches Bild.


    Mit dem Zahnarztspiegel konnte ich leider an der Decke nichts erkennen, müsste man wohl wirklich mit Endoskop ran...


    Zur Einschätzung der beiden Geigenbauer die ich gefragt habe:
    - der erste meinte: böhmisches Fabrikat, Manufakturgeige, nach einer Reparatur von 5000-6000€ ca. 1500€ wert. Gebaut kurz vor dem Reparaturdatum 1880, das in der Geige steht.
    - der zweite (und der meines Vertrauens ;) ) sagte (wahrscheinlich) Meistergeige, vor 1800 gebaut, aus dem Wiener Raum. Hat nichts explizites zu Wert oder Gesamtreparaturkosten gesagt, aber darauf kommt es mir ja auch nicht an.


    Ich finde es etwas schierig einzuschätzen, inwiefern ich da jetzt Geld reinstecken soll, bzw. was am wichtigsten wäre. Wahrscheinlich wäre das eh - aufmachen und alle Risse reparieren, aber ich fürchte, da bin ich dann schnell im vierstelligen Bereich!?

    Liebstes Geigenforum,


    nun lese ich schon lange als Gast mit, aber nun bin ich doch mal neugierig auf eure Meinung.


    Meine Geige ist mir auf sehr verworrenen Wegen über eine Freundin zugekommen. Ihre hochbetagten Nachbarn haben sie ihr geschenkt, da sie sie sonst weggeworfen (!!) hätten. Da meine Freundin aber Cello spielt, hat sie mir großzügiger Weise das Instrument vermacht.
    Die Nachbarn behaupteten, es handele sich um eine Kindergeige aus den 1940ern - das ist ist offensichtlich falsch. Die Geige ist zwar zierlich gebaut, ist aber definitiv eine 4/4-Geige und auch älter als aus den 40ern.
    Der Zustand der Geige ist mittelmäßig, es waren einige Risse in der Decke und offene Stellen in der Nähe des Endknopfs, die aber alle soweit ohne größeren Aufwand repariert werden konnten. Leider ist die Decke auf Höhe des einen F-Lochs etwas eingedrückt - die Geige hat lange Jahre im Koffer in einer Garage gelegen und dabei hat sich eventuell der Bogen ins Instrument gedrückt oder so. Dennoch hat sie einen sehr schönen warmen, dunklen Klang, wenn auch eher auf der leisen Seite.


    Ich habe die Geige von zwei sehr guten Wiener Geigenbauern anschauen und eine Meinung abgeben lassen und die Meinungen zu Alter, Herkunft und Wert könnten nicht unterschiedlicher sein, daher würde mich eure Meinung brennend interessieren!


    Leider ist außer dem als Foto angehängten Reparaturzettel kein weiterer Hinweis in der Geige. Der eine Geigenbauer meinte, an der Instrumentendecke innen stünde noch ein ganzer Roman, wollte aber für eine genauere Inspektion mit Endoskop 160€ haben... 8| vielleicht gehe ich da mal mit Zahnarztspiegel ran!?
    Der Zargen ist rundherum fast komplett...weg. Ich kenne mich nicht gut genug aus, um einschätzen zu können, wieso.
    Der Anschäfter scheint mir echt. Wirbel sind ausgebuchst anscheinend.


    Bei weiteren Fragen, Unklarheiten - sagt Bescheid - ich bin gespannt!! :saint:


    Liebe Grüße! :)